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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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an der uralten, mit kunstvollen Holzschnitzereien verzierten Eingangstür. Dennoch strahlte dieses Haus, das sie jetzt vor sich sah, etwas aus. Dog Trots trutzige Mauern und massive Türen versprachen Frieden und Sicherheit. Es wirkte wie eine Zuflucht.
    Sie rutschte vom Sitz und stieg aus. Roan war ihr behilflich, indem er ihr schnell eine Hand unter den Ellbogen schob. In diesem Augenblick kam ein großer lehmroter Hund aus dem Schatten des Kutschenwegs, der das Erdgeschoss des Hauses in zwei Hälften unterteilte, herausgetrottet. Nachdem er das Sonnenlicht erreicht hatte, blieb er stehen und streckte ausgiebig die Hinterläufe. Dann warf er den Kopf in den Nacken und stieß ein rumpelndes Bellen aus, das sich wie ein Donnergrollen anhörte.
    „Du lieber Himmel", entfuhr es Tory. „Was ist denn das?"
    Roans einer Mundwinkel hob sich zu einem Lächeln. „Keine Angst, das ist nur Beauregard - Beau für seine Freunde -, der seine Pflicht als Wachhund tut."
    „Er ist kein ... kein Bluthund?" Sie schaffte es gerade noch, ein Erschauern zu unterdrücken, das wahrscheinlich eine direkte Auswirkung der Tatsache war, dass sie zu viele Filme gesehen hatte, in denen solche Hunde vorkamen.
    „Doch, reinrassig, mit Stammbaum, obwohl er viel zu faul ist, um mehr als ein Karnickel zu jagen."
    In der Stimme des Sheriffs schwang ein liebevoll neckender Unterton mit, der die Vermutung nahe legte, dass das genaue Gegenteil der Fall war. Ohne Zweifel war der Hund darauf dressiert, Menschen zu jagen. Obwohl er ganz und gar nicht bissig oder sonst irgendwie gefährlich wirkte, als er jetzt angetrottet kam, um sich den Kopf tätscheln zu lassen, und sich hocherfreut an Roans Hosenbein rieb. Zuzuschauen, wie Roans Hand in rauer Zärtlichkeit über das glatte Fell und die Schlappohren des Hundes strich, bewirkte, dass Tory in ihrer unteren Körperregion ein höchst seltsames Kribbeln verspürte.
    „Beißt er?" fragte sie schärfer als beabsichtigt.
    Roan warf ihr einen kurzen Blick von der Seite zu. „Nur wenn ich es ihm befehle."
    „Sehr tröstlich."
    „Mögen Sie keine Hunde?" fragte Roan, während er sich wieder aufrichtete.
    „Kleine schon." Sie hatte als Kind einen Pudel gehabt, den sie heiß geliebt hatte, aber Pierre war während eines Fluges von New York nach Fort Myers aus seinem Transportkorb verschwunden. Danach hatte sie ihr Herz nie wieder an ein Tier hängen wollen.
    „Aber große nicht? Dann könnten Sie Probleme bekommen." Er deutete mit dem Kopf in Richtung einer Scheune jenseits des Hauses.
    Er hatte Recht. Von dort kam jetzt eine ganze Hundemeute angerast. Manche der Hunde waren schwarz und manche braun, aber alle hatten sie das grobknochige und doch rassige Aussehen von Jagdhunden, wie man sie oft auf alten englischen Stichen sah.
    „Warten Sie", sagte sie gedehnt. „Lassen Sie mich raten. Sie sind ein Jäger."
    „Und das mögen Sie auch nicht, wie ich annehme."
    Sie hob wegwerfend ihre unverletzte Schulter, während sie nervös die Hunde im Auge behielt, die um sie herumsprangen und an ihren Beinen schnupperten, als wären sie auf der Suche nach einem Mittagessen. „Wenn es Ihnen Spaß macht, wehrlose Tiere zu töten."
    „Was mir wirklich Spaß macht, ist Hunde zu züchten und auszubilden wie vor mir schon mein Vater, mein Großvater und mein Urgroßvater. Hunde aus Dog Trot bekommen bereits seit vielen Generationen das Blaue Band. Es sind die besten im Land."
    „Ach, von daher also der Name Ihres Hauses", sagte sie in ihrem gelangweiltesten Mädchenpensionatsakzent. „Wie reizend."
    Er lachte und kraulte Beauregard den großen Kopf, während der Bluthund die anderen Hunde beiseite drängte, an ihm hochsprang und ihm die untertassengroßen Vorderpfoten auf die Brust pflanzte. „Hast du das gehört, alter Junge? Sie lässt sich nicht von uns beeindrucken. Dann erzählen wir auch nicht, dass der Kutschweg unser Hundevorführplatz ist."
    Tory, die sich vor lauter Unbehagen gegen die Beifahrertür drückte, konnte der Situation beim besten Willen nichts Komisches abgewinnen. Das einzig Gute an der Sache war, dass Zits Angst vor Hunden hatte.
    Roan befahl dem Hund, von ihm abzulassen, dann streckte er die Hand aus, um die Autotür zuzumachen. Als Tory einen schnellen Schritt zur Seite machte, knickte sie um und stolperte.
    „Immer langsam." Roans starker Arm schoss vor und legte sich um ihre Taille. Der Körperkontakt kam so überraschend, dass sie für einen Moment vollends das Gleichgewicht verlor.

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