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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sofort schlang sich sein Arm fester um sie und zog sie noch näher an sich.
    Jetzt wurde sie von der Brust bis zu den Knien an seinen hoch gewachsenen schlanken Körper gepresst, während sie der
    Geruch nach gestärkter Uniform, frischem Aftershave und heißer männlicher Haut einhüllte. Er hielt sie unverrückbar fest, die Muskeln unter ihren Fingern, die sich in seinen Unterarm krallten, waren hart und unnachgiebig. Die Kraft, die er ausstrahlte, schien sie einzuschließen. Sie konnte spüren, wie sich seine Brust schnell hob und senkte, und fühlte sein Herz schlagen. Seine grauen Augen glitzerten abschätzend. Und da war noch etwas anderes, das sie nicht einordnen konnte.
    „Entschuldigung", sagte er gepresst. „Ich hätte merken müssen, dass Sie noch ein bisschen schwach auf den Beinen sind."
    „Mir geht es gut", erwiderte sie so kühl und distanziert wie nur möglich, während sie sich von ihm freizumachen versuchte. „Darf ich?"
    Roan presste die Lippen zusammen, ließ sie los und trat einen Schritt zurück. Er berührte sie nicht mehr, während sie langsam auf den breiten Treppenaufgang, der zu der schweren Eingangstür auf der Hauptebene führte, zuging. Aber er blieb an ihrer Seite, so wachsam, dass sie sich wünschte, er hätte ihr etwas anderes zum Anziehen mitgebracht als den leichten Morgenrock, den sie trug.
    Tory ging, die Hand fest auf dem schmiedeeisernen Geländer, mit zusammengebissenen Zähnen langsam die Treppe hinauf, entschlossen, nicht noch einmal ins Straucheln zu kommen. Auch wenn sie Roan Benedicts dubiose Gastfreundschaft annehmen musste, musste sie doch nichts anderes hinnehmen. Sie konzentrierte sich so sehr darauf, den obersten Treppenabsatz zu erreichen, dass sie zusammenfuhr, als er wieder das Wort ergriff.
    „In Beaus Nähe sollten Sie besser vorsichtig sein."
    „Kein Witz." Die Worte klangen mehr als nur ein bisschen atemlos. Entweder war sie schwächer als erwartet, oder die Treppe war steiler, als sie von unten wirkte.
    „Er nimmt seine Pflichten ernst. Wenn er das Gefühl hat, Sie könnten irgendwohin gehen, wo Sie nicht hingehen sollten, könnte er versuchen, Sie aufzuhalten."
    „Indem er mir ein Bein stellt, nehme ich an?"
    „Er würde Sie nicht unbedingt anfallen, aber er könnte es Ihnen schwer machen, an ihm vorbeizukommen."
    „Wie praktisch für Sie. Auf diese Weise können Sie schon einen Hilfssheriff abziehen."
    „Keine Sorge. Cal und Allen werden tagsüber trotzdem weiterhin nach Ihrer Pfeife tanzen."
    Dann wusste er also, dass sich seine Leute ab und zu ein bisschen nützlich gemacht hatten. Es klang fast so, als ob es ihm nicht passte, obwohl sie nicht verstand, warum. „Gut", gab sie schroff zurück. „Ich habe mich nämlich schon gefragt, was wohl passiert, wenn die Entführer herausfinden, dass ich hierher verlegt wurde."
    Er lachte trocken auf. „Sie denken, ich hätte es geheim halten sollen?"
    „Klingt in meinen Ohren nur vernünftig."
    „Keine Chance. Spätestens mit Einbruch der Dunkelheit wird es jeder in Turn-Coupe wissen."
    Es war gut möglich, dass er Recht hatte. Ihr war nicht entgangen, dass im Krankenhaus der Klatsch blühte. Auch das hatte sie an das Dorf ihrer Großeltern erinnert, wo niemand vor dem Frühstück niesen konnte, ohne dass sich spätestens bis Mittag alle nach seiner Gesundheit erkundigt hatten.
    Ihr war so heiß. Und das Geländer war auch heiß. Außerdem war es glitschig; ihre Finger rutschten über das glatte Metall, das über die Jahrhunderte hinweg von zahllosen Händen poliert worden war. Sie spürte, dass ihr trotz des Schattens, den die großen alten Eichen warfen, der Schweiß auf der Stirn stand und sich zwischen ihren Brüsten sammelte. Die Haut unter ihrem Verband juckte, während die Wunde selbst brannte, als ob jemand mit einem weiß glühenden Schürhaken darin herumstocherte.
    „Alles in Ordnung mit Ihnen?" fragte Roan. „Sollen wir eine kleine Pause einlegen?"
    Seine Stimme schien aus einiger Entfernung zu kommen. Tory weigerte sich, ihn oder die Hand anzuschauen, die er ihr entgegenstreckte. „Nein, danke", antwortete sie mit trockenen Lippen.
    „Weil der Vorschlag von mir kommt, meinen Sie?"
    „Was Sie nicht sagen."
    „Ich sage, dass Sie Glück haben, wenn Sie nicht kopfüber diese Treppe runterfallen."
    Sie schaute über die Schulter nach dem Hund namens Beau, der ihnen dicht auf den Fersen folgte. „Halten Sie mir diesen Hund vom Leib ... dann geht es mir gut."
    „Sie sehen aber gar nicht

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