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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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dem Waschen richtig sauber gefühlt hatte, deshalb seifte Tory sich gleich noch einmal ein. Als sie sich mit dem nassen Waschlappen über Hals und Schultern fuhr, musste sie unwillkürlich daran denken, wie sanft und doch elektrisierend sich Roans Hand auf ihrer Haut angefühlt hatte. Offenbar hatte der Sheriff auch eine sinnliche Seite, was gelinde gesagt verblüffend war. Sie fragte sich, was er wohl sonst noch hinter seiner Dienstmarke und seinen strengen Vorstellungen von Pflichterfüllung und Ehre verbergen mochte.
    Obwohl es natürlich keine Rolle spielte. Sie war an Roan Benedict als Mann nicht interessiert, genauso wenig wie er an ihr interessiert war, abgesehen von der Tatsache, dass es ihr als seiner Gefangenen an nichts mangeln sollte. Sie war nur eine weitere seiner vielen Pflichten, die er ebenso gewissenhaft erfüllte wie jede andere auch.
    Dieser Gedanke könnte sie deprimieren, wenn sie ihn zulassen würde.
    Sie setzte sich so abrupt auf, dass das Wasser in alle Himmelsrichtungen spritzte, dann versuchte sie aufzustehen. Dabei stützte sie sich versehentlich mit so viel Gewicht auf ihren gehandikapten Arm auf, dass ihr ein glühender Schmerz durch die Schulter schoss. Ihr Ellbogen knickte ein, und sie kippte auf die Seite, gleich darauf rutschte ihr auf dem glitschigen Boden der Badewanne das Knie weg. Als sie mit einem lauten Platscher zurückfiel, spritzte eine Fontäne hoch auf und durchnässte ihren Verband. Leise in sich hineinfluchend rappelte sie sich mühsam auf, streckte eilig die Hand nach dem auf dem Korbstuhl liegenden Badetuch aus und zog es zu sich heran.
    In diesem Moment flog die Tür auf. Roan kam hereingestürmt und blieb dann abrupt stehen. „Was ist passiert?" fragte er, während sein braun gebranntes Gesicht noch um einen oder zwei Töne dunkler wurde.
    Tory spürte, dass ihr ebenfalls die Verlegenheitsröte ins Gesicht schoss. Für lange Sekunden bewegte sich keiner von beiden. Dann zog sie das Badetuch fester um sich, so dass es sie vom Hals bis zu den Knien einhüllte. „Gar nichts ist passiert. Ich hatte nur ein kleines Problem beim Aufstehen."
    „Sie sind hingefallen."
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu. „Wenn Sie jetzt sagen, dass Sie es mir ja gleich gesagt haben, schwöre ich Ihnen ..."
    „Dafür ist es ein bisschen spät." Seine Stimme war ebenso grimmig wie seine Miene, als er jetzt einen Schritt auf sie zu machte, ihr kurzerhand einen Arm in die Kniekehlen und den anderen hinter den Rücken legte und sie aus der Badewanne hob. Dann trug er sie ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett. Er trocknete sie so schnell ab, dass sie es kaum registrierte, und deckte sie anschließend eilig mit dem Laken zu, das sich im Luftzug bauschte, bevor es über ihren Körper fiel. In dem Moment, in dem es sie berührte, zog er das nasse Handtuch weg, das sie immer noch umklammerte. Und da lag sie nun splitternackt unter dem Laken.
    Sie hatte von Anfang an gewusst, dass er effizient war.
    Sein Uniformhemd, das ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden war, klebte ihm nass und dunkel an der muskulösen Brust. Sie hatte versucht, ihn zu warnen.
    „Ich hätte mir denken können, dass Sie beim Aussteigen
    Hilfe brauchen", sagte er, immer noch über sie gebeugt dastehend. „Die Wanne ist einfach zu tief."
    „Ich habe Sie nicht um Hilfe gebeten." Eine bessere Antwort fiel ihr im Moment nicht ein.
    „Ich hätte trotzdem da sein sollen."
    Sie runzelte die Stirn, verunsichert über das, was sie da in seinen Augen entdeckte. Es sah fast aus wie Schmerz. Jeder, der behauptete, dass er seine Arbeit sehr ernst nahm, wusste offenbar, wovon er redete. „Es war nicht Ihr Fehler, okay?" Sie stützte sich beim Aufsetzen auf ihrem unverletzten Ellbogen auf. „Sie haben mich gewarnt. Ich habe nicht auf Sie gehört. Das ist alles. Bis auf die Tatsache, dass mein Verband klatsch- nass ist. Ich nehme an, Sie rufen jetzt besser Doc Watkins an, damit er uns beide lynchen kann."
    Er starrte sie noch einen Moment länger an, dann zerrte ein langsames Lächeln an einem Mundwinkel. „Niemals. Ich kann den Verband wechseln. Wenn Sie nichts sagen, sage ich auch nichts."
    „Abgemacht." Sie streckte ihm die Hand hin und wartete, dass er sie nahm. Er tat es, aber nur ganz kurz. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer.
    Wenige Sekunden später kehrte er mit einem Erste-Hilfe- Koffer zurück, den er auf dem Nachttisch abstellte. Tory schwang die Beine über die Bettkante und setzte

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