Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin
zählten.
Tory holte tief Luft, dann atmete sie langsam aus und sagte: „Wohl kaum."-
Roan griff nach seinem Erste-Hilfe-Koffer, dann drehte er sich um und ging zur Tür. Mit der Hand auf der Klinke sagte er leise, fast wie zu sich selbst: „Das ist schade. Wirklich jammerschade."
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7. KAPITEL
Das Klicken des Lichtschalters und plötzliche Helligkeit rissen Tory aus tiefem Schlaf. Als sie vorsichtig ein Auge öffnete, sah sie Roan frisch rasiert und verboten hellwach mitten im Zimmer stehen. Sie stöhnte laut auf, streckte die Hand aus und zog sich das Laken über den Kopf.
„Zeit fürs Frühstück", verkündete er in abscheulich munterem Ton, während er herankam und neben ihrem Bett stehen blieb.
„Das ist der Folterteil, richtig?" fragte sie unter ihrer Deckung. „Sie glauben, wenn Sie mich jede halbe Stunde wecken, breche ich zusammen und packe aus."
„Es war nur zweimal während der Nacht."
Sie zog sich das Laken vom Gesicht und schaute zu ihm auf. „Jetzt hören Sie aber auf. Sie sind mindestens einmal pro Stunde reingekommen."
„Es ist meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass Sie regelmäßig Ihre Antibiotika einnehmen", gab er in übertrieben vernünftigem Tonfall zurück. „Davon abgesehen musste ich nach Ihnen schauen."
„Vermutlich weil Sie sich davon überzeugen wollten, dass ich noch da bin." Als ob sie in nächster Zeit irgendwohin gehen könnte.
„Und um sicherzugehen, dass Ihre Wunde nicht blutet, dass Sie kein Fieber haben ... oder dass Sie im Bad nicht wieder hingefallen sind."
Diese Erinnerung war nicht gerade angetan, ihre Laune zu heben. „Vielen Dank", sagte sie verschnupft, während sie sich umdrehte und das Gesicht im Kissen vergrub. „Mir geht es gut. Und jetzt gehen Sie."
„Genau das hatte ich auch vor."
Tory spürte eine seltsame Panik in sich aufsteigen. Sie schwieg lange Sekunden und versuchte dagegen anzukämpfen. Dann machte sie die Augen wieder auf. „Sie gehen?"
„Ich habe einen Job. Aber keine Sorge, Jake wird hier sein und Cal auch. Sie brauchen nur zu rufen, wenn Sie etwas benötigen."
„Ich mache mir keine Sorgen", gab sie zurück. Es war eine Lüge. Sie fühlte sich verlassen. Und ihr behagte der Gedanke nicht, dass sie von diesem Mann schon abhängig war.
„Gut. Dann ist ja alles in Ordnung." Die Kaffeetasse in seiner Hand klirrte leise auf der Untertasse, als er sie auf dem Nachttisch abstellte.
Tory drehte sich wieder um, damit sie sein Gesicht sehen konnte. Es war verschlossen und gab nichts preis. Aber er kam ihr irgendwie anders vor heute Morgen, reservierter und offizieller. Es war eine entschiedene Veränderung zu dem Mann, der während der Nacht barfuß, verschlafen, mit verstrubbelten Haaren und nichts auf dem Leib außer einer tief auf den Hüften sitzenden Jeans in ihr Zimmer gekommen war. Dieser Mann war ihr weitaus sympathischer gewesen als der zugeknöpfte Gesetzeshüter mit dem blinkenden Sheriffstern auf der Brust und der Waffe an der Hüfte.
Nach einem Moment fragte sie: „Wann kommen Sie zurück?"
„Kann ich noch nicht sagen, kommt ganz darauf an, was es in der Stadt zu tun gibt. Aber ich werde mich ab und zu melden."
Das würde er zweifellos tun. Obwohl das an ihren Gefühlen nicht viel änderte. „Sie müssen gehen, nehme ich an."
Er schaute auf sie hinunter und musterte sie eingehend. „Das klingt ja fast, als würde ich Ihnen fehlen."
In seiner Stimme schwang ein spöttisch ungläubiger Unterton mit. Sie schaute unter halbgesenkten Lidern zu ihm auf und erwiderte: „Das habe ich nicht gesagt."
„Nein?"
„Oh, bitte", sagte sie und fuhr sich aufseufzend durchs Haar. „Ich bin kein Morgenmensch wie Sie. Um diese Tageszeit bin ich beim besten Willen noch zu keinem verbalen Schlagabtausch imstande."
„Ich bin nur nach einem großen Becher Kaffee ein Morgenmensch", gab er zurück. „Apropos Kaffee, Sie sollten Ihren trinken, bevor er kalt wird."
Sie schob sich in eine sitzende Position hoch, und Roan war ihr behilflich, indem er ein zusätzliches Kissen hinter ihrem Rücken platzierte. Seine unangestrengte Hilfsbereitschaft hatte zur Folge, dass sie sich undankbar vorkam. Sie murmelte ein höfliches Dankeschön, und als er ihr die Kaffeetasse hinhielt, fügte sie hinzu: „Ich weiß es zu schätzen und das, was Sie heute Nacht für mich getan haben, ebenfalls, auch wenn ich ein bisschen grantig bin."
„Kein Grund zur Aufregung. Davon abgesehen, wird das heute Jakes Problem sein."
Richtig,
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