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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich, das Laken vor sich haltend, auf.
    „Vorsichtig", mahnte er. „Wir wollen es nicht noch schlimmer machen, als es ohnehin schon ist."
    Natürlich wollen wir das nicht, dachte Tory grimmig. Sein Ziel war es, sie so schnell wie möglich wieder fit zu machen, damit er sie ins Gefängnis stecken konnte. Ihres war es, gesund zu werden, damit sie endlich aus diesem antiquierten Haus in diesem Ein-Pferd-Kaff verschwinden konnte. Und bis es so weit war, brauchte sie Roan Benedict; anschließend kam sie wieder ohne einen Mann in ihrem Leben klar. Sie brauchte keinen sturen Sheriff mit einem Herzen aus Stein und sanften Händen.
    „Das könnte wehtun", sagte er, als er begann, das Pflaster von ihrer Haut abzuziehen.
    „Das hatten wir schon mal, falls Sie sich erinnern", sagte sie mit einem leicht spöttischen Unterton und fügte dann hinzu: „Sie haben doch bestimmt eine Erste-Hilfe-Ausbildung, oder?"
    Er warf ihr einen abschätzenden Blick zu, während er den Pflasterstreifen ganz abzog und sich dann an den nächsten machte. „Warum?"
    „Weil man den Eindruck hat, als ob Sie so was fast jeden Tag machen." In Wirklichkeit meinte sie damit, dass sein Verhalten jetzt, wo sie nur noch ein halber Notfall war, wesentlich unpersönlicher war als vorhin bei dem Badewannenzwischenfall.
    „Die Gemeinde hat ein Rettungsteam, das aus Polizei, Feuerwehr und Freiwilligen zusammengesetzt ist. Ich gehöre normalerweise zu den Ersten, die am Unglücksort sind."
    Daran zweifelte sie nicht. „Und wie viele Menschenleben haben Sie schon gerettet? Außer meinem, natürlich."
    „Oh, Dutzende."
    Die Antwort war als ironische Übertreibung gedacht, aber Tory ließ sich nicht täuschen. Die Ohrläppchen des Sheriffs waren rot geworden, ein Hinweis darauf, dass sie ihn wieder einmal in Verlegenheit gebracht hatte. Sie kostete das Gefühl der Macht, das ihr das gab, aus, vielleicht, weil sie ansonsten in dieser Situation so hilflos war. „Erzählen Sie mir mehr davon", forderte sie ihn auf.
    Er schüttelte den Kopf. „Zu langweilig."
    „Die Beurteilung können Sie ruhig mir überlassen."
    Obwohl sein Gesichtsausdruck immer noch wachsam war, kam er ihrer Bitte nach, vielleicht, weil es ihm besser erschien als lastendes Schweigen. Während er erzählte, nahm er den durchnässten Verband ab und legte einen neuen an, der sich wesentlich angenehmer anfühlte als der alte.
    Er hatte das- Laken, das sie sich vor die Brust hielt, ein bisschen nach unten geschoben, damit er den Verbandsmull mit Pflasterstreifen befestigen konnte. Die Wölbung ihrer Brust war bis knapp über dem rosa Vorhof ihrer Brustspitze freigelegt. Tory fühlte sich unangenehm entblößt, bemühte sich jedoch, es zu ignorieren. Wenn er daran gewöhnt war, erste Hilfe zu leisten, war der Anblick eines nackten Körpers für ihn zweifellos nichts Neues. Vorhin im Bad hatte er es jedenfalls spielend leicht geschafft, über ihren hinwegzusehen.
    Sie schwiegen beide. Als sie den Blick hob, sah sie, dass er aufmerksam auf eine Stelle an ihrer Seite zwischen Brust und Achselhöhle schaute.
    „Das sieht nach einer alten Narbe aus", sagte er, während er mit einem Ausdruck der Bestürzung ihrem Blick begegnete und gleichzeitig auf die kaum sichtbare Linie deutete.
    Was er entdeckt hatte, war etwas, über das die meisten Männer aus ihren Kreisen kein Wort verloren hätten. Sie hätte eigentlich erwartet, dass Roan mit seiner Südstaatenmentalität zu höflich war, um seine Neugier zu zeigen, geschweige denn, das, was er gesehen hatte, zu kommentieren, aber das war offensichtlich nicht der Fall.
    „Es ist eine Narbe."
    „Man sieht sie kaum", fuhr er fort. „Der Chirurg hat gute Arbeit geleistet."
    Er fuhr mit der Fingerspitze über die blasse Linie. Das Kribbeln, das Tory dabei verspürte, löste eine Gänsehaut aus, die zur Folge hatte, dass sich ihre Knospen so verhärteten, dass sie sich unübersehbar nur wenige Zentimeter von seinen forschenden Fingerspitzen entfernt unter dem Laken abzeichneten. Sie schob seine Hand weg und zog das Laken höher.
    Er leistete keinen Widerstand, aber als sie seinem Blick begegnete, sah sie, dass seine Neugier etwas Persönlicherem und Vitalerem gewichen war, das seine Augen verdunkelte.
    Begehren. Er wollte sie. Der Impuls wurde rigoros in Zaum gehalten, aber er war in seinen erweiterten Pupillen und seinen angespannten Gesichtszügen deutlich sichtbar.
    Ihr stockte der Atem. Ihre Finger wurden plötzlich so taub, dass sie ungeschickt an dem

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