Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin
Shorts und T-Shirts tun es schließlich auch, oder? Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen was leihen. Das heißt, wenn es Ihnen nichts ausmacht, dass ich die Sachen angehabt habe."
Das Angebot war eine Ehre, und sie wusste es. „Überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich bin dir sogar dankbar, dass du daran gedacht hast."
„Kein Problem." Er grinste kurz. „Ich schaue gleich mal nach. Ich meine, Sie schlafen vielleicht besser in etwas weniger ... Luftigem."
Sie lächelte. „Du bist wirklich sehr aufmerksam."
„Ach was", sagte er, während er zur Tür ging. „Ich versuche nur zu helfen."
Tory schaute auf die Tür, die sich hinter ihm schloss. Sie mochte Roans Sohn. Sie mochte ihn sogar sehr.
Die schwarzen Shorts, die Jake wenig später anschleppte, passten ihr einigermaßen und das Kickin' Country Y106- T- Shirt war knallrot und ziemlich weit, aber auf diese Weise konnte sie es leichter über ihre bandagierte Schulter ziehen. Trotzdem war das Anziehen so anstrengend, dass ihre Wunde wieder anfing wehzutun und sie sich anschließend total erschöpft fühlte. Sie erwog, einen der starken Schmerzkiller einzunehmen, die Doc Watkins ihr mitgegeben hatte, aber dann entschied sich doch nur für ein Aspirin.
Als sie Roans Wagen in der Einfahrt hörte, war Tory gerade am Einschlafen. Sie wartete, aber Roan ließ sich nicht sehen. Bestimmt redete er mit Cal oder Jake oder auch mit beiden. Da er es offensichtlich nicht eilig hatte, nach ihr zu sehen, machte sie es sich mit einem leisen Aufseufzen wieder bequem.
Sie war fast eingeschlafen, als ein leises Quietschen verkündete, dass jemand die Tür öffnete. Die mittlerweile schon vertraute Aufladung der Atmosphäre sagte ihr, dass es Roan war.
Tory hatte keine Lust, sich wieder verteidigen zu müssen. Genauso wenig wie sie die Missbilligung auf seinem Gesicht sehen oder Vorschriften gemacht bekommen wollte, wohin sie im Haus gehen durfte und wohin nicht. Deshalb hielt sie ihre Augen geschlossen und atmete so tief und gleichmäßig wie möglich.
Der Stoff seiner Uniform raschelte, als er näher kam. Sie glaubte fast zu spüren, wie sein Blick über sie hinwegging und schließlich auf ihrem Gesicht liegen blieb. Ein kleiner Schauer sinnlicher Bewusstheit kündigte sich an, den sie allerdings streng im Zaum hielt. Wann hatte sie zum letzten Mal bei einem Mann etwas Derartiges gespürt? Sie konnte sich nicht erinnern und war sich nicht sicher, ob sie überhaupt schon jemals eine so starke Verbindung gefühlt hatte. Nicht dass das irgendeine Bedeutung hatte, natürlich. Es dürfte schwierig sein, sich eines Mannes nicht überdeutlich bewusst zu sein, von dem man so extrem abhängig war wie sie derzeit von Roan. Wenn sie erst wieder auf den Beinen war, würde sich dieses Gefühl bestimmt ganz schnell in Luft auflösen.
Sie war schon halb darauf gefasst, dass er etwas sagen oder die Hand ausstrecken würde, um sie zu wecken. Aber er tat es nicht, ging jedoch auch nicht wieder hinaus. Die Minuten verrannen zäh und zerrten an ihren Nerven. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie schaffte es gerade noch, ihre Lider vom Flattern abzuhalten.
Endlich hörte sie, wie er sich umdrehte; seine Schritte entfernten sich. Dann schloss sich die Tür hinter ihm.
Tory öffnete die Augen und starrte auf die gegenüberliegende Wand, während sie darauf wartete, dass sich ihr Herzschlag wieder normalisierte. Es dauerte lange, bis sie einschlief.
Es war Jake, der ihr das Abendessen brachte. Hinter ihm kam Beauregard ins Zimmer getrottet. Als Jake das Tablett auf ihrem Schoß abstellte, stellte der Hund seine riesigen Vorderpfoten aufs Bett und schaute auf ihren Teller, als ob er kurz davor wäre, zu verhungern.
„Runter, Junge", befahl sie versuchsweise, während sie sich hinter ihrem Kissen verschanzte. „Braver Hund, geh runter."
Der große Hund, die Zunge weit heraushängend, wedelte nur mit dem Schwanz.
„Jake?" Sie schaute den Jungen nicht an, weil sie den Hund im Auge behalten musste, um sicher sein zu können, dass er nicht ganz aufs Bett sprang. „Befiehlst du ihm bitte, dass er runtergehen soll?"
„Platz, Beauregard", sagte Jake beiläufig.
Der Hund schaute beschämt drein, dann nahm er die Vorderpfoten vom Bett und setzte sich. Tory warf Roans Sohn einen misstrauischen Blick zu. „Ich dachte, dieses Monster bleibt draußen."
Jake zuckte die Schultern. „Bleibt er auch, meistens jedenfalls. Aber Dad hat ihn reingelassen und in ein Flohbad gesteckt, weil er dachte, Beau
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