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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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ablegen.
    „Gut, ich auch."
    Dann drehte er sich weg, und Augenblicke später zog er die Schlafzimmertür hinter sich zu. Das leise Klicken des Schlosses hatte etwas eindeutig Endgültiges.

18. KAPITEL
     
    Das Aroma wunderbarer Speisen stieg hinauf bis zu Chloe und lockte sie nach unten in die Küche. Sie hatte ihr Zimmer den ganzen Tag über nicht verlassen, sie war nicht hungrig gewesen, und eigentlich war sie das noch immer nicht. Doch der Anblick der Speisen auf den Arbeitsplatten genügte fast, um sie umdenken zu lassen: Tabletts mit Fleisch, Schüsseln voller Gemüse und diverser Salate, dazu Gefäße mit Dressing und Jambalaya. Hohe Töpfe waren bis zum Rand mit Suppe, Gumbo und lockerem Reis gefüllt. Und dann waren da noch die Nachspeisen, eine unendliche Fülle an Kuchen und Keksen, Puddings und Fruchtpasteten. An einer Stelle stapelten sich Plastikteller, -be-cher und -bestecke, in zwei großen Kühlboxen lag gestoßenes Eis. Alles war bereit und wartete nur darauf, dass die Familie zum Abendessen zusammenkam.
    Als Chloe zögernd an der Tür stehen blieb, drehte sich die Frau mit dem langen goldblonden Haar, das sie hochgesteckt hatte, vom Herd zu ihr um. Sie bemerkte Chloes Gesichtsausdruck und musste leise lachen, ehe sie sich wieder ihrer Aufgabe widmete, Gumbo über Reis zu geben. „Ich weiß, ich weiß. Das sieht aus wie kulinarischer Selbstmord. Aber wenn Benedict-Männer auf die Jagd gehen, dann kochen die Benedict-Frauen. Zum einen hilft es, den Stress in Grenzen zu halten, zum anderen muss nach der Jagd eine hungrige Meute gefüttert werden. Und diesmal soll es ja auch noch reichen, falls wir belagert werden."
    „Dafür dürfte es wohl reichen", sagte Chloe steif.
    „Nimm dir ruhig was. Dafür ist es schließlich da."
    „Ich glaube, im Moment möchte ich noch nichts."
    „Dann nimm dir was, wenn du hungrig bist. Du musst nicht unbedingt bis zum Abendessen warten. Ich für meinen Teil werde das ganz bestimmt nicht machen, nachdem ich den Backfisch verpasst habe und mich zum Mittagessen mit etwas Käse und einem Apfel begnügt habe." Die Frau trat vor und streckte Chloe eine Hand entgegen. Ihre grauen Augen strahlten ehrliche Freundlichkeit aus. „Du bist Chloe, richtig? Ich bin April Benedict."
    „Die Schriftstellerin?"
    „So sieht es aus. Ich wäre gern früher hergekommen, um dich zu begrüßen, aber Termine gehen immer vor."
    „Du musstest doch auch deine Buchpräsentation unterbrechen, stimmts? Ich würde gern sagen, dass es mir Leid tut. Wade meint bloß, ich würde es damit übertreiben."
    April zuckte mit den Schultern. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es deine Absicht war, von wem auch immer bis in die Staaten verfolgt zu werden. Und was war da heute Morgen in der Stadt los?"
    „Er hat nichts darüber gesagt?" Chloe ging zu einem Tablett, auf dem geräucherter Schinken lag, und nahm eine Scheibe. Es war Jahre her, dass sie so etwas gegessen hatte. Der Geschmack von Rauch und Honig auf ihrer Zunge weckte Kindheitserinnerungen an sonntägliches Frühstück und an Picknicks.
    „Es wurde wohl darüber gesprochen, allerdings war ich zu der Zeit noch nicht da. Luke hat mir eine Kurzfassung erzählt, bevor er wieder auf seinen Wachposten zurückgekehrt ist, aber du kannst dir ja vorstellen, wie so was aussieht."
    „Keine Details?"
    „Genau. Abgesehen davon würde ich mir sowieso gern deine eigene Version anhören."
    Chloe erzählte, was sich zugetragen hatte, und beantwortete auch jede der präzisen Fragen, die April dazwischenwarf. Als sie fertig war, kam es ihr so vor, sie habe mehr erzählt, als gut war, auf jeden Fall aber mehr, als sie eigentlich wollte.
    „Wade war also sauer, richtig?" fragte April. Ihr Blick verklärte sich, als sie das Gumbo probierte.
    „Das kann man wohl sagen."
    „Ich hatte mir schon gedacht, dass er nicht grundlos so finster dreinblickt."
    Chloe reagierte mit einem unbestimmbaren Laut, während sie noch eine Scheibe Schinken nahm. Um das Thema zu wechseln, fragte sie: „Wo sind eigentlich alle abgeblieben?"
    „Oh, hier und da." April sah sie ein paar Sekunden lang nachdenklich an. „Willst du wirklich keinen Teller?"
    „Vielleicht doch." Sie nahm einen Teller vom Stapel und legte ein großes Stück Braten darauf, das in Hazaristan für eine ganze Familie hätte reichen müssen. „Ich nehme an, Wade hat schon gegessen?"
    „Wahrscheinlich." April legte den Kopf schräg und betrachtete Chloe. „Würde es dir etwas ausmachen, wenn er noch

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