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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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gestattet, sich von der uralten weiblichen Begeisterung für männliche Stärke verführen zu lassen. Sie hatte in Wade das Gegenteil dieser Stärke kennen gelernt, die die islamischen Fundamentalisten jenes Landes zur Schau stellten, aus dem sie geflohen war. Während sie damit Frauen unterjochten, setzte Wade sie zu ihrem Schutz ein.
    Als sie gerade eben gehört hatte, wie er über sich und seine Familie sprach, war ihr klar geworden, wie sehr er sich dazu verpflichtet fühlte, für die zu sorgen, die ihm nahe standen. Sie hatte erlebt, wie eng das Verhältnis zwischen den Männern seiner Familie und deren Frauen war, wie sie sich um den anderen kümmerten und sorgten und wie selbstverständlich sie ihre Zuneigung zeigten. Sie hatte es gehört und gesehen. Das Verlangen, Teil davon zu sein, völlig dazuzugehören, hatte sich ganz leise in ihren Kopf geschlichen. Doch plötzlich war ihr bewusst geworden war, dass es niemals so sein könnte.
    Die Benedicts wollten sie nicht hier haben. Sie hatte Ärger und Furcht in ihr geordnetes, sicheres Leben gebracht. Das allein konnte sie sich niemals verzeihen. Würde auch nur einem dieser Menschen ihretwegen ein Haar gekrümmt, dann würde sie sich für alle Zeit hassen.
    „Bist du sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist?"
    Sie hob den Kopf und sah im Spiegel, dass Wade hinter ihr stand und sich mit einer Schulter am Türrahmen abstützte. Sein Haar war zerzaust, und seine Augen spiegelten noch die gerade eben erlebte Leidenschaft. Er hatte seine Jeans angezogen, weiter nichts. Da sie nicht antwortete, deutete er mit dem Kopf auf die Armatur, aus der noch immer Wasser lief.
    „Entschuldige", sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln, während sie den Hahn zudrehte. „Mir gehts gut, wirklich."
    „Gut. Würdest du mich heiraten?"
    „Was?"
    Er stieß sich vom Türrahmen ab und stellte sich hinter
    Chloe, legte die Arme um sie und strich mit den Fingern über ihren nackten Bauch. „Du hast mich verstanden."
    „Das kann ich nicht."
    „Natürlich kannst du das." Die lässige Bewegung seiner Hand, die fast unmerklich bis zu ihrem Venushügel ging, ließ sie nur mit Mühe einen klaren Gedanken fassen.
    „Ich weiß genug über dich. Außerdem würde es mir das Recht geben, mich immer um dich kümmern zu dürfen."
    Seine Worte sagten eines aus, seine Berührung etwas anderes. Es war egal. Wade hatte kein Geheimnis aus der Tatsache gemacht, dass er sie wollte. Doch so wie sie es verstand, ging es darum, dass er sie begehrte. Es war ein körperliches Verlangen, Sex ohne jede weitere Bedeutung, nur auf die Lust des Augenblicks ausgerichtet. Das war der Streich, den Mutter Natur der Menschheit spielte. Dagegen war nichts einzuwenden. Mehr wollte sie nicht von ihm, keine Liebe, keine Versprechen und auch keines der anderen Dinge, die eine Frau zur Gefangenen machten.
    „Ich will nicht, dass du dich um mich kümmerst", sagte sie, mied aber seinen Blick im Spiegel. „Ich habe mit meinem Leben andere Dinge vor. Die Frauen, die ich zurückgelassen habe, sind meine Familie, so wie die Menschen hier deine Familie sind. Ich kann sie so wenig im Stich lassen, wie du das könntest.
    Er hielt inne und lockerte seinen Griff. „Du willst keine eigene Familie."
    „In einer eigenen Familie wäre ich genauso gefangen wie in Ahmads Haus."
    „Du betrachtest die Ehe als eine Bedrohung?"
    „Ist das für dich so schwer zu verstehen? Ich dachte, die meisten Männer würden das so sehen."
    „Nicht die Benedicts. Du willst mich also nicht?"
    Sie wollte ihn. Doch sie wollte ihn nicht lieben. Sie wollte es nicht, dennoch tat sie es bereits.
    Diese Tatsache durfte er niemals herausfinden. Je länger sie sich in seiner Nähe aufhielt, je häufiger er sie berührte, umso schlimmer würde es nur werden. Sie musste fort von hier, aber es gab niemanden, an den sie sich wenden konnte, keinen Ort, an dem sie sich niederlassen konnte, solange außerhalb dieses Gebäudes Gefahr für ihr Leben bestand.
    Es gab nur einen Ausweg.
    „Nein", erklärte sie und sah ihm endlich in die Augen. Sie bemühte sich, ihm einen harten Blick zuzuwerfen. „Nein, ich will dich nicht. Und ich will dich nicht heiraten. Weder heute noch morgen noch irgendwann."
    Er zog seine Hände zurück und setzte eine ausdruckslose Miene auf, als er Schritt für Schritt langsam aus dem Badezimmer ging. „Vergiss, dass ich gefragt habe."
    „Das habe ich vor", gab sie zurück und verlieh ihren Worten einen Klang, als würde sie einen Eid

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