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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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weich werden oder nicht."
    „Warum siehst du nicht einfach nach?"
    „Weil ich glaube, dass die Lady mit einem Mann nicht viel anfangen kann."
    „Willst du sagen, dass sie ..."
    „Verdammt, natürlich nicht", fiel ihm Wade sofort ins Wort. „Sie ist darauf gedrillt worden, Kontakt zu Männern zu vermeiden."
    Nat brummte verstehend, auch wenn er nicht besonders überzeugend klang. „Und wie sieht jetzt dein Plan aus?"
    „Ich werde warten. Vorausgesetzt, du kannst mir bestätigen, dass wir auch dann noch von hier wegkommen."
    „Kein Problem. Mein Kontaktmann wird ebenfalls warten.
    Aber was ist, wenn sie nach dem Termin immer noch nicht will? Wenn die Militärs sich in Washington durchsetzen, ist es nur noch eine Frage von Tagen, bis auch Luftangriffe auf Kashi und Ajzukabad erfolgen."
    „Sie wird mitkommen. Das habe ich versprochen, und dabei wird es bleiben."
    „Davon habe ich gehört. Aber wenn sie schon jetzt nicht gut auf Männer zu sprechen ist, wie soll sie sich dann fühlen, wenn du sie packst und in die Staaten bringst, obwohl sie das gar nicht will?"
    „Dankbar?"
    „Darauf würde ich nicht wetten. Nach meiner Erfahrung sind Frauen immer dann am undankbarsten, wenn man nicht damit rechnet... Autsch! ... Hey, Maggie! Hör auf damit!"
    Wade musste grinsen, als er hörte, wie Nat offenbar von seiner Frau, mit der er jetzt seit zwölf oder dreizehn Jahren verheiratet war, mit einem Kissen geschlagen wurde. Als er davon ausgehen konnte, dass Nat ihn wieder hörte, sagte er: „Was Chloe Madison denkt, ist im Moment nicht so wichtig. Hauptsache, sie ist in Sicherheit."
    Nat hatte offenbar den Kampf im Bett verloren, da Wade auf einmal Maggie Hedleys Stimme hörte. „Hab Geduld mit dem Mädchen, hörst du, Wade Benedict? Sie ist in ihrem Leben schon von genug Menschen umhergeschubst worden, da musst du das nicht auch noch machen."
    „Ich kann sie hier nicht zurücklassen."
    „Ach, und wieso nicht? Wegen deiner wertvollen Südstaat-ler-Ehre? Du hast dein Wort gegeben, und damit ist für dich alles klar!"
    „Ich habe es John versprochen."
    „Und? Sie hat dich nicht gebeten, irgendwelche Versprechungen zu machen, und sie hat dich auch nicht gebeten, sie zu retten. Wenn sie doch bleiben will, was hast du damit zu tun?"
    „Du kennst nicht die Verhältnisse, die hier herrschen. Eine Frau ist hier überhaupt nichts wert, absolut nichts. Ein Mann kann mit einer Frau anstellen, was er will, und niemand zieht ihn zur Rechenschaft. Wenn ich sie hier lasse, kommt das einem Todesurteil oder etwas noch Schlimmerem gleich."
    „Nichts ist schlimmer als der Tod, mein Lieber. Aber lass mich das mal zusammenfassen: Du machst dir bis zum Umfallen Gedanken darüber, was dieser Frau zustoßen könnte, die du so gut wie gar nicht kennst?"
    Wade kannte Nat und dessen Frau seit langer Zeit. Er mochte sie beide, vor allem Maggie, die einen höllisch guten Zitronenkuchen backen konnte und einen treffsicheren Instinkt besaß, die Schwachstellen all jener harten Jungs zu finden, die für ihren Mann arbeiteten. Er hatte jedoch auf die harte Tour lernen müssen, Vorsicht walten zu lassen, wenn sie auf dem Kriegspfad war. „Ich schätze, das kann man so sagen."
    „Sie sieht bestimmt gut aus."
    „Keine Ahnung, aber als Kind hat sie auf den Fotos süß ausgesehen." Er musste zugeben, dass Nats Frau ihn richtig einschätzte.
    „Gott, dich hats ja noch schlimmer erwischt, als ich dachte."
    „Jetzt hör bloß auf, Maggie."
    „Vergiss es. Bring sie notfalls mit Gewalt nach Hause, wenn du meinst, du müsstest das machen. Aber vergiss nicht, dass du ein Gentleman sein sollst. Du kannst dich wenigstens wie einer verhalten, wenn es schon zu viel für dich ist, einer zu sein."
    „Ja, Ma'am", sagte er mit dem unterwürfigsten Tonfall, zu dem er in der Lage war. Er empfand es als Erleichterung, Maggie lachen zu hören, bevor sie ihrem Mann den Hörer zurückgab.
    Wade klärte noch einige Details mit Nat, dann legte er auf und packte das Telefon zurück in die Tasche. Dort prallte es gegen einen Plastikbehälter, in dem sich Hühnchenfleisch in Dosen und Kräcker befand. Er holte den Behälter heraus. Seit er aufgebrochen war, um Chloe zu Hause aufzusuchen, hatte er nichts mehr gegessen. Jetzt war sein Magen so leer, als hätte er seit Tagen nichts mehr zu sich genommen. Es war längst nicht das erste Mal, dass er sich etwas zu essen aus der Dose zubereitete. Was er aß, spielte für ihn keine allzu große Rolle, und um diese Zeit hatte

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