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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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von kochenden Shrimps.
    Sie klingelten an der Seitentür, nannten über die Sprechanlage ihren Namen und warteten darauf, dass der Türöffner zu hören war. Nachdem sie in einen schwach beleuchteten Flur eingetreten waren, gingen sie eine schmale Wendeltreppe hinauf, die ein breites Mahagonigeländer hatte und deren Stufen gut einen Zentimeter tief ausgetreten waren. Ihre Mutter stand am Kopf der Treppe und begrüßte die Gruppe mit einem breiten Lächeln. Ihr grau meliertes braunes Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten, die Arme hatte sie ausgebreitet. Sie trug einen vor Jahren in Marokko gekauften blauen Baumwollkaftan. Je näher sie der Tür zu ihrem Apartment kamen, umso offensichtlicher wurde es, dass ihre Mutter für das Aroma von heißen Shrimps verantwortlich war.
    „Honey", sagte sie und umarmte Wade auf eine sanfte und zugleich erdrückende Weise, die ihre besondere Eigenart war. „Gott sei Dank."
    „Ja, du hast mir auch gefehlt", erwiderte er. Seine Stimme war ein wenig rau, doch das hatte nicht nur damit zu, dass durch die feste Umarmung ein stechender Schmerz von seiner Verletzung ausgegangen war.
    Auch die anderen wurden von ihr herzlich umarmt, Chloe eingeschlossen. Typisch für ihre Mutter.
    „Zieh dich um, Mom", drängte er, als sie Chloe aus ihren Armen entließ. „Wir müssen los."
    „Aber ihr seid doch gerade erst angekommen. Setzt euch einen Moment, ich mache euch etwas zu essen."
    „Wir haben keine Zeit. Wir müssen sofort von hier weg, und zwar wir alle."
    „Augenblick mal", fiel sie ihm ins Wort. „Komm noch mal her zu mir, mein Sohn."
    „Mom ...", setzte er an, während sie ihn packte und eine Hand auf seine Stirn legte.
    „Du hast Fieber, und ich meine, ich hätte da was bemerkt." Sie berührte seine Seite. „Genau. Ein Verband. Was hast du angestellt?"
    „Nichts. Hör zu..."
    „Er hat was?" Adam warf ihm einen finsteren Blick über die Schulter zu, während er hinter ihnen die Wohnungstür schloss und verriegelte.
    Chloe ergriff das Wort. „Es ist eine Schnittwunde. Ich glaube, sie muss versorgt werden, und Wade sollte Antibiotika nehmen."
    „Das würde ich auch sagen", pflichtete seine Mutter ihr verärgert bei.
    „Das hat Zeit", sagte er und sah Chloe vorwurfsvoll an. „Ich versuche dir gerade zu erklären, dass wir uns sofort auf den Weg machen müssen."
    „Wozu die Eile?"
    In dem Augenblick klingelte die Zeituhr am Herd. Seine Mutter ließ ihn los und ging in die Küche, ohne seine Antwort auf ihre Frage abzuwarten. Wade folgte ihr und redete mit aller Überredungskunst auf sie ein. Sie stellte den Gasherd ab und nahm einen großen Kochtopf herunter, der bis zum Rand mit Brühe gefüllt war, in der Shrimps, Kartoffeln und Maiskolben schwammen. Sie goss die Flüssigkeit ab ins Spülbecken, wobei Dampf aufstieg. Der Geruch nach Pfeffer-und anderen Gewürzen überwältigte alle, die in der Küche standen. Seine Mutter hielt kurz inne und bedachte Wade mit einem durchdringenden Blick, als er zum entscheidenden Teil seiner Schilderung kam - dem Augenblick, da Chloes Stiefbruder mit Mordabsichten eingetroffen war. Dann holte sie einen großen Kunststoffbehälter unter der Spüle hervor und füllte Shrimps, Kartoffeln und Mais hinein.
    „Hast du mir nicht zugehört?" wollte er wissen, als sie nicht weiter zu reagieren schien.
    „Wenn du glaubst, ich lasse mein gutes Essen hier, damit es einer Truppe von Killern in die Hände fällt, dann kennst du mich aber schlecht."
    „Wir haben keine Zeit", beteuerte er ungehalten. Er sah zu seinen Brüdern, damit die ihm Rückhalt gaben.
    „Wir müssen trotzdem etwas essen", gab sie rechthaberisch zurück. „Vor allem du. Du musst wieder zu Kräften kommen. Wir nehmen das hier einfach mit." Sie schaute Adam an. „Bist du so gut und füllst das Eis aus dem Kühlschrank in die kleine Kühlbox hinter dir?"
    „Mom!"
    „Du kannst genauso gut aufhören zu reden und ihr stattdessen helfen", meinte Clay. Er sah sich um und nahm zwei Ba-guettes, die noch in der Tüte von der Bäckerei steckten, und klemmte sie sich unter den Arm.
    „Ich weiß auch schon, wohin wir fahren", erklärte seine Mutter und lächelte ihren jüngeren Sohn zustimmend an. „Ich kenne da ein Haus an der River Road. Ich war im Frühling dort und habe in der freien Natur gemalt. Nottoway heißt es. Die Leute waren sehr freundlich."
    „Wir können keine anderen Menschen in diese Sache hineinziehen!"
    „Das sind keine ,anderen Menschen', das ist ein Hotel. Na ja,

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