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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bruder Clay." Wade trat zur Seite, während er sprach, und streckte eine Hand aus, um sie vortreten zu lassen. Als sie sich neben ihn stellte, bemerkte sie, wie sich Clays Augen weiteten und er seinen Blick langsam von ihrem in der Mitte gescheitelten Haar über ihren ganzen Körper bis hinab zu ihren weichen Ledersandalen und zurück über den Schwung ihrer Hüften, ihre schlanke Taille und ihren Busen wandern ließ, bis er bei ihrem Gesicht angelangt war.
    „Oh", sagte er mit fast verblüfft klingendem Tonfall. „Oh... mein... Gott!"
    „Schön gesagt", erwiderte Wade amüsiert. „Du kannst das als Kompliment auffassen, Chloe, weil sich dieser Bursche nicht so leicht beeindrucken lässt."
    „Als du abgeflogen bist, hast du gesagt, du müsstest ein Mädchen retten", widersprach Clay, ohne seinen Bruder anzusehen. „Ich hatte nicht erwartet, dass du eine Göttin mitbringst."
    „Ich auch nicht", antwortete Wade. „Das wusste ich erst, nachdem der Schleier gefallen war."
    Clay hob fragend die Augenbrauen. „Das wirst du mir schon erklären müssen."
    „Später. Als Erstes brauchen wir ein heißes Bad und ein kühles, sauberes Bett. Und zwar genau in dieser Reihenfolge."
    „Geht klar."
    „Getrennte Bäder, getrennte Betten", fügte Wade mit einem Tonfall an, der klar machte, dass eine witzige Erwiderung keinesfalls erwünscht war.
    „Entschuldigung."
    Dieses eine Wort klang bedauernd, doch es entsprach nicht völlig dem Ausdruck in den Augen des Bruders, der ein untrüglicher Beweis dafür war, welche Vermutung ihm durch den Kopf ging. Chloe hatte das Gefühl, dass der jüngere Benedict Wades extrem korrektes Benehmen zwar zur Kenntnis nahm, es aber nicht verstand. Ihr selbst ging es nicht anders.
    Noch während ihr diese Gedanken durch den Kopf schwirrten, wandte sich Clay mit einer ausholenden Bewegung der Tür zu. „Hier entlang, Ma'am, Ihre Kutsche wartet auf Sie und ist im Begriff, die Höchstparkdauer von fünf Minuten zu überschreiten."
    Das Fahrzeug, von dem er sprach, war ein taubengrauer viertüriger Geländewagen, mit Ledersitzen und weit mehr Luxus, als sie in den letzten zehn Jahren zu sehen bekommen hatte. Wade ließ Chloe hinten einsteigen. Zunächst würden sie noch zur unteren Ebene fahren, um Wades älteren Bruder abzuholen, der dort wartete. Sie brauchten einige Minuten für die relativ kurze Strecke, da Straßenbauarbeiten und hohes Verkehrsaufkommen sie nur langsam vorankommen ließen, doch dann hatten sie es endlich geschafft und hielten in der Nähe der Taxis im Ankunftsbereich.
    „Da ist er", sagte Clay und hupte kurz.
    Ein Mann, der an einer Betonsäule lehnte, um von dort aus die Türen im Auge zu haben, drehte sich um. Ihm war sofort anzusehen, dass auch er ein Benedict war. Er winkte und kam dem Wagen entgegen.
    Plötzlich war ein lauter Knall zu hören. Chloe glaubte einen Moment lang, dass zwei Taxis zusammengestoßen waren, doch dann packte Wade sie und zog sie vom Sitz auf den Boden. „Runter! Wir werden beschossen!" rief er gleichzeitig.
    Clay duckte sich und kauerte sich hinter dem Lenkrad zusammen. Zwei Kugeln durchschlugen das Seitenfenster und schössen über sie hinweg. Das Sicherheitsglas, das zu kleinen Stücken zerborsten war, regnete ins Wageninnere.
    „Fahr los!" Der Befehl kam von Adam, der eben in den Wagen gesprungen war, um sich in Sicherheit zu bringen. Von draußen waren Schreie zu hören, Hupen ertönten, und weitere Schüsse wurden abgefeuert.
    Mit durchdrehenden Reifen rasten sie los. Clay wendete so schwungvoll, dass Chloe gegen die Rückbank geschleudert wurde, dann fuhr er wieder geradeaus und wurde schneller. Chloe konnte nichts sehen, und sie konnte nichts anderes machen, als sich an Wades Schulter festzuhalten und sich gegen den Zorn zu wehren, der in ihr aufstieg.
    Sie hatte geglaubt, wenigstens für eine Weile sicher zu sein, und dass es zumindest Tage, vielleicht sogar Wochen dauern würde, ehe ihr Stiefbruder sie und Wade ausfindig gemacht hatte.
    Doch das war ein Irrtum. Er verfolgte sie nicht.
    Ahmad erwartete sie bereits.

11. KAPITEL
     
    „Wir haben eindeutig Gesellschaft", verkündete Wade mit finsterer Stimme, während er aus dem Rückfenster sah und beobachtete, wie Ahmad und zwei weitere Männer in eine grüne Limousine neueren Baujahrs einstiegen und losfuhren. Was hätte das Trio gemacht, wenn er und Chloe aus diesem Ausgang des Flughafens gekommen wären? Hätte man sie auf der Stelle erschossen? Oder hätte man sie mit einem

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