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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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es ist fast so etwas wie ein Hotel. Außerdem liegt es näher bei Turn-Coupe."
    „Ein Hotel steht gar nicht erst zur Debatte. Wir können nicht riskieren, dass irgendwo eine Kreditkartenzahlung auftaucht. Diese Kerle haben vielleicht eine mittelalterliche Denkweise, aber sie wissen, wie man mit Computern umgeht!"
    „Kein Problem, ich kenne den Manager. Abgesehen davon, woran hattest du denn gedacht? Grand Point?"
    Wade fuhr sich durchs Haar. „Ich weiß nicht. Ich finde es nicht richtig, die ganze Familie mit hineinzuziehen."
    „Das ist doch schon längst passiert", erklärte Clay. Er griff seiner Mutter über die Schulter und nahm sich einen der rosafarbenen Riesenshrimps, bevor sie den Deckel auf den Behälter drücken konnte. Er pustete, damit der Shrimp abkühlte, dann pulte er ihn geschickt aus der Schale und kaute ihn genüsslich.
    Wade lief das Wasser im Mund zusammen, wie schon lange nicht mehr. Es war eine Ewigkeit her, seit er das letzte Mal wirklich frische Meeresfrüchte gegessen hatte. Noch während er sich eingestehen musste, dass der Hunger allmählich stärker wurde als seine Entschlossenheit, sich so schnell wie möglich auf den Weg zu machen, bemerkte er, dass sich Adam fast beiläufig ans Küchenfenster stellte, um die Straße zu beobachten. Er kniff die Augen zusammen und sah zwischen seinen Brüdern hin und her, dann fragte er: „Und was soll das heißen?"
    „Ich habe Roan angerufen", antwortete Clay. „Adam hat sich mit Luke und Kane in Verbindung gesetzt. Schließlich weiß niemand, wie weit die unseren Familienstammbaum nachvollziehen können. Wir sind einhellig der Meinung, dass wir uns am besten verteidigen können, wenn wir uns an einem Punkt sammeln. Grand Point wird in diesem Augenblick zu einer Festung ausgebaut."
    Das klang in Wades Ohren viel versprechend. Roan war
    Sheriff von Tunica Parish, wo sich das alte Familiengut Grand Point befand. Er konnte buchstäblich schwere Geschütze auffahren, falls es nötig sein sollte. Luke und Kane kannten sich rund um den See und im Sumpf aus, der sich hinter dem Anwesen erstreckte, zudem waren sie im Umgang mit Waffen erfahren, da sie von frühester Jugend mit auf die Jagd gegangen waren.
    „Schön und gut, aber Wade muss erst mal zu einem Arzt", warf seine Mutter ein. „Wer weiß, womit er sich da drüben infiziert hat!"
    „Sie hat Recht", stimmte Chloe ihr zu. „Meine Freunde und ich, wir haben unser Bestes gegeben, aber es war nicht viel."
    „Ich bin sicher, dass Sie nichts unversucht gelassen haben."
    „Doc Watkins könnte ins Haus kommen", schlug Clay vor.
    Sie sah ihn ausdruckslos an. „Ich bezweifle, dass der alte Mann je wieder eine Ärztezeitschrift in die Hand genommen hat, seit er vor zehn Jahren in den Ruhestand gegangen ist. Außerdem sind die beiden hier todmüde." Ihr Blick wanderte zu Chloe. „Wann haben Sie das letzte Mal richtig geschlafen?"
    „Das ist schon eine Weile her", antwortete Chloe.
    „So was habe ich mir auch gedacht. Also bleibt es so wie besprochen." Sie machte den Kühlschrank auf und holte eine Schüssel mit Kartoffelsalat und einen großen Brotpudding heraus. Beides reichte sie Adam und Clay, dann erklärte sie: „So, wir sind fertig. Warum stehen wir immer noch hier herum?"
    Nottoway lag in der Stadt White Castle, gut dreißig Autominuten von Baton Rouge entfernt. Früher einmal war das Anwesen eine Plantage gewesen, und das Haus hatte den Mittelpunkt von mehreren tausend Hektar Land gebildet, auf dem Zuckerrohr angebaut worden war. Das Gebäude war strahlend weiß, und die mächtigen Säulen reichten hinauf bis ins zweite Stockwerk. Die Veranden schienen sich über Meilen zu erstrecken, und die Zahl der Fenster musste bei einigen Hundert liegen. Laut der Broschüre, die Wade an der Rezeption entdeckt hatte, während seine Mutter auf die Suche nach dem Manager gegangen war, handelte es sich um das größte Haus aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg, das je im Süden erbaut worden war. Es verfügte über vierundsechzig Räume, zu denen auch eine Bowlingbahn und ein Ballsaal gehörten. Das Haupthaus war jeden Tag für Führungen geöffnet. Das Haus des Aufsehers und die Ganjonniere, in der früher die jüngeren Söhne und die Gäste untergebracht wurden, hatte man zu Gästeunterkünften ausgebaut. Das Gebäude war von einer Mauer umgeben, was ihm eine abgeschiedene Atmosphäre und ein erstaunliches Maß an Sicherheit verlieh. Den einzigen Zugang bildete ein Torhaus, in dem sich ein Souvenirshop

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