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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ohne die Auswirkungen am eigenen Leib zu spüren. Wenn Janna sie noch einmal um Hilfe bäte, würden sie versuchen, sie zu überreden, nach Hause zu kommen. Dort würde sie dann endlose Belehrungen über sich ergehen lassen müssen, bis sie aufgeben würde und sie und ihre Tochter schon allein an ihrer Hoffnungslosigkeit zu Grunde gehen würden.
    Janna konnte nicht zurück. Sie war ihren Eltern dankbar, dass sie sie zu Beginn ihrer Schwangerschaft wieder bei sich aufgenommen und ihr mit Lainey geholfen hatten, so dass es ihr möglich gewesen war, ihr Kunststudium in Mississippi zu beenden. Sie wusste, dass es für ihre Eltern nicht leicht gewesen war, und sie wusste ebenso, dass sie Lainey und sie liebten. Aber sie verstanden nicht, dass sie männlichen Versprechungen mit Misstrauen begegnete, und ihren Drang nach Unabhängigkeit konnten sie genauso wenig nachvollziehen. Sie waren der Meinung, dass sie den ersten Heiratsantrag hätte annehmen und Hausfrau und Mutter hätte werden sollen, mit ihren Stoffentwürfen als nettem Hobby nebenbei.
    Arty war ein guter Freund geworden. Seine Besuche hier in der Einsamkeit wusste sie zu schätzen und war ihm dankbar dafür, dass er Lainey ab und zu unterhielt, so dass sie selbst arbeiten konnte. Aber mehr konnte sie nicht von ihm erwarten.
    Dr. Gower war der Meinung, dass sie sich an Clay wenden sollte, doch das konnte nichts anderes als ein schlechter Witz sein. Wie könnte sie ausgerechnet den Mann um Hilfe bitten, den sie betäubt und ans Bett gefesselt hatte, und ihm dann, nachdem er versucht hatte, sich zu befreien, das Knie in seinen empfindlichsten Körperteil gerammt hatte? Sicher, er würde helfen, allerdings nur, indem er sie auf direktem Weg ins Gefängnis schickte.
    Trotzdem, Clay war ein Mitglied des Benedict-Clans, einer weit verzweigten Familie, die in der Gegend über Einfluss und Ansehen sowie einen gewissen Reichtum verfügte. Von all den Leuten, die sie kannte, besaß er noch am ehesten die Mittel, die ihr bei der Lösung ihres Problems helfen könnten. Sie musste ihn nur dazu bringen, seine Ansichten von Richtig und Falsch über Bord zu werfen.
    Clay fühlte sich von ihr angezogen. Das wusste sie, auch wenn sie sich deswegen nicht besonders geschmeichelt fühlte. Es war eine rein körperliche Anziehungskraft, eine Angelegenheit der Chemie, ohne tiefere Gefühle. Konnte sie ihn dazu bringen, die Schmach, die sie ihm angetan hatte, zu vergessen? Gab es auch nur den Hauch einer Möglichkeit, ihn davon zu überzeugen, dass er nur hier in der Angelhütte war, weil sie bei seinem Anblick von einem plötzlichen Begehren überwältigt worden war, so dass sie es nicht ertragen hatte, ihn wieder gehen zu lassen?
    Da war es schon wieder – Sex als Mittel zum Zweck. Warum erschien ihr das in letzter Zeit ständig als eine so nahe liegende Möglichkeit? Vielleicht hatte Dr. Gower ja Recht mit ihrer Libido.
    Janna kniff die Augen fest zusammen, beugte sich vor und legte ihr Gesicht in ihre Hände. Sie war so erschöpft, dass ihr die unglaublichsten Dinge nicht nur nahe liegend, sondern sogar einladend erschienen.
    Wie hatte es mit ihr bloß so weit kommen können? Noch nie in ihrem Leben war sie auf die Idee gekommen, mit einem Mann aus Berechnung das Bett zu teilen. Allein die Vorstellung war schon abstoßend genug. Und wie sollte sie das Ganze angehen, ohne dabei eine gehörige Portion ihres Stolzes und ihrer Selbstachtung zu verlieren oder womöglich noch verletzt zu werden?
    Es war unmöglich. Sie konnte es einfach nicht.
    Oder doch?
    Eine halbe Stunde später stand sie erschöpft auf und ging wieder ins Haus. Sie schaute in Laineys Zimmer, um sich davon zu überzeugen, dass bei der Dialyse alles normal verlief und dass ihre Tochter schlief. Anschließend duschte sie, wobei sie bemerkte, dass Clay ihre Abwesenheit genutzt hatte, um ebenfalls zu duschen. Er war ein selbstständiger Mann und konnte sich selbst helfen, wie sie entdeckt hatte. Und das war gut so, weil sie für diese Aufgabe wenig Zeit hatte.
    Sie putzte sich die Zähne und zog sich ihr Schlafshirt über. Dann sammelte sie ihre Kleider ein und verließ das Bad. Da sich ihr langes Haar in ihrem Halsausschnitt verfangen hatte, beugte sie sich vor, um es herauszuziehen. Dabei erhaschte sie aus dem Augenwinkel eine flüchtige Bewegung und hörte ein leises Geräusch. Als sie sich wieder aufrichtete, war sie nur wenige Zentimeter von einem halb nackten männlichen Körper entfernt.
    Sie blieb so abrupt stehen,

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