Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
an.
    Schweigend musterte er sie unter halb geschlossenen Lidern. Sie standen reglos da und schauten sich an, während sich die Sekunden dehnten, als ob sie sich dem harten langsamen Pochen ihrer Herzen anpassen wollten. Jannas Brüste pressten sich gegen seinen harten Brustkorb, ihr Becken schmiegte sich perfekt in die Konturen seines Beckens. Sein Atem strich über ihre Wange, und sein Blick brannte sich wie weißglühender Stahl in ihre Haut ein. Sie fühlte sich wie gelähmt, vollkommen unfähig, dem Gefängnis seiner Arme zu entkommen. Und sie war sich nicht sicher, ob sie es überhaupt versuchen wollte.
    Ganz leicht senkte er den Kopf, dann hielt er in der Bewegung inne. Sie öffnete den Mund, um Luft zu holen. Hatte er sich wieder bewegt oder war sie es gewesen? Sie war sich nicht sicher, doch einen Augenblick später berührte sein Mund den ihren.

7. KAPITEL
    S eine Lippen waren warm und zärtlich und schmeckten nach Wein und Verlangen, vermischt mit dem Salz ihrer Tränen. Ihr Geschmack betörte Jannas Sinne, so dass sie von einer Welle reiner, unverfälschter Lust überschwemmt wurde. Sie nahm seinen Geruch tief in sich auf und presste sich noch fester an ihn. In einem verborgenen Winkel ihres Herzens war sie ihm dankbar dafür, dass sie jetzt ihren unausgegorenen Verführungsplan nicht mehr in die Tat umsetzen musste, aber dieser Gedanke war nur kurzlebig und machte gleich einem Gefühl des Staunens Platz.
    Er war perfekt, sein Körper war das vollkommene Gegenstück zu jeder Kurve und Vertiefung ihres eigenen Körpers; sie fügten sich ineinander wie Schlüssel und Schlüsselloch oder das letzte Teilchen eines Puzzles. Seine nackten, muskulösen Schenkel, die sich an die ihren pressten, das leichte Kitzeln der schwarzen Haare, mit denen sie bedeckt waren, stellten eine Verlockung dar, sich noch enger an ihn zu schmiegen. Blindlings gab sie sich dem Verlangen hin, bis sie nur noch durch ein paar zerknitterte weiße Baumwollfasern voneinander getrennt waren.
    Und als er sich wenig später von ihr löste, war da nichts mehr außer endlosem, von schmerzlicher Sehnsucht erfülltem Raum.
    Er hob die Arme mit den gefesselten Handgelenken über ihren Kopf und wich zurück, bis er das weiß lackierte Metall des Kühlschranks im Rücken spürte. Die Hände vor dem Bauch gefaltet und die Beine an den Knöcheln übereinander gestellt, lehnte er sich dagegen und sagte mit einer Stimme, die ebenso ausdruckslos war wie sein Gesicht: „Tut mir Leid.“
    Genau wie ihr. Doch sie bedauerte, dass er den Kuss beendet hatte. Und es tat ihr Leid, dass sie keine schlagfertige Erwiderung parat hatte und den Vorfall nicht als bedeutungslos abtun konnte. Frustration, körperliche ebenso wie seelische, vernebelte ihr den Verstand, bis sie nur noch daran denken konnte, warum er so ungerührt wirkte.
    „Ich wollte nur eine Schulter zum Ausweinen anbieten“, fuhr er mit dem Anflug eines Lächelns fort. „Alles andere scheint mir unter den gegebenen Umständen keine gute Idee zu sein.“
    „Ja“, stimmte sie automatisch zu, um sich gleich darauf zu fragen, warum er ihren Moment der Schwäche nicht ausgenutzt hatte, um seine Freilassung zu erzwingen. Sie wusste, dass es ihm gelungen wäre; sie hatte seine Körper- und Willenskraft gespürt. Obwohl sie auch diesmal den Schlüssel nicht bei sich hatte, aber dieses Hindernis hätte er überwinden können, wenn er sich darauf eingestellt hätte, grausam zu sein. War sie sich ihrer Sache zu sicher gewesen? Plante er, sie und Lainey mitzunehmen, wenn er zu fliehen beschloss, um sie der Polizei zu übergeben? Oder hatte Clay Benedict einen Plan ausgeheckt, der verlangte, dass er in der Hütte blieb?
    Janna öffnete den Mund, um ihm diese Fragen zu stellen, doch dann überlegte sie es sich anders. Manchmal war es gut, einige Dinge nicht zu wissen, vor allem, wenn man sie nicht ändern konnte.
    Wortlos wandte sie sich ab und ging den Flur hinunter. Er versuchte nicht, sie aufzuhalten. Als sie sich an ihrer Schlafzimmertür noch einmal umdrehte, sah sie, dass er ihr nachschaute, und sagte ruhig: „Danke für die Schulter.“
    Er erwiderte nichts. Leise schloss sie die Tür hinter sich und ging zum Bett. Nachdem sie sich vorsichtig hingelegt hatte, um Lainey nicht aufzuwecken, bedeckte sie die Augen mit der Hand und atmete tief durch. Es dauerte eine ganze Weile, doch schließlich verlangsamten sich ihre Atemzüge, und sie wurde ruhiger.
    Aber schlafen konnte sie trotzdem nicht. Sie musste

Weitere Kostenlose Bücher