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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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musste, um Laineys Schluchzen zu übertönen. „Irgendeine Veränderung?“
    Janna schüttelte den Kopf.
    „Kalte Abreibungen mit Alkohol könnten helfen, das Fieber zu senken.“
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Das habe ich bereits versucht. Sie wehrt sich dagegen, weil es ihr wehtut, und dadurch wird alles nur noch schlimmer.“
    „Manchmal müssen die Dinge erst schlimmer werden, bevor sie besser werden können.“
    „Vielen Dank, Dr. Benedict. Ich vermute, du glaubst, ihr helfen zu können.“
    „Ich könnte es wenigstens versuchen.“
    „Nein, vielen Dank. Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass …“
    „Du mich nicht brauchst, das habe ich begriffen. Aber was braucht deine Tochter?“
    Sie beugte den Kopf und sprach in Laineys glänzendes Haar, während sie die Arme fest um das Kind legte: „Sie gehört mir. Sie ist meine Tochter, meine Verantwortung.“ Leise fügte sie hinzu: „Mein Leben.“
    Draußen vor dem Fenster erhellten die Blitze immer wieder den schwarzen Nachthimmel. Die Lampe, die neben dem Bett stand und die einzige Lichtquelle im Zimmer war, flackerte und es schien, als ob sie im nächsten Moment ausgehen würde. Clay warf einen Blick darauf und sagte: „Auf der Vorderveranda ist ein Generator. Weißt du, ob er funktioniert?“
    „Denise hat gesagt, dass ich ihn benutzen kann, falls der Strom ausfällt. Ich bin nämlich, was die Gesundheit meiner Tochter anbelangt, nicht völlig verantwortungslos.“
    Fest presste er die Lippen zusammen, um zu verhindern, dass ihm die Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag, herausrutschte. Er hatte ihr nur eine Frage gestellt, und es hatte ihm absolut fern gelegen, sie der Verantwortungslosigkeit zu bezichtigen. Schließlich fragte er: „Dann hast du ihn noch nicht ausprobiert?“
    „Dafür bestand bis jetzt keine Notwendigkeit.“
    „Aber du weißt, wie man es macht?“ bohrte er nach.
    „Was glaubst du wohl?“
    „Gut. Irgendwann wirst du ihn vielleicht brauchen, weil hier in der Gegend bei schlechtem Wetter öfter mal der Strom ausfällt.“
    Sie schaute auf das Dialysegerät, das summend am Kopfende des Bettes an der Wand stand, dann auf die flackernde Nachttischlampe und wieder zu ihm. Zwischen ihren Augenbrauen bildete sich eine steile Falte. „Ich sehe kein Problem.“
    „Benzinmotoren funktionieren nicht immer. Es könnte sich auszahlen, den draußen zu überprüfen, bevor alles dunkel wird.“
    Auf ihrem Gesicht spiegelte sich Unentschlossenheit, während sie auf ihre Tochter hinunterschaute und ihr die Tränen aus dem bleichen, schmerzverzerrten Gesicht wischte. „Das lasse ich auf mich zukommen.“
    „Wenn du mir das Ding hier abnimmst“, sagte er in schroffem Ton und deutete auf das Plastikseil um seine Taille, „mache ich es für dich.“
    „Das glaube ich nicht.“
    „Verdammt, Janna, wenn ich dir schaden wollte, hätte ich es längst gekonnt.“
    Sie schaute nicht einmal auf. „Geh wieder ins Bett und lass uns in Frieden.“
    „Ich kann nicht.“ Diese Worte waren die reine Wahrheit, obwohl er nicht wusste, ob sie in der Lage war, dies zu begreifen.
    Mit kühler Stimme meinte sie: „Das hier betrifft dich nicht.“
    „Wirklich nicht?“ fragte er und fuhr, ehe sie antworten konnte, fort: „Dann erlaub mir wenigstens, Lainey zu halten, während du dich um den Generator kümmerst.“
    Er glaubte schon, sie würde ihm diese Bitte auch noch abschlagen, weil sie die Kleine noch fester in die Arme schloss, während sie den Blick hob und ihn forschend musterte. Schließlich aber nickte sie steif.
    Er trat ans Bett, setzte sich auf die Bettkante und nahm das Mädchen behutsam in die Arme. „Es wird alles gut, Lainey“, tröstete er sie leise, aber entschieden. „Jetzt ist es genug. Beruhig dich.“
    Vielleicht war er ruhiger oder seine Umarmung fester; jedenfalls wandte sich Lainey ihm zu und presste ihr kleines, heißes Gesicht an seinen Hals. Sie schluchzte noch ein paarmal laut auf, dann versiegten ihre Tränen langsam; ab und zu wimmerte sie leise, unterbrochen von einem Schluckauf.
    Clay spürte, wie sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog, während er von einem wilden Beschützerdrang überschwemmt wurde. Gleichzeitig war ihm überdeutlich bewusst, dass Janna Lainey immer noch nicht losgelassen hatte, als ob sie ihm noch nicht ganz traute. Seine Haut brannte an der Stelle, wo ihr Arm ihn berührte. Einen Moment lang hielten sie die Kleine beide fest, und ihre Gesichter waren nah beieinander. Über die in

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