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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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um sie aus der Nähe zu betrachten. Verwundert umkreiste er die fremden Geschöpfe, deren Augen grün im Mondlicht aufleuchteten, als sie zu ihm aufblickten.
    »Wischt euch die Füße ab!« rief er ihnen zu und machte einen verrosteten Rasenmäher nach. Schauerlich klang seine schrille Stimme durch die Stille der Bergnacht.
    Die Wölfe erschraken. Sie blieben einen Augenblick wie gebannt stehen und rasten dann plötzlich alle auf einmal im Galopp den Berg hinab. Kiki schimpfte laut hinter ihnen her.
    Jack atmete tief. »Fort sind sie. Donnerwetter, waren das wirklich Wölfe? Wie war das nur möglich?«
    David und die Jungens konnten in dieser Nacht kein Auge mehr zutun, so erschrocken und verwirrt waren sie.
    Als es dämmerte, stand David auf, um nach den Eseln zu sehen. Leise schlich er zu den Bäumen hin, an denen er sie festgebunden hatte. Die Tiere waren unversehrt, schienen jedoch unruhig zu sein. David band sie los und führte sie zum Bach.
    Die Jungens spähten aus dem Zelt. Friedlich lag der Berghang vor ihnen. Vögel begannen leise zu zwitschern.
    Eine Goldammer sang ihr Lied. Von Wölfen keine Spur.
    Plötzlich geschah etwas Merkwürdiges. David, der mit den Eseln am Bach stand, schrie entsetzt auf, bedeckte das Gesicht mit beiden Händen und warf sich zu Boden.
    Die Knaben hielten den Atem an. Bewegte sich da nicht etwas zwischen den Büschen? Leider konnten sie nicht erkennen, was es war.
    Wieder stieß David einen Schrei aus. Dann sprang er auf, schwang sich auf den Rücken eines Esels und kam in rasendem Galopp auf das Zelt der Jungens zu. »Fort!« schrie er laut. »Schwarz, schwarz, schwarz!«
    Die Jungens starrten ihn an. Was sollte das bedeuten?
    War David plötzlich verrückt geworden? Er fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum. Dann zeigte er auf die übrigen Esel, die ihm gefolgt waren, als wollte er den Kindern bedeuten, aufzusteigen und mit ihm davonzureiten, und stob in einem halsbrecherischen Galopp davon.
    Verwirrt horchten die Knaben auf das Klappern der galoppierenden Hufe, das von den Bergen zurückgeworfen wurde. Die anderen Esel sahen sich unsicher an und begannen dann, hinter David herzutraben.
    Jack lief aufgeregt aus dem Zelt. »He, kommt zurück, ihr Dummköpfe! He, wollt ihr wohl kommen?«
    Einer der Esel wandte seinen Kopf zu Jack um. Es sah fast so aus, als wollte er seinem Ruf folgen. Aber die anderen Tiere schubsten ihn vorwärts, und im Handumdrehen waren alle miteinander wie ein Spuk verschwunden.
    Das Klappern ihrer Hufe wurde schwächer und verstummte schließlich ganz.
    Als nichts mehr zu hören war, sanken Jack und Philipp entgeistert zu Boden. Ihre Beine trugen sie nicht mehr.
    Jack war ganz blaß geworden. Er sah Philipp an und biß sich auf die Unterlippe. Keiner von beiden sprach ein Wort.
    Da erschienen die ängstlichen Gesichter der beiden Mädchen in der Öffnung ihres Zeltes. »Was ist los? Warum schreit ihr so? Ist David fortgeritten?«
    »Ja, David ist fortgeritten — und alle Esel sind ihm nachgelaufen«, sagte Philipp bitter. »Jetzt sitzen wir schön in der Klemme.«
    Niemand antwortete etwas. Lucy war ganz entsetzt.
    Kein David und keine Esel! Was sollten sie jetzt machen?
    Niedergeschlagen hockte sie sich neben Jack auf die Er-de. Sogleich legte er beruhigend den Arm um ihre Schultern. »Nun, nun, es kostet nicht gleich das Leben! Im schlimmsten Falle müssen wir ein paar Tage hierbleiben.
    Sobald David zu Hause auftaucht, kommt Bill uns natürlich holen.«
    »Nur gut, daß wir das Gepäck abgeladen hatten«, sagte Philipp. »So haben wir wenigstens genug zu essen. Und die Zelte und Schlafsäcke sind auch hier. Dieser David ist wirklich ein Hasenfuß.«
    »Warum mag er nur plötzlich wie verrückt abgebraust sein?« fragte sich Jack. »Alles, was ich verstand, war: schwarz, schwarz, schwarz.«
    »Was war schwarz?« fragte Dina verwundert.
    »Keine Ahnung.« Jack zuckte die Achseln. »Er schrie nur 'schwarz', und fort war er, wie vom Teufel gejagt. Wir wollen mal zu der Stelle gehen, an der er sich erschreckt hat. Vielleicht können wir dort etwas entdecken.«
    »Nein, nein«, riefen die Mädchen ängstlich.
    »Nun, dann werde ich allein gehen. Philipp kann solange bei euch bleiben.« Jack stand auf und entfernte sich.
    Die anderen verfolgten ihn mit angehaltenem Atem.
    Nachdem er sich überall gründlich umgesehen hatte, kam er kopfschüttelnd zurück. »Nichts! David scheint Gespenster gesehen zu haben. Die gestörte Nacht ist ihm nicht gut

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