Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
bekommen.«
    »Aber die Wölfe?« gab Philipp nach einer Pause zu be-denken. »Wir sahen sie beide mit eigenen Augen. Das waren keine Gespenster.«
    Ja, die Wölfe waren wirklich dagewesen, das ließ sich nicht leugnen.

Ein merkwürdiges Erlebnis
    Nach einer Weile schlug Dina vor, etwas zu essen.
    Entschlossen ging sie an die beiden großen Körbe, die am Abend vorher von dem Packesel abgeladen worden waren, und suchte ein paar Dosen heraus. Es hatte schließlich keinen Zweck, immerfort über Davids Flucht und das Verschwinden der Esel nachzugrübeln. Sardi-nen, Pfirsiche und ähnliche gute Dinge würden die Kinder auf andere Gedanken bringen.
    Ziemlich wortkarg begannen sie zu essen. Lucy hielt sich dicht an Jack. Wie unheimlich das alles war! Erst die Wölfe in der Nacht und dann Davids rätselhaftes Benehmen. Hoffentlich wurde nicht wieder ein Abenteuer daraus.
    Schneelein sprang auf Philipp zu und schlug ihm mut-willig eine Dose aus der Hand. Dann beschnupperte es den Knaben voll Zärtlichkeit und grub das weiße Köpfchen in seinen Schoß.
    Philipp streichelte die kleine Fellnase des Zickleins und schob es dann sanft von sich fort. »Nur gut, daß du nicht auch davongelaufen bist! Du bist zwar ein schrecklicher Quälgeist, aber ich habe mich nun einmal an dich ge-wöhnt. Nimm jetzt die Nase aus der Dose! Lucy, jage Schneelein fort, sonst bleibt nichts mehr von unseren Vorräten übrig.«
    Plötzlich stürzte sich Kiki wütend auf das Zicklein. Er hatte sein Auge auf eine Dose mit Pfirsichen geworfen.
    Sollte er nun etwa ruhig mit ansehen, wie das freche kleine Ding daran herumschnupperte? Er versetzte ihm einen scharfen Hieb mit dem Schnabel, und Schneelein flüchtete schreiend zu Philipp.
    Die Kinder hatten ihren Spaß an den Tieren und wurden durch ihr Treiben von den düsteren Gedanken abge-lenkt. Während sie aßen, warfen sie ab und zu einen Blick zum Gipfel des Berges hinauf, der steil hinter ihnen aufragte. Er machte einen schroffen und abweisenden Eindruck und schien ganz unzugänglich zu sein.
    »Ich mag den Berg nicht leiden«, sagte Lucy.
    »Warum nicht?« fragte Dina.
    »Ich weiß auch nicht recht. Ich habe ein komisches Gefühl bei dem Berg.«
    Die anderen lachten sie aus. Lucy hatte manchmal
    'komische Gefühle' und legte ihnen große Bedeutung bei.
    Aber mußte sie ausgerechnet jetzt ein komisches Gefühl wegen des Berges haben, wo den Kindern ohnehin unheimlich zumute war, wenn sie an die Wölfe und Davids Flucht dachten?
    »Bei dem Berg kannst du dir deine komischen Gefühle sparen«, sagte Philipp trocken. »Berge sind alle gleich. Sie haben einen Fuß und einen Gipfel. Manchmal grasen Schafe auf dem Hang und manchmal auch keine.«
    »Aber nur auf wenigen gibt es Wölfe«, wandte Lucy ein.
    Da schwieg Philipp, und auch die anderen erwiderten nichts darauf.
    »Was wollen wir heute beginnen?« fragte Jack nach dem Essen. »Ich denke, wir warten hier, bis Bill uns holen kommt. Es hat keinen Zweck, zu Fuß nach Hause zu gehen. Erstens wissen wir den Weg nicht, und dann könnten wir niemals genügend Vorräte mitschleppen, um unterwegs nicht zu verhungern.«
    »Ja, wir wollen hierbleiben«, stimmte Philipp sofort zu.
    »David weiß, wo wir sind, und kann Bill zu uns führen.
    Wenn wir aber von hier fortgehen, können sie uns nicht finden.«
    Jack nickte. »Sehr richtig. Außerdem haben wir hier unsere Zelte und alles, was wir sonst noch brauchen. Das Wetter ist schön, wir können uns nach Belieben herum-treiben. Was fehlt uns mehr? Nur schade, daß man hier nicht baden kann. Es ist ordentlich heiß geworden. In dem kleinen Bächlein können wir gerade zur Not ein bißchen plantschen.«
    »Laßt uns jetzt immer alle zusammenbleiben«, bat Lucy.
    »Wenn wir ganz laut schreien, könnten wir die Wölfe vielleicht verjagen. Aber einer allein könnte — könnte ...«
    »Aufgefressen werden«, ergänzte Jack lachend.
    »Großmutter, was hast du für große Augen? Und was hast du für einen großen Mund?«
    »Laß Lucy in Ruhe!« Philipp legte den Arm um das Mädchen. »Keine Angst, Lucy! Wölfe sind nur im Winter hungrig, und jetzt haben wir doch Sommer.«
    »Ja, du hast recht«, sagte Lucy erleichtert.
    »Wenn die Wölfe hungrig gewesen wären, hätten sie wohl auch die Esel angegriffen, nicht wahr? Aber ich finde es trotzdem unheimlich, daß es hier Wölfe gibt.«
    Die Kinder wollten gerade aufstehen, um das Frühstück fortzuräumen, als sich plötzlich etwas Merkwürdiges ereignete. Unfähig, sich

Weitere Kostenlose Bücher