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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Augen, die wie Scheinwerfer eines entfernten Wagens aufleuchteten. Sie waren grün, grün wie Gras.
    Kein Zweifel, die Wölfe hatten das Lager der Kinder auf-gespürt. Was würden sie nun tun? Den Esel hatten sie zum Glück nicht angefallen. Scheck schien auch keine übermäßige Angst zu haben, er war nur etwas unruhig.
    Die dunklen Schatten huschten hinter dem Feuer hin und her. Philipp wußte nicht, was er machen sollte, und hoffte von ganzem Herzen, das Feuer möchte die Tiere verjagen. Er verhielt sich mäuschenstill und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Nach einer Weile verschwanden sie auch wirklich.
    Philipp atmete auf. Himmel, was hatte er für einen Schreck bekommen! Ein Glück, daß sie das Feuer angezündet hatten. Er wollte lieber wach bleiben, um es in Gang zu halten. Es durfte auf keinen Fall ausgehen. Mit weit offenen Augen lag der Junge da und dachte an die Wölfe, das Donnern im Berg, das Erdbeben und Davids Schreckensschrei: »schwarz, schwarz!« Hing das alles irgendwie zusammen? Barg dieser Berg ein Geheimnis?
    Nach einer Weile gab er das Grübeln auf und verließ die Höhle, um neues Holz anzulegen. Der Mond war aufgegangen, und er konnte alles klar und deutlich erkennen. Als die Flammen wieder aufflackerten, ging er zu Scheck, um ihn zu streicheln.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich. Erschreckt fuhr er herum. Dort — nur einige Schritte entfernt, zwischen ihm und dem Eingang der Höhle stand ein Wolf. Er mußte sich in diesem Augenblick herangeschlichen haben. Würde er in die Höhle hineingehen?
    Der Wolf stand ganz still und sah zu Philipp hin. Der Junge starrte ihn an. Was sollte er bloß tun, wenn das Tier ihn angriff? Während er noch darüber nachdachte, geschah plötzlich etwas Unerwartetes. Der Wolf wedelte mit seinem langen Schwanz. Hin und her, hin und her ging es, ganz wie bei einem Hund. Philipps Herz machte einen Sprung. Wollte das Tier etwa mit ihm Freundschaft schließen? Alle Geschöpfe wurden von ihm angezogen, das war richtig — aber ein Wolf? Es war kaum zu glauben.
    Er überwand seine Furcht und streckte den rechten Arm aus. Da trottete der Wolf um das Feuer herum, kam auf ihn zu und leckte leise winselnd seine Hand.
    Deutlich konnte Philipp im hellen Mondlicht das dunkle Fell des Tieres sehen, die spitzen Ohren, die lange Schnauze. War es wirklich ein Wolf? Er begann daran zu zweifeln. Und dann ging ihm plötzlich ein Licht auf.
    »Du bist ja ein Schäferhund!« rief er. »Warum hast du das nicht gleich gesagt? Ich wußte doch genau, daß es hier keine Wölfe gibt. Wo sind deine Kameraden? Oh, du bist ein schöner, ein guter Hund. Wir wollen Freunde sein.«
    Der große Schäferhund sprang an Philipp hoch und leckte ihm das Gesicht. Dann bog er den Kopf zurück und heulte. Es klang sehr nach Wolfsheulen, aber jetzt hatte Philipp keine Angst mehr.
    Der Schäferhund rief sein Rudel herbei. Bald hörte man unten in den Büschen eilende Füße. Die Hunde galop-pierten auf den Felsen und umringten Philipp. Als sie sahen, daß ihr Führer sich mit ihm angefreundet hatte, be-grüßten sie ihn ebenfalls als Freund und leckten ihm Gesicht und Hände.
    Das Heulen des Hundes hatte die drei Kinder in der Höhle geweckt. Erschreckt fuhren sie hoch. Da sahen sie zu ihrem Entsetzen, daß Philipp von Wölfen angefallen wurde.
    »Philipp ist in Gefahr!« schrie Jack. »Kommt ihm zu Hilfe, schnell!«
    Wie der Wind waren die drei aus ihren Schlafsäcken und stürzten ins Freie.
    »Philipp, wir kommen!« rief Lucy und schwang einen Stock.
    »Ruhe, Ruhe!« rief Philipp zurück. »Sie tun mir ja nichts.
    Es sind gar keine Wölfe, sondern Schäferhunde. Hunde sind es.«
    »Ach du meine Güte!« Dina war so erleichtert, daß sie auf Philipp zulief, ohne sich auch nur im geringsten vor den vielen großen Tieren zu fürchten.
    »Ach, Philipp, Philipp!« Lucy standen vor Aufregung Tränen in den Augen. »Und ich dachte, die Wölfe hätten dich angegriffen.«
    »Nett von dir, daß du mir zu Hilfe kommen wolltest, Lucy.« Philipp betrachtete lächelnd den kleinen Stock, den das Mädchen noch immer in der Hand hielt. »Der Führer der Hunde freundete sich mit mir an, und dann folgten die übrigen seinem Beispiel.«
    Die Tiere hatten anscheinend beschlossen, die Nacht bei den Kindern zu verbringen. Philipp überlegte. »Wir können nicht in die Höhle zurückgehen. Das ganze Rudel würde hinter uns herdrängen. Man würde ersticken.«
    »Nein, das geht auf keinen Fall.« Der Gedanke, mit

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