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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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„Beweis es“, verlangte er.
    Mittlerweile war Kendra so außer sich, dass sie nur zurück zum Stall wollte, um von diesem verdammten Pferd abzusteigen, ihre Tochter und ihren Hund zu nehmen und auf dem schnellsten Weg nach Hause zu fahren. Da konnte sie dann wenigstens so tun, als wäre das alles nie geschehen. „Was soll ‚Beweis es‘ heißen?“, spuckte sie ihm förmlich vor die Füße.
    „Opal passt auf Madison auf. Lass uns auf den Berg reiten, Kendra. Nur du und ich. Jetzt auf der Stelle.“
    „Auf gar keinen Fall“, hielt sie abfällig dagegen. Insgeheim wunderte sie sich jedoch darüber, wie gern sie sich auf dieses Spiel eingelassen hätte, obwohl - oder gerade weil? - sie wusste, dass sie verlieren würde.
    „Angst?“, flüsterte er und beugte sich kurz vor, um ihre Lippen ganz leicht mit seinen zu streifen.
    „Ja“, antwortete sie in einem Anflug von Ehrlichkeit.
    „Vor mir?“
    Sie schluckte angestrengt, dann schüttelte sie wortlos den Kopf. Er hatte vorhin recht gehabt. Sie hatte nicht vor ihm, sondern vor sich selbst Angst, aber das würde sie unter keinen Umständen zugeben.
    „Wahrscheinlich lässt es sich gar nicht vermeiden“, redete Hutch weiter und klang auf eine sonderbar fröhliche Weise resigniert. „Dass wir beide uns lieben werden, wollte ich damit sagen.“
    „Du kannst dir ja gern einreden, was du willst“, erwiderte sie betont schroff. „Aber den Weg habe ich schon einmal beschritten, Hutch, und das werde ich kein zweites Mal machen. Ich bin kein leichtgläubiges junges Ding mehr. Ich bin eine verantwortungsbewusste Frau, die eine Tochter hat.“
    „Und deshalb gibt es in deinem Leben keinen Platz mehr für Sex?“
    „Das werde ich mit dir ganz sicher nicht diskutieren“, schleuderte sie ihm entgegen und ließ Coco kehrtmachen, um zurück zur Ranch zu reiten. Und zurück zu Madison und Daisy. Dorthin zurück, wo der gesunde Menschenverstand herrschte.
    Natürlich hatte Hutch keine Mühe damit, sie auf dem Rückweg wieder einzuholen. Als er neben ihr herritt, grinste er frech. So wie ein siegessicherer Cowboy, wie ein siegessicherer Mann.
    Sie steckte in Schwierigkeiten.
    In verdammt großen Schwierigkeiten.
    Sie und Madison mussten noch zum Abendessen bleiben, weil Opal kein Widerwort geduldet hätte. Außerdem wusste Kendra, dass sie nicht wutschnaubend nach Hause hätte fahren können, weil das viel zu offensichtlich gewesen wäre.
    Also blieb sie noch.
    Sie überließ es Hutch, sich um beide Pferde zu kümmern, der dabei von seinem treuen Begleiter Leviticus beobachtet wurde. Sie selbst ging ins Haus und wusch sich in der Spüle die Hände ab. Madison stand auf einem Stuhl an der Arbeitsplatte. Sie war in eine viel zu große Schürze gewickelt und knetete einen Teig, in dem sie bis zu den Ellbogen verschwand.
    „Bald dürfte sie ihre eigene Sendung auf dem Food Channel bekommen“, erklärte Opal voller Stolz, die neben Madison an der Kücheninsel stand und jeden Handschlag beaufsichtigte.
    „Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel“, erwiderte Kendra und hoffte, dass ihr Gesicht mittlerweile wieder eine normale Färbung angenommen hatte.
    „Ich mache Biskuits“, verkündete Madison.
    „Sehr beeindruckend“, lobte Kendra sie. „Wirst du mir beibringen, wie man das macht?“
    Madison kicherte. „Mommy, du bist dumm. Du musst doch nur ins Kochbuch gucken, da steht drin, wie das geht.“
    „Jetzt hast du mich aber ertappt“, sagte sie leise seufzend und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange, an der etwas Mehl haftete.
    „Der Kaffee da ist ganz frisch“, warf Opal ein und deutete auf die volle Kanne in der Kaffeemaschine. „Becher stehen im Schrank darüber.“
    „Danke.“ Kendra brauchte dringend etwas, um ihre Hände zu beschäftigen, also holte sie einen Becher aus dem Schrank und goss etwas Kaffee ein. Sie nippte daran und hoffte, sie würde davon nicht die halbe Nacht wach liegen und an ihre jüngste Runde mit Hutch denken. Sie war auch so schon aufgeregt genug.
    „Wie war der Ritt?“, fragte Opal, der es allen Bemühungen zum Trotz nicht gelang, ihrer Frage etwas Beiläufiges zu verleihen.
    „Gut“, erwiderte Kendra ausweichend.
    „Wo ist denn Mr Hutch?“, wollte Madison wissen.
    So, so, dachte Kendra. Er war also bereits von Cowboy-Mann zu Mr Hutch aufgestiegen. Was kam als Nächstes? Etwa Daddy?
    „Er versorgt die Pferde.“ Kendra stand gegen den Tresen gelehnt und trank noch einen Schluck Kaffee. Seltsamerweise schien das

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