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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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ge­nügt nicht.“ Sie rück­te nä­her an ihn her­an und neig­te den Kopf, um sein Ge­sicht zu se­hen. „Ich ver­su­che das Puzz­le zu lö­sen. La­chen Sie, wenn Sie wol­len.“
    „Ich la­che nicht. Wie soll­te ich? Das Puzz­le ist mir zu hoch.“
    Be­schei­den­heit. „Mir auch. Bis jetzt. Um es zu lö­sen, will ich her­aus­fin­den, wie die­se We­sen den­ken. Das kann ich nicht, wenn ich in mein Zim­mer ein­ge­sperrt bin.“
    Nach­denk­lich rück­te er von ihr weg und glitt da­bei fast vom Kis­sen. „Sie ver­lan­gen sehr viel von mir.“ Was er wohl tat, so al­lein in die­sem Zim­mer? Kei­ne Mu­sik, kei­ne Bü­cher, ge­wiß auch kein Schach­spiel. Sehr ge­sel­lig war er auch nicht. „Br­ad­ley könn­te mich de­gra­die­ren. Dann wür­de ich den Rest mei­ner Dienst­zeit da­mit ver­brin­gen, Fuß­bö­den zu schrub­ben und Toi­let­ten zu rei­ni­gen.“
    „Es geht nicht um Br­ad­ley. Es sind die an­de­ren. Sie sind es, die Angst vor mir ha­ben. Vor Co­rey. Des­we­gen will ich das Puzz­le lö­sen.“
    „Da­mit sie kei­ne Angst mehr vor Ih­nen ha­ben? Da­mit sie Sie mö­gen?“
    Wenn er es so ha­ben woll­te … „Ja.“
    Tsuba­ta war kein Narr. „Viel­leicht klappt es nicht. Es gibt Ge­rüch­te, Ge­schich­ten, die von der Brücke durch­si­ckern. Ih­re Leu­te auf der Er­de – sie tun da ir­gend et­was. Sie ma­chen Schwie­rig­kei­ten.“
    „Die­se Schwie­rig­kei­ten wa­ren nicht un­se­re Idee, Kurt.“ Jetzt war sie es, die zu ihm rück­te und sich an ihn schmieg­te. „Wir wol­len nur, daß man uns in Ru­he läßt.“
    „In fünf Stun­den ha­be ich einen Ein­satz. Dies­mal setzt ein an­de­rer Sa­tel­lit aus. Wenn Sie wol­len, kön­nen Sie mit­kom­men.“
    „In fünf Stun­den. Fein.“ Sie war stolz auf ih­ren ver­füh­re­ri­schen Char­me. „Das dürf­te ge­ra­de rich­tig sein.“ Sie nahm sei­ne Hand und woll­te sie auf ih­re Brust le­gen.
    Tsuba­ta stand plötz­lich auf und schüt­tel­te den Kopf. „Ma­ra“, sag­te er, „ich will nicht mit Ih­nen ins Bett.“
    Sie kämpf­te den Schock nie­der und be­geg­ne­te sei­nem Blick mit nur ge­rin­gem Är­ger. Er zit­ter­te jetzt. „Warum nicht, Kurt? Ich dach­te, des­we­gen hät­ten Sie ja ge­sagt.“
    „Ich weiß.“
    Sie ließ nicht lo­cker. „Al­so?“ Sie er­hob sich und trat ne­ben ihn.
    „Ich ha­be Angst …“
    „Oh?“ In ih­rer Stim­me lag kein Tri­umph. Sie beb­te.
    „Sie sind kein Mensch“, sag­te er und sah zu Bo­den.
    Ma­ra kehrt zu­rück. An ihr klebt ein zwei­ter Ge­ruch. Co­rey schnüf­felt scharf.
    „Er hat sich ge­wei­gert?“
    „O nein.“ Ih­re Hän­de zu­cken, wäh­rend sie die äu­ße­re Hül­le von Stoff und Plas­tik ent­fer­nen und das Fleisch und den Dop­pel­ge­ruch ent­hül­len. „Wir flie­gen in drei Stun­den. Ich will sau­ber sein.“
    „Du hast es mit ihm ge­tan.“
    Sie wirft mir einen Blick zu. „Ah … ja.“
    „Ich ver­ste­he. Ich ver­ste­he. Ist es wie …?“
    „Ich kann es nicht ge­nau be­schrei­ben, Co­rey, wirk­lich nicht.“ Sie geht auf die Du­sche zu. Der Ge­ruch wird ab­ge­spült, ver­ges­sen wer­den.
    „So­weit mir be­kannt ist, en­det der Pro­zeß in ei­nem schließ­li­chen Sta­di­um der Er­schöp­fung. In ge­mein­sa­mer Ar­beit und in ei­ner Ab­fol­ge ge­gen­sei­ti­ger Er­kun­dun­gen er­rei­chen die bei­den so­dann den­sel­ben Schluß.“
    Aber Ma­ra dreht sich un­ter dem trom­meln­den Was­ser und hört mich nicht. Co­rey rollt auf die Tür zu. Der Gang drängt sich dicht an sein Ge­sicht. Aber in dem röt­li­chen Licht hat er kein Ge­sicht. Stöh­nend rollt Co­rey berg­auf.
    Br­ad­ley be­äug­te Tom Raw­lins. Es gab nie­man­dem im Orb, den er we­ni­ger moch­te, aber er hat­te die­se Tat­sa­che pein­lichst zu ver­ber­gen ge­sucht.
    Un­auf­ge­for­dert ließ Raw­lins sich in einen Ses­sel fal­len, kreuz­te die Bei­ne und ver­schränk­te die Fü­ße in­ein­an­der. Dann beug­te er sich vor und zeig­te auf den ho­hen Sta­pel von Funk­sprü­chen auf der Ecke des Schreib­ti­sches. Aus ei­ni­ger Ent­fer­nung schau­te Krisch­na auf das ver­streu­te Durch­ein­an­der her­ab. Der Mensch als ein Pa­pier her­vor­brin­gen­des Tier. Der Bud­dha an der Wand zwin­ker­te mit sei­nem drit­ten Au­ge.
    „Wie

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