Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Graf
Vom Netzwerk:
»Ja.«
    Er seufzte und rollte in der Art eines Märtyrers mit den Augen. »Du weißt, daß ich dir nichts ausschlagen kann.«
    »Danke, Schatz.« Diese Worte bezogen sich nicht nur auf Bear, sondern auch auf viele andere Dinge.
    »Wann brichst du auf?«
    Die Frage erinnerte Janeway daran, wieviel Arbeit noch auf sie wartete. Ihr Blick glitt zum Tisch, und plötzlich war sie sich der Erschöpfung bewußt. »Sobald ich diese Statusberichte gelesen und bestätigt habe.« Sie griff nach einem und überflog ihn.
    »Na schön«, sagte Mark. »Ich störe dich nicht länger.«
    »Hec « Kathryn streckte die Hand aus, berührte wie zärtlich den Kom-Schirm und bedauerte die lichtjahrweite Entfernung.
    »Du störst nie. Besser gesagt: Du störst auf eine sehr angenehme Weise. Verstanden?«
    Mark beugte sich ebenfalls vor und schien einen – unmöglichen – physischen Kontakt herbeiführen zu wollen.
    »Aye, Captain.«
    »In einigen Wochen sehen wir uns wieder.« In einigen Wochen, die bestimmt wie im Flug vergingen. Bisher hatte es für Janeway kaum eine Gelegenheit gegeben, nach Luft zu schnappen, und nichts deutete darauf hin, daß sich daran etwas änderte. »Oh, und noch etwas, Mark. Schau doch bitte bei mir zu Hause vorbei und hol den Korb für Bear. Dann hat sie’s bequemer.«
    »Das hab’ ich bereits erledigt«, lautete die Antwort. »Vor einer Stunde.«
    J aneway versuchte zu schmollen, aber es gelang ihr nicht. Sie hauchte einen Kuß auf ihre Fingerkuppen und berührte damit den Bildschirm. Nur einige wenige Wochen. Mark erwiderte die Geste, winkte zum Abschied und unterbrach die Verbindung.
    Die Kommandantin der Voyager widmete sich wieder ganz der Arbeit. Sie ging die Berichte durch, las Dutzende von verschiedenen Meldungen und bestätigte sie immer wieder mit einem Daumenabdruck. Nach einer Weile merkte sie, daß die Tasse keinen Kaffee mehr enthielt – und daß sich ein neuer Stapel auf dem Tisch gebildet hatte, der diesmal auf geleistete Arbeit hinwies. Ein kleiner Triumph, der sie ein wenig beruhigte.
    Sie stand auf, trug die leere Tasse zum Replikator und fragte sich, ob sie die zweite dem Recycler überlassen sollte, als der Türmelder summte.
    »Herein.«
    Zwei Männer betraten den Bereitschaftsraum. Janeway erkannte Paris, mit dem sie in Auckland gesprochen hatte, und bei seinem Begleiter handelte es sich um Harry Kim – sie entsann sich an sein Holo-Foto in den Crew-Unterlagen. Mit geschnittenem Haar und in der Starfleet-Kleidung sah Paris wesentlich besser aus. Was Kim betrafc Er schien jung genug zu sein, um aus allen Kneipen in diesem Raumsektor geworfen zu werden. Außerdem wirkte er irgendwie erschrocken.
    »Meine Herrenc Willkommen an Bord der Voyager.«
    Paris nickte knapp und würdevoll. Kim versuchte, noch mehr Haltung anzunehmen. »Danke, Sir«, brachte der Fähnrich atemlos hervor.
    »Mr. Kimc « Janeway drückte eine Taste des Replikators, woraufhin die beiden Tassen verschwanden. »Entspannen Sie sich. Ich möchte nicht, daß Sie sich etwas verstauchen.«
    Der junge Mann versuchte, einen Teil der Anspannung abzustreifen, aber seine Bemühungen blieben ohne Erfolg.
    Janeway wandte sich vom Replikator ab und verschränkte die Arme. »Übrigens, Mr. Kim: Das ›Sir‹ mag bei Starfleet üblich sein, aber mir gefällt es nicht, damit angesprochen zu werden.«
    Der Fähnrich errötete und nickte steif. »Bitte entschuldigen Siec Ma’am?«
    »An Ma’am gibt es nichts auszusetzen, wenn’s hart auf hart geht, aber Captain ist mir lieber.« Sie wartete ein zweites Nicken ab und deutete dann zur Tür auf der gegenüberliegenden Seite. »Wir starten bald. Ich zeige Ihnen die Brücke.«
    Die beiden Männer folgten der Kommandantin. Paris blieb ein wenig zurück und schulterte seine Reisetasche, die nur zum Teil gefüllt zu sein schien. Janeway fragte sich, was er von Auckland mitgebracht hatte. Irgendwelche persönlichen Gegenstände? Oder wollte er nur nicht den Eindruck erwecken, fehl am Platz zu sein?
    »Hatten Sie irgendwelche Schwierigkeiten, Deep Space Nine zu erreichen, Mr. Paris?« Eigentlich diente diese Frage nur dem Zweck höflicher Konversation – weder Paris noch Kim sollte merken, daß Janeways Aufmerksamkeit ihnen keineswegs zu gleichen Teilen galt.
    Doch Paris schien hinter den Worten mehr zu vermuten und entgegnete: »Ganz und gar nicht – Captain.«
    Nun, wenigstens konnte Janeway sicher sein, daß ihr das Rehabilitationskomitee den richtigen Mann geschickt hatte.
    Die Tür

Weitere Kostenlose Bücher