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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Graf
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glücklicheren Reminiszenzen mit ihm.
    »Ich schätze, für meinen Vater war’s noch schwerer als für mich.«
    Er stand auf und trug den Teller zum Recycler. Mit dieser Art von Tomatensuppe konnte er nichts anfangen.
    »Bestimmt hat man Ihnen geraten, sich von mir fernzuhalten«, sagte Paris zu Kim, als er den Teller ins Fach stellte. Über die Schulter hinweg sah er zum Tisch. »Und wissen Sie was? Sie sollten den Rat beherzigen. Ich bringe nicht unbedingt Glück.«
    Kim runzelte die Stirn. »Ich suche mir meine Freunde selbst aus«, erwiderte er und lächelte, als sei er stolz, eine solche Entscheidung getroffen zu haben.
    Ich könnte Hilfe gebrauchen, dachte Paris und rieb sich die Augen. Und du ebenfalls, mein Junge. Jemand sollte dir beibringen, deine Freunde besser auszusuchen.
    Bevor er Gelegenheit bekam, eine Antwort zu geben, piepte sein Insignienkommunikator. Er zuckte unwillkürlich zusammen und begriff, wie sehr er dieses Geräusch vermißt hatte.
    »Janeway an Paris.«
    Er klopfte auf das kleine Gerät und freute sich darüber, wieder Teil eines Kom-Netzes zu sein. »Ich höre.«
    »Kommen Sie zur Brücke«, sagt Janeway. »Wir nähern uns dem Suchgebiet.«
    Paris erkannte die Badlands in dem Augenblick, als er den Kontrollraum betrat. Es lag nicht etwa an den Mustern der Sterne und Nebel, sondern an den hin und her zuckenden Tentakeln aus feurigem Plasma. Deutlich erinnerte er sich an das flaue Gefühl in der Magengrube, als er zum erstenmal mit Chakotay durch dieses Chaos geflogen war: Bei jener Gelegenheit hatte der große Indianer darauf hingewiesen, es sei noch kein Maquis-Schiff von den energetischen Stürmen zerfetzt worden – zumindest nicht in letzter Zeit. Damals tröstete er sich mit der Vorstellung, daß es keinen Starfleet-Raumer gab, der den Maquisards in die Badlands folgen konnte. Jetzt aber stand er auf der Brücke eines Schiffes, das zu dem Zweck gebaut worden war, in derartige stellare Regionen vorzustoßen. Er hatte sich schon einmal, getäuscht – vielleicht täuschte er sich auch hier und jetzt.
    Als sich die Tür öffnete, sah Janeway von der taktischen Station auf, und ihr Gesicht präsentierte den gleichen neutralen Ausdruck wie auch bei ihrer ersten Begegnung in Auckland.
    Das mußte er ihr lassen: Sie mochte ihn nicht, aber sie vermied es, die übrigen Offiziere auf ihre Antipathie dem ›Beobachter‹ gegenüber hinzuweisen. Cavit hingegen machte daraus kaum einen Hehl. Nur widerwillig wich er beiseite, als Janeway Paris heranwinkte. I ch wünsche Ihnen einen guten Morgen, Mr. Cavit, dachte Paris und bedachte den Ersten Offizier mit einem besonders freundlichen Lächeln – das ihn bestimmt ärgerte.
    »Die Cardassianer haben uns die letzten bekannten
    Koordinaten des Maquis-Schiffes übermittelt.« Janeway deutete auf eins der taktischen Displays. Bemerkte sie den bösen Blick, den Cavit Paris zuwarf? Wenn das tatsächlich der Fall war, so beschloß sie offenbar, ihm keine Beachtung zu schenken. »Außerdem sind uns die Plasmasturm-Aktivitäten des betreffenden Tages bekannt. Mit etwas Glück sollten wir imstande sein, den Kurs des Schiffes zu berechnen.«
    Paris kehrte Cavit den Rücken zu und beugte sich zu den Anzeigen vor. Die Diagramme und graphischen Darstellungen zeigten energetische Entladungen, die allein vom Zufall bestimmte Muster bildeten. Eine Zickzacklinie wies auf den Flug des Maquis-Raumers hin, und ein schwarzes Symbol markierte jene Stelle, an der die Cardassianer die Verfolgung aufgegeben hatten. Eine punktierte Linie schließlich verdeutlichte die von den cardassianischen Sensoren ermittelten Kursdaten.
    »Vermutlich haben die Maquisards versucht, einen Planetoiden der Klasse M im Terikof-Gürtel zu erreichen«, spekulierte Paris.
    »Wenn das stimmt, flogen sie dorthin.« Cavits Worte galten dem an der Konsole sitzenden Sicherheitsoffizier. Er beugte sich an Paris vorbei und zeigte auf eine bestimmte Stelle des Bildschirms.
    Der Sicherheitslieutenant nickte und betätigte einige Tasten, woraufhin das Bild im Projektionsfeld wechselte. »Die Plasmastürme zwangen sie in diese Richtung.«
    »In Ordnung«, sagte Janeway. Und zu Cavit: »Passen Sie unseren Kurs entsprechend an.«
    »Aye, Captain.«
    Der Erste Offizier schien froh zu sein, das Gedränge an der taktischen Station verlassen zu können. Mit langen Schritten ging er übers Oberdeck und verließ es dann, um mit Stadi an den Navigationskontrollen zu sprechen.
    Stadi, dachte Paris. Während des

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