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Der Besen im System

Titel: Der Besen im System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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Dunkelheit gerichtet, sagte sie in den Hörer, den ihre Linke ergriffen hatte: »Frequent & Vigorous.« Der Zauber dieser Nacht bestand darin, dass er anhielt. Komm zurück zur Arbeit.
│b│
    – Frequent & Vigorous. Frequent &. Vigorous.
    – Ms. Beadsman?
    – Ja?
    – Hier ist David Bloemker.
    – Mr. Bloemker.
    – Ms. Beadsman, Sie arbeiten in dem Verlagshaus Frequent & Vigorous, ist das richtig?
    – Ja, warum?
    – Das verwirrt mich jetzt ein bisschen. Ich habe gerade Ihre Nummer gewählt und sprach mit einer jungen Dame, die mir den Vorschlag unterbreitete, mich gegen Bezahlung körperlich zu züchtigen.
    – Ach so. Nein, wir haben gerade entsetzliche Probleme mit unseren Leitungen, das ist alles. Haben Sie ...
    – Leider Gottes nein. Im Gegenteil, mittlerweile sind sogar ein weiterer Bewohner sowie eine weitere Pflegekraft unauffindbar.
    – Wie bitte?
    – Wir haben jetzt sechsundzwanzig Vermisste.
    – Sch– sch.
    – Haben Sie denn Ihren Herrn Vater angerufen, Ms. Beadsman?
    – Da war dauernd besetzt. Im Büro telefoniert er den halben Tag. Ich wollte es gerade eben noch einmal versuchen. Aber ich sorge dafür, dass er Sie anruft. Versprochen.
    – Ich danke Ihnen vielmals. Und bitte erlauben Sie mir, Ihnen erneut zu versichern, wie Leid mir das alles tut.
    – Okay, dann legen Sie mal los.
    – Entschuldigung?
    – Hören Sie, ich sehe gerade, ich habe hier einen Anruf auf der anderen Leitung. Ich muss jetzt auflegen. Ich rufe Sie wieder an.
    – Ich danke Ihnen.
    – Frequent & Vigorous.
    – Was... was trägst du gerade?
    – Wie meinen?
    – Ist es etwas, das, wie soll ich sagen ... wärmer ist als normal?
    – Sir, Sie sind verbunden mit dem Verlag Frequent & Vigorous. Wollten Sie die Begleitagentur Dial–a–Darling sprechen?
    – Oh. Ja, das wollte ich. Das ist mir aber jetzt peinlich.
    – Kein Problem. Soll ich Ihnen die Nummer geben, auch auf die Gefahr hin, dass sie nicht funktioniert?
    – Einen Moment mal. Wie stehst du zu Pudding?
    – Auf Wiederhören.
    – Klick.
    – Stonecipheco Baby Food Products.
    – Lenore Beadsman hier, die Direktion, bitte.
    – Einen Augenblick.
    – ... wenigstens mal nicht besetzt.
    – Direktionsbüro, Foamwhistle am Apparat.
    – Sigurd, hier ist Lenore.
    – Lenore. Was läuft?
    – Kann ich bitte meinen Vater sprechen?
    – Geht leider nicht.
    – Das ist ein Notfall.
    – Er ist nicht da.
    – Scheiße.
    – Tut mir Leid.
    – Im Ernst, das ist ein Notfall. Er hat mir ausrichten lassen, ich soll mich sofort bei ihm melden. Eine Familiensache.
    – Er ist zurzeit tatsächlich nicht erreichbar, Lenore.
    – Wo ist er?
    – Jährliches Gipfeltreffen mit Gerber, wir haben August.
    – Mist.
    – Er will nachfrageseitig nochmal an der Fruchtzubereitungsschraube drehen.
    – Sigurd, es geht buchstäblich um Leben und Tod.
    – Aber er hat kein Telefon, du Herzchen. Du kennst die Regeln. Du weißt, wie Gerber ist.
    – Und wie lange?
    – Weiß nicht. Zwei, drei Tage.
    – Wo sind sie?
    – Kann ich nicht sagen.
    – Sigurd.
    – Korfu. Irgendeine abgeschiedene Ecke. Mehr weiß ich auch nicht. Hör mal, sie werden mich umbringen, wenn er herausfindet, von wem du das hast. Ich ende in eintausend Gläschen Lamm–Püree, während – Ironie, Ironie – die kleinen Foamwhistles des Hungers sterben.
    – Wann ist er denn gefahren?
    – Gestern gegen elf, direkt nach dem Tennis mit Spaniard.
    – Und wie kommt es, dass du nicht dabei bist? Du bist schließlich sein Sekretär. Wer mixt ihm seine Manhattans?
    – Diesmal will er es wissen. Da störe ich eher. Nur er und Gerber, meinte er. Mann gegen Mann. Wer weiß, vielleicht versuchen sie es diesmal mit Armdrücken. Oder Rippenstoßen. Oder mit alten Amherst–Liedern. Oder vielleicht erstechen sie sich auch einfach. Es gibt Schöneres als so einen Kampf um Marktanteile.
    – Verdammt, er hat gesagt, ich soll ihn anrufen, und das war erst heute Morgen. Er muss sich unbedingt ... hey, weißt du vielleicht etwas Neues über Dads Großmutter?
    – Lenore? Gott sei Dank nicht. Geht es ihr gut?
    – Ja. Hör zu, ich drehe hier allmählich durch. Wann genau wollte er wieder da sein?
    – Also, in meinem Kalender ist ein Totenkopf notiert, und zwar an Tag drei, von heute an gerechnet. Das kann eigentlich nur eines bedeuten.
    – Das nützt mir jetzt was.
    – Ehrlich, wenn es irgendetwas gibt, was ich noch für dich...
    – Sigurd, das Ding hier blinkt schon wieder. Ich habe einen Anruf. Ich muss auflegen.
    –

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