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Der bessere Mensch

Der bessere Mensch

Titel: Der bessere Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Haderer
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die Hände.
    „Und die Sachen, die in der Hütte von Bienenfeld weggekommen sind … da oben waren Zeitschriften und andere Dokumente, die ich bei den sichergestellten Sachen nirgends gesehen habe … wo sind die hin? Und der Einbruch bei Hofer? Hat da Kastor nur schnell einen Eistee getrunken? Da hat ihn sicher die Gerngross hingeschickt, um irgendwelche Unterlagen …“
    „Schäfer … ruhig mit den wilden Pferden … die Sache ist bei den Salzburgern in guten Händen …“
    „Da bin ich mir nicht so sicher … Hofer und Schranz … die beiden …“
    „Wir müssen die Sache abkühlen lassen. Ich habe gestern lange mit dem Staatsanwalt zusammengesessen … haben Sie überhaupt eine Ahnung, in welche juristischen Querelen uns dieser Fall bringen kann?“
    „Nein“, meinte Schäfer trotzig, „nicht mein Bier.“
    „Doch, dazu wird es, wenn jemand anfängt, hier jeden Stein umzudrehen … wen hätte denn der Staatsanwalt anklagen sollen, wenn sich Kastor vorgestern nicht erfolgreich umgebracht hätte? Offiziell ist er vor fünfzehn Jahren für tot erklärt worden … von den Ärzten, allen Behörden … wer war also vom rechtlichen Standpunkt aus die Person, die Born und Mladic getötet hat? Nach den ganzen Operationen und Behandlungen, die sie an ihm durchgeführt haben … dafür gibt es noch nicht einmal einen Begriff. Und wer hat die Ermittlungen geführt? Wenn wir das alles in die Öffentlichkeit tragen, haben Sie in den nächsten Wochen keine ruhige Minute mehr, das kann ich Ihnen versprechen.“
    „Ich bin mir sicher, dass da noch andere beteiligt waren …“
    „Beweise?“
    „Was für Beweise? Das sind laufende Ermittlungen, sollten es zumindest sein … Indizien habe ich … schauen Sie sich doch diese ganze Geschichte einmal im Detail an … fragen Sie den Gutachter, mit dem ich gesprochen habe … was Bienenfeld, Hofer und Gerngross da aufgezogen haben, ist meiner Meinung nach ohne ein Netzwerk an Mitwissern und Helfern nicht möglich … die sind dem öffentlichen Forschungsbetrieb über zehn Jahre voraus … die haben an Kastor Medikamente getestet, die noch nicht am Markt waren … wer hat die hergestellt? Die haben ihn wie eine Laborratte benutzt … gleichzeitig waren sie als Professoren, Klinikleiter und was weiß ich ständig in der Öffentlichkeit präsent … wie soll sich das allein zeitlich ausgegangen sein?“
    „Ich weiß es nicht und will es einstweilen auch gar nicht wissen“, entgegnete Kamp bestimmt. „Wenn die Ermittlungen neue Ergebnisse zeitigen, die eine Strafverfolgung rechtfertigen, wird das bestimmt geschehen.“
    Schäfer drehte sich um, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dem Oberst zu.
    „Diese ganzen Daten … fünfzehn Jahre Forschung an einem Projekt, das die beiden bei Bekanntwerden ins Gefängnis gebracht hätte … aus Idealismus? … Was denken Sie, was diese Ergebnisse für die medizinische Forschung, für die Pharmaindustrie wert sind? Milliarden? … Und nur weil Hofer uns versichert, dass das, was wir auf seinem Rechner und in seinem Aktenschrank gefunden haben, die gesamten Unterlagen sind und es keine Kopien gibt, kaufen wir ihm das ab? … Meiner Meinung nach macht da jemand ein Vermögen damit … jemand, der froh ist, dass bis auf Hofer alle Hauptakteure tot sind, und der vielleicht sogar Kastor auf dem Gewissen hat …“
    „Schluss jetzt, Major! Sie vergessen wohl gerade Ihre Rolle in diesem Spektakel … wer hat denn diese Pflegeheimnummer abgezogen, anstatt Gerngross zu befragen, wie es laut Protokoll üblich wäre … wer ist denn dieser Spinnerin in die Falle getappt, hat sich betäuben lassen, zugesehen, wie Kastor einen weiteren Mord begeht, und obendrein das Leben seiner Kollegen aufs Spiel gesetzt? Was wäre denn geschehen, wenn Bergmann und Kovacs fünf Minuten früher da gewesen wären? Wenn Sie schon dieses ganze Teufelswerk aufklären wollen, dann vergessen Sie bitte auch Ihren eigenen Beitrag nicht!“
    „Also was jetzt?“, gab sich Schäfer kleinlauter.
    „Zurück nach Wien, Wogen glätten, die Presse mit Stückwerk versorgen, bis uns etwas Plausibles einfällt oder die Journalisten das Interesse verloren haben … lassen Sie’s gut sein, Schäfer … wir haben die Schlacht gewonnen und … egal … auf jetzt, die warten schon auf uns.“
    „Aber Kastors Leiche will ich später noch sehen … das können Sie mir nicht verbieten …“
    „Von mir aus können Sie ihm auch einen Holzpfahl ins Herz stoßen, wenn es Ihnen

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