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Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Titel: Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Heib
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wegen sowieso. Na, was fällt dir dazu ein?« Pete grinste provozierend.
    »Du willst in meine Gegend ziehen, du ißt das gleiche wie ich. Hast
du dich verliebt?« fragte sie spöttisch.
    »Mitnichten«, gab er zurück, wobei das Grinsen aus seinem Gesicht
verschwand, »aber gut, daß du das Thema anschneidest. Ich habe dir schon
erzählt, daß unsere Assistentin Yvonne die Wohnungen für mich rausgesucht hat,
es lag und liegt also keinerlei Absicht von mir vor, möglichst nah bei dir zu
wohnen. Purer Zufall.«
    »Dann ist ja gut«, nuschelte Anna. Sie kam sich schon jetzt blöd
vor, weil sie Pete zurückwies, bevor er überhaupt Anstalten machte, auf sie
zuzugehen.
    »Das Gefühl habe ich nicht«, insistierte Pete mit inzwischen
deutlich schlechterer Laune. »Wenn es dir auf den Wecker geht, daß ich dich
anrufe, kannst du es mir ruhig sagen. Dann lasse ich es.«
    »Jetzt sei nicht gleich beleidigt«, erwiderte Anna, »oder bist du
gewohnt, daß dir die Frauen nach einer Nummer zu Füßen liegen?«
    Pete versuchte gelassen zu bleiben: »Ich habe dich rein freundschaftlich
gefragt, ob du mit mir eine Wohnung ansiehst. Ich wollte nicht, daß du meine
Unterhosen bügelst. Wo liegt das Problem?«
    »Wir sind nicht befreundet. Wir haben zwei Mal gevögelt, sonst
nichts.« Anna beschlich das Gefühl, daß es ohne ihr eigenes Zutun aus ihr
heraus sprach. Sie verstand nicht, warum sie so mies mit Pete umsprang. Sie
mochte ihn, hatte sich schon nach der ersten Nacht gewünscht, ihn
wiederzusehen. Aber ihr blödes altes Muster schien sich wieder durchzusetzen:
bloß keinen Mann zu nahe an sich herankommen lassen.
    Pete, von Annas Worten in seiner männlichen Eitelkeit getroffen,
ging in die Offensive: »Hast du Angst vor Nähe? Wenn ja, keine Sorge, Püppi,
ich habe bestimmt keinen Bock auf ’ne Beziehung. Und ich habe dir auch kein
Angebot gemacht, also halt die Luft an. Du läßt dich einfach gut vögeln, und da
ich kaum ’ne Woche in der Stadt bin, ist meine Auswahl noch nicht so groß.«
    Anna erhob sich: »Damit wäre dann ja alles geklärt, du
selbstgefälliger Sack.« Sie schnappte ihre Tasche und ging. Die Kellnerin, die
gerade Brot und Aioli brachte, sah ihr irritiert nach. Pete nahm das Brot
dankend entgegen und begann reflexhaft, mit der Kellnerin zu flirten. Von Anna
hatte er die Nase voll. Hamburg hatte sicher bessere zu bieten.
    Anna schaffte es gerade noch nach Hause, bevor die Tränen
flossen. Sie haßte sich selbst für den peinlichen Auftritt, war aber nicht in
der Lage, Pete sofort anzurufen und sich zu entschuldigen. In ihrem Wohnzimmer
pfefferte sie Tasche, Schlüssel und Schuhe in die Ecke und nahm sich vor,
morgen mit ihm zu reden. Oder übermorgen. Oder er könnte ja anrufen. So schlimm
war sie nun auch wieder nicht gewesen. Männer können es nur nicht vertragen,
wenn eine Frau auf ihrer Unabhängigkeit besteht, sagte sie sich. Und wenn Pete
so ein Weichei war, daß er eine klare Ansage nicht wegstecken konnte, dann war
er eh nichts für sie.
    Natürlich war ihr klar, daß sie auf unterstem Niveau
rationalisierte, und natürlich war ihr klar, woran es lag. Anna warf sich
wütend aufs Sofa und trocknete sich die Tränen, während sie sich einzureden
versuchte, sie sei nur ein ganz klein wenig zickig gewesen. Kein Wunder, bei
der Hitze!
    Sie zündete sich eine Zigarette an und trat auf den Balkon. Es war
kurz vor zehn, die Stadt schlief noch lange nicht. Die Gartentische des
griechischen Restaurants gegenüber waren voll besetzt, Gesprächsfetzen und
Lachen drangen ungehindert zu ihr hoch. Anna ließ ihren Blick über die
erleuchteten Fenster in den Häusern gegenüber streifen. Fast überall lief der
Fernseher und strahlte sein bläuliches Flackern aus. In einem Zimmer saß ein
junger Mann vor seinem Computer. Er trug ein zu enges Unterhemd. In einer
anderen Wohnung schlurfte gerade eine ältere, ziemlich dicke Frau von einem
Zimmer ins andere. Sie setzte sich auf einen Sessel, legte die Beine hoch und
zündete sich ebenfalls eine Zigarette an. Die Frau hatte schwere, große Brüste,
die von einem knallroten BH gehalten wurden. Ansonsten schien sie nackt zu
sein. Anna war überzeugt, daß jede Sekunde ein Mann aus dem Nebenzimmer kommen
würde, der der entspannt dasitzenden Frau ins Dekolleté griff. Unwillkürlich
trat Anna einen Schritt zur Seite, aus dem Lichtkegel ihres Zimmers heraus, um
beim Beobachten nicht beobachtet zu werden. Doch sofort fragte sie sich
kopfschüttelnd, was sie da

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