Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
sich nach ihm sehnte. Sie fühlte sich von der Nervosität und der Wut angetörnt, die in ihm zu schwelen schien, und wollte sie ausnutzen. »Bist du okay?«
»Klar.«
»Das scheint aber nicht so.«
»Mein Bruder hasst mich wie die Pest, habe ich dir das schon gesagt? O ja, und ich habe heute einen Schüler ausgeschlossen, und der hasst mich ebenfalls wie die Pest. Mein Boss übrigens auch. Das hat er ausreichend klargemacht, als ich diesen Jungen rausgeworfen habe. Ach ja, und die Hälfte der anderen Kids hasst mich ebenfalls.«
»Warum? Weil du ihnen immer die Wahrheit sagst? Weil du von ihnen erwartest, dass sie etwas Besseres aus ihrem Leben machen? Weil du …«
»… dich bei jeder Gelegenheit einmischst und versuchst, aus Leuten etwas zu machen, was sie nicht sind?«
Mia stand auf und trat auf ihn zu. Sie spürte die Glut seiner angestauten Wut. »Dann hör doch damit auf. Mach dir nur noch um dich selbst Gedanken.«
»Ist das deine Antwort? Bist du deshalb hier, um mir das zu raten? Dass ich nur noch an mich denke?«
»Nein, ich bin hergekommen, um mich auf dich zu werfen.«
Da stand er, ohne Hemd, ohne Schuhe, ohne Mut - einfach fantastisch, und stieß einen Laut aus, der zu sagen schien: »Das klingt gut.«
Mia warf einen Blick aufs Bett und fragte sich, ob sie irgendwie …
Kevin stieß ein heiseres Lachen aus. »Führe mich nicht in Versuchung.«
Da zog sie mit einem leisen Lächeln die Arme aus dem Hemdkleid und ließ es zu Boden fallen.
Kevin keuchte auf. Das war immerhin eine befriedigende Reaktion. Mia trug bloß einen Demi-Bra, einen Tanga-Slip und zwölf Zentimeter hohe Plateausandalen. Sie legte beide Hände an seine Brust und schob ihn rückwärts ins Bad.
»Mia, wir können nicht …«
Die Tür versperrte sie ebenfalls. Doppelter Schutz. Doch für ihr Herz hatte sie keine solche Schutzvorrichtung.
Kevin stieß einen heiseren Laut aus. »Es nützt nichts …«
»Wetten, dass?« Dann machte sie genau das, was sie versprochen hatte. Sie warf sich ihm in die Arme.
Hope wollte am nächsten Morgen nicht aufstehen. Es war ihr letzter Morgen bei Kevin, und Mia war wieder mal in Eile und bellte Hope wiederholt an, sich zu beeilen. Hope beeilte sich doch, bitte schön, doch sie spürte noch die Glut von Mias Enttäuschung vom vergangenen Abend, und das machte sie ebenfalls gereizt. So gereizt, dass sie das Bedürfnis hatte, Schwierigkeiten zu machen.
Es schwelte in ihr, bis sie in der Schule ankam. Sie ging
sofort zu Kevins Pult. »Mia lässt ausrichten, dass sie heute Abend, wenn wir wieder zu Hause sind, kocht, um das zu feiern.«
Überrascht blickte Kevin hoch. »Sie kocht? Bist du sicher?«
»Ja, absolut.« Als Hope das sagte, in dem Wissen, dass Mia normalerweise schon das Teewasser anbrennen ließ, spürte sie eine grimmige Befriedigung.
Na, das würde Mia aus ihrer Enttäuschung herausreißen und sofort wieder in Wut bringen. Kein Problem. Wut konnte Hope begreifen. Damit konnte sie umgehen. »Sie sagte, du solltest kommen und heute Abend bei uns richtig essen.«
Sehr zufrieden mit sich ging Hope an ihren Platz. Als sie merkte, dass jemand sie ansah, drehte sie sich um. Hinter ihr stand eine Gruppe Mädchen, die alle sehr beliebt waren. Sie starrten sie wütend an.
Hope lächelte.
Die Blicke wurden nur wütender.
Hope wandte sich ab. Einen Moment später traf etwas ihren Kopf. Es war ein zusammengeknüllter Zettel, auf dem stand: Wir wissen, was du getan hast.
Nur schade, dass Hope es nicht wusste.
In der Pause erklärte es ihr einer der Jungen. Die Mädchen beschuldigten sie aus zwei Gründen. Einmal, weil Adam ausgeschlossen worden war, und weil sie sich im Wald an ihn herangemacht hatte, ehe sie von ihm verführt worden waren.
Herangemacht? Sie hatte sich nicht an ihn herangemacht, an diese Ratte. Erregt ging sie in die nächste Stunde. Jetzt hatte sie es schon in zwei Schulen verpatzt. Ein Rekord. Sie versuchte, sich auf Kevin zu konzentrieren.
Der stand, einen Glaszylinder in der Hand, mitten im Raum, den Kopf gesenkt, die Stiefel nur halb geschnürt. Seine Jeans sahen aus, als wären sie schon ein paar Jahre alt. Sein T-Shirt spannte sich über den Schultern und war wunderbar ausgefranst. Er lächelte.
Er lächelte oft.
Das gefiel Hope sehr an ihm. Sie liebte ihn. Nicht dass sie das selbst unter Androhung von Folter oder sogar Tod zugegeben hätte, aber manchmal, mitten in der dunkelsten Nacht, träumte sie von ihm.
Sie träumte, dass er ihr Vater
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