Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Lippen direkt an ihrem Ohr geflüstert, und sie war hingerissen gewesen.
Das Mädchen reagierte auf ihn, indem sie dichter an ihn rückte, während sie Mia ansah. »Hope«, flüsterte sie dann.
Mia beugte sich vor. »Hope? Was für eine Hope?«
Statt einer Antwort handelte sie sich bloß einen wütenden Blick ein.
»Sie heißt Hope«, erklärte Kevin.
Mia erstarrte. »Hope … Appleby?«
Als Antwort bekam sie nun den Blick, den Teenager in aller Welt perfekt beherrschten. Er besagte: Verpiss dich, aber könntest du dich vorher vielleicht ein bisschen um mich kümmern?
Meine Güte. Hope!
Sugars Tochter.
Mia musste zu ihrer Schande gestehen, dass sie das Mädchen nie gesehen hatte. Sugar war an dem Abend der Grillparty vor vielen Jahren schwanger geworden, und Mia war danach nie wieder zurückgekehrt …
Sie schämte sich dessen, aber obwohl sie sich nie wieder hatte blicken lassen, hatte sie ihr Bestes versucht, indem sie Briefe geschrieben und gelegentlich angerufen hatte. Aber das war wohl nicht genug gewesen.
Mia hatte auch Schecks geschickt, Geld, das vermutlich für Klamotten, für Partys und Schnickschnack für den Wohnwagen ausgegeben worden war, zumindest bis Mum vor fünf Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.
Danach hatte Mia weiter Geld geschickt, aber es war schwer, Kontakt mit Sugar zu halten. Biefe schrieb sie fast nie, und ehrlich gesagt hatten sie einander nie sonderlich gemocht. Jahre waren vergangen, ohne dass sie je ein Wort des Dankes bekommen hätte. Mia wusste, dass ihr Geld ankam, aber nur, weil die Schecks meistens sofort eingelöst wurden.
Mia hatte sich größte Mühe gegeben, nicht an die beiden zu denken, und hatte weiterhin Schecks und Karten direkt an Hope geschickt, selbst wenn sie von ihr auch nie eine Reaktion bekam.
Wenn man Mia danach gefragt hätte, hätte sie wohl geantwortet, das sei ihr auch nicht wichtig. Aber jetzt, als sie ohne Vorwarnung vor dem Mädchen stand … »Mein Gott, was ist passiert?«
Schulterzucken.
Sprachlos blickte Mia Kevin an. Auch er zuckte mit den Achseln.
Verdammt. Wenn sie doch bloß den Wein ausgetrunken hätte. Sie hatte Lust, das Glas hinunterzustürzen, aber wenn sie das jetzt tat, würde das auf einen Teenager sehr abstoßend wirken. »Hope.« Mia rang um Worte. Seltsam. Sie war dafür bekannt, dass sie Krisen immer gut meisterte, dass sie immer genau wusste, was sie sagen oder tun musste. Aber zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich nun hilflos. »Was machst du denn hier?«
Hope scharrte mit der Spitze ihrer dicksohligen Stiefel über die Holzdielen und hinterließ eine schwarze Spur. Sie trat so rasch darauf, dass es ihre Gewohnheit verriet, immer gut ihre Spuren zu verwischen. »Ich dachte, nun ja … äh … Ich wollte mir LA mal ansehen.« Ihre Stimme klang leise, verriet aber deutlich ihren starken Südstaatenakzent.
Mia vermied es, Kevin anzusehen. Sie hatte niemandem jemals verraten, woher sie stammte, nicht einmal Tess, und das würde sich auch jetzt nicht ändern. »Ist Sugar bei dir?«
»Nein.«
»Bist du hergeflogen?«
»Nein.«
»Bist du mit dem Zug gekommen?«
»Nein.«
Kevin seufzte und stieß Hope wieder sanft an. »Hör mal, du hast Glück gehabt. Du hättest bei deinem kleinen Einbruch das Haus eines Cops erwischen können. Oder einen Typen, der sehr froh gewesen wäre, ein junges Ding in seinem Schlafzimmer zu finden. Weißt du, was ich meine?«
»Yeah. Du zeigst mich also nicht an?«
Kevin kniff sich den Nasenrücken. »Ich bin Lehrer«, sagte er. »An der Highschool. Das heißt, dass ich angeblich unglaublich viel Geduld habe, aber das ist ein Gerücht.
Was ich allerdings leider habe, Hope, ist eine Ahnung, wie dein Verstand funkioniert. Wir hier sind keine schlechten Menschen.«
Hope schwieg und malte mit der Stiefelspitze eine weitere Schleifspur auf die Holzdielen.
Mia zuckte zusammen und starrte auf ihren perfekten Boden.
»Sprich mit uns, Hope«, ermunterte Kevin sie. »Ich wollte nicht bei Ihnen einbrechen.« Sie sprach zu ihren Stiefeln. »Ich habe auch nichts geklaut. Ehrlich.«
»Das habe ich auch nicht behauptet«, erwiderte Kevin. »Ich sagte, du hast herumspioniert.«
»Ich habe mich umgesehen. Ich wollte ihre Sachen sehen.«
»Wessen Sachen? Mias?«, fragte er in einem viel geduldigeren Tonfall, als Mia je aufgebracht hätte. Sie wollte eine Antwort, und zwar sofort, aber Kevin drängte das Mädchen nicht. In seinem Blick lag Verständnis für Hope, was er ja
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