Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
auch angekündigt hatte.
Hope nickte. Ja, sie hatte geglaubt, sie könnte Mias Sachen ansehen.
Mia richtete sich auf und vergaß für einen Moment, dass sie nichts weiter trug als ihren Kimono und ein Glas Wein in der Hand. »Aber warum bist du in Kevins Haus gegangen?«
»Weil ich die Adresse falsch mitbekommen hatte.«
»Und weiter …«, drängte sie Kevin.
»Ich weiß doch nichts über sie, klar?« Hope blickte auf.
Sie war jetzt rot vor Verlegenheit. »Ich wollte sehen, wie sie lebt und ob ich vielleicht bei ihr bleiben kann, aber ich hatte die Zwei und die Fünf von der Adresse verwechselt.«
»Du bist also noch nie bei deiner Tante gewesen?«
Mias Magen krampfte sich zusammen, als Hope den Kopf schüttelte.
Kevin nickte, als würde er diese verrückte Situation voll begreifen. »Da hast du also in meinen Schubladen herumgewühlt, weil du dachtest, es wären Mias Sachen?«
»Ja.« Wieder presste sie die Lippen aufeinander, als müsste sie sich beherrschen, um nicht zu weinen. »Es tut mir leid«, sagte sie schließlich. Diese Worte schienen ihr sehr schwer zu fallen. »Ich wollte nicht bei Ihnen eindringen.«
»Das verstehe ich inzwischen.«
Hope sah ihn an. Ihr Gesicht war immer noch von den langen schwarzen Strähnen verborgen, aber sie hatte nun tatsächlich Blickkontakt aufgenommen.
Er lächelte sie aufmunternd an.
Sie erwiderte das Lächeln nicht, senkte aber den Kopf auch nicht wieder.
»Und jetzt erzählst du uns, was du ganz allein hier machst.«
Sie kickte wieder mit der Stiefelspitze auf den Boden, und Mia musste sich schwer beherrschen, sie nicht anzubrüllen.
»Ich wollte auch nach LA, wie Tante Apple«, antwortete Hope. »Ich wollte auch reich werden und so leben.«
»Tante Apple«, wiederholte Kevin betont und blickte dabei Mia an, die sich nur noch wünschte, die ganze Flasche Wein hinuntergekippt zu haben.
»Yeah, ich meine, wenn man sich das hier ansieht …«, meinte Hope mit einem Schulterzucken in Richtung Diele und das große, makellose Wohnzimmer mit der stilvollen Einrichtung.
Mia wusste genau, wie das alles auf das Mädchen wirken musste: wie ein Palast.
»Ich wollte auch so leben«, flüsterte Hope.
Mia wolle gerade sagen, dass dazu viel, viel mehr gehörte als der bloße Wunsch, aber Kevin warf ihr einen warnenden Blick zu, daher schloss sie langsam den Mund wieder. Ihr gefiel nicht, wie er hier das Kommando übernahm, musste aber zugeben, dass sie nicht gewusst hätte, wie sie es allein bewältigen sollte.
»Wie bist du denn hergekommen?«, fragte Kevin nun.
»Sie hat mir zu meinem sechzehnten Geburtstag vor zwei Monaten Geld geschickt. Fünfhundert Dollar.«
Kevin pfiff durch die Zähne. »Wow!«
»Damit habe ich mir ein Auto gekauft. Einen neunundachtziger Dodge Diplomat. Damit bin ich hergefahren. Als Adresse hatte ich den Absender auf der Karte, die sie mir geschickt hatte, aber die Tinte war verwischt, als die Polizei mich stoppte und meine Coke umfiel …«
»Du bist von der Polizei angehalten worden?«, fragte Mia entsetzt.
»Nur einmal«, erwiderte Hope trotzig. »Ich war zufällig zu schnell gefahren.«
»Ach du liebe Güte.«
Kevin warf ihr wieder einen Blick zu, der bedeutete: Halt die Klappe. Mia schüttelte bloß den Kopf. Ihr war speiübel. Das Kind war ganz allein quer durch das Land gefahren. Gütiger Gott, wenn nun der ganze Straßenname verschmiert worden wäre? Hope hätte sich vollständig verirrt und wäre dann irgendwelchen Menchen ausgeliefert gewesen, die vermutlich nie so freundlich und hilfsbereit gewesen wären wie Kevin.
»Ich glaube, mein Auto ist draußen vor dem Haus verreckt«, sagte Hope nun düster. »Es pfiff sowieso aus dem letzten Loch.«
Mia lachte gequält auf. Bei dem Gedanken daran, wie das junge Mädchen ganz allein allen möglichen Risiken ausgesetzt gewesen war, drehte sich ihr der Magen um. So viel hätte schiefgehen können, und einen Moment lang konnte Mia bei der bloßen Vorstellung davon kein Wort herausbringen. »Warum hast du mich nicht angerufen?«
»Weiß nicht.« Wieder trat die Stiefelspitze zu. »Du hast mich ja auch nie angerufen.«
Kevin blickte Mia über Hopes Kopf hinweg an. »Nie?«, wiederholte er in einem Tonfall, der keinerlei Vorwurf zu enthalten schien, denn der war schon in seinem Blick.
»Nicht ein einziges Mal«, sagte Hope.
Kevin blickte sie kühl an. »Eh?«
O nein, mit Mia hatte er nichts mehr im Sinn. Mia öffnete den Mund, um sich zu verteidigen, versuchte, die
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