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Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake

Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake

Titel: Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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diesen neugierigen Eindringling in meinem Schlafzimmer aufgegriffen. Also, wenn du das nächste Mal etwas über mich erfahren willst, dann tu es bitte selbst. Sie ist doch noch ein Kind.«
    Das »Kind« hob den Kopf. Sie sah blass aus. Sie wirkte wütend, erschöpft und unverkennbarer gedemütigt. »Ich habe nicht für sie spioniert.«
    Mia betrachtete das Mädchen aufmerksamer. Es hatte jettschwarze Haare, eine Farbe, die nur künstlich sein konnte, und zwar von der billigen Sorte. Es hing in Strähnen vor dem teigig-blassen Gesicht. Das Make-up bestand aus kohlschwarzem Eyeliner und schwarzem Lipgloss, beides im Regen zerlaufen. An einem Ohr hatte sie zahlreiche Ringe und einen Stutzen in einer Augenbraue. »Ich habe keine Ahnung, worum es hier geht«, sagte Mia. »Ich habe zu tun.«
    »Du wirst dir das jetzt anhören.« Kevin schob den Teenager sanft, aber bestimmt an Mia vorbei und folgte ihm ungebeten in den Vorraum.
    Hier ließ Kevin das Mädchen los, das nun die Arme vor der Brust verschränkte und die knochigen Schultern hochzog. Regentropfen sprühten auf den Boden. »Sag es ihr«, forderte Kevin das Mädchen auf, das an der Unterlippe saugte. »Ach, jetzt bist du plötzlich ganz stumm. Großartig.
« Kevins Lippe war leicht geschwollen, und mit der Prellung unter dem einen Auge wirkte er nun mürrisch und ungeduldig. »Du hast doch vorhin so fürchterlich geschrien.«
    »Weil du mich geschnappt hast.«
    »Du bist in mein Haus eingedrungen. In mein Schlafzimmer. Hast meine Schubladen durchsucht.«
    Mia schüttelte den Kopf. »Sie ist bei dir eingebrochen? Warum hast du nicht die Polizei gerufen?«
    Kevin sah sie verächtlich an. Nein, er war jetzt eindeutig nicht mehr hinter ihr her. »Bist du jemals in einer Jugendstrafanstalt gewesen, Mia? Das ist kein schöner Ort. Ich will dieser Sache bloß auf den Grund gehen, und zwar sofort.«
    »Aber ich habe keine Ahnung …«, begann Mia und brach ab, als der Teenager ein raues Lachen ausstieß, das auch als Schluchzen gedeutet werden konnte.
    Da stand das Mädchen, vermutlich kaum sechzehn, dürr, schmuddelig und zitternd in Schnürstiefeln. Wieder ertönte der seltsame Laut. Verwirrt wandte Mia sich an Kevin, der sie ausgesprochen kühl anblickte.
    »Bist du wirklich so mit dir selbst beschäftigt«, fragte er, »dass du deine eigene Nichte nicht erkennst?«

5
    M ia starrte Kevin an und begriff langsam den Sinn seiner Worte. Dann drehte sie sich wieder zu dem Mädchen um.
    Aller Trotz war verschwunden. Mit dem dicken schwarzen Eyelinerstrich, der verwischten Wimperntusche und den schwarzen Haarsträhnen vor dem Gesicht sah sie aus wie eine ziemlich erfolglose Konkurrentin in einem Wettbewerb für Fans der Addams-Family. Sie knabberte an einem Fingernagel mit abgestoßenem schwarzem Nagellack, von dem kaum noch etwas übrig war.
    »Wie heißt du?«, fragte Mia schroff.
    Das Mädchen zuckte mit den Schultern. Sie sah zwar aus wie eine ersoffene Ratte, doch man konnte genau erkennen, dass dies ihrer Frechheit kaum Abbruch tat. Kevin blickte rasch zwischen den beiden hin und her und fragte dann das Mädchen: »Sie hatte also keine Ahnung? Sie hat nicht gewusst, dass du dich in meiner Wohnung herumgetrieben hast?«
    »Natürlich nicht …«, begann Mia empört, verstummte aber erschrocken, als er ihr mit einer Handbewegung Einhalt gebot.
    »Ich rede hier mit dem Mädchen«, sagte er.
    Yeah, und als Nächstes würde sie ihm eine reinhauen, wenn nicht … Mia starrte wieder das Mädchen an. »Du heißt …?«

    Der Teenager presste mürrisch die Lippen aufeinander. »Na, sag’s ihr schon«, ermunterte Kevin sie und stieß sie an, aber ganz sanft. Er wirkte sehr groß und kräftig neben ihr, fast einschüchternd, und ganz anders als der attraktive Liebhaber und Basketballspieler, den Mia bereits kannte.
    Das Mädchen sah ihn stumm und flehend an.
    »Sag es ihr«, wiederholte Kevin im gleichen unendlich geduldigen, aber bestimmten Tonfall.
    Mia musste zugeben, dass er eine Stimme hatte, die den tugendhaftesten Typen zur Sünde überreden konnte, den gesetzestreuesten Mann dazu, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen, oder eine Frau, alle guten Vorsätze zu vergessen. Sie stellte ihn sich vor, wie er Jugendliche unterrichtete und mit ihnen redete, und sie musste zugeben, dass er einem vermutlich selbst das langweiligste Buch aller Zeiten verkaufen konnte.
    Ganz gewiss hatte er sie gestern Abend überredet. Er hatte bloß ein einziges, leicht anzügliches Wort mit den

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