Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
komplizierten Gründe darzulegen, warum sie nie den Kontakt gesucht hatte und dass sie und Sugar sich nie besonders gemocht hatten.
Das klang aber wie ein Vorwand.
Und das war es auch.
»Weiß deine Familie, wo du bist?«, fragte Kevin nun.
Hope schüttelte den Kopf. »Es gibt nur meine Mom. Und die denkt vermutlich, ich bin bei einer Freundin.«
»Mehrere Tage lang?«
»Sind ja erst drei, aber … yeah.« Hope errötete unter dem blassen Make-up. »Ich … Wir hatten … ein paar Probleme.«
»Zum Beispiel?«
»Äh …« Wieder schlugen die schwarzen Stiefel auf den Dielen auf. »Das ist schwer zu erklären.«
»War die Polizei dabei mit von der Partie?«
»Ähhmmm … so ungefähr.«
Aha. Das war es also. Mia trank einen tiefen Zug.
»Okay, meine kleine Schnüfflerin«, meinte Kevin. »Warte hier.« Dann sah er Mia mit schräggelegtem Kopf an und versuchte ein Lächeln, das sich aber nicht in seinen Augen spiegelte. »Mia? Kann ich dich einen Moment sprechen?«
Kevin und Hope sahen sie nun beide an - ihre nassen Haare, die spärliche Kleidung, wie ihre Hand das nun leere Weinglas umklammerte.
Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie sich so nackt und verletzlich gefühlt.
Kevins Blicke streiften nicht über ihren Körper, wie es ihr gefallen hätte, sondern blieben auf ihr Gesicht geheftet. Sein Mund war grimmig verkniffen.
Erst in der vergangenen Nacht hatten seine Hände, sein Mund und sein Körper sie in jeder Hinsicht und in wilder Hingabe vollständig besessen.
Und nun das. Unter anderen Umständen hatte sie es genossen, ihn zusammenzustauchen, aber ohne ihre gewöhnliche Rüstung fühlte sie sich sehr hilflos.
Endlich nahm Kevin die Dinge in die Hand, lächelte Hope beruhigend zu und zog Mia am Arm in die Küche.
Mia entzog sich seinem Griff, ging zum Kühlschrank und goss sich ein weiteres Glas Wein ein. »Ich komme schon damit zurecht.«
Kevin zog eine Braue hoch und lehnte sich mit einer Hüfte an den Tisch. Es war eine herausfordernde, unverschämte Haltung. »Ja, wirklich, Apple?«
Mia sah ihm in die Augen. Am liebsten hätte sie ihn mit einem einzigen Blick umgebracht, aber sie beherrschte sich im allerletzten Moment, weil sie genau wusste, dass es ihm gefallen würde, wenn sie verriet, wie viel ihr das alles ausmachte.
»Was ist?«, fragte er. »Hast du dir die Zunge abgebissen, Apple?«
»Wenn du mich noch ein einziges Mal so nennst, wirst du morgen humpeln.«
Daraufhin begann er zu grinsen. Mia gab sich innerlich eine Ohrfeige, dass sie sich so verraten hatte. »Ich komme schon damit klar«, wiederholte sie.
»Sie ist von zu Hause weggelaufen. Deine Nichte, die du noch nie gesehen hast.«
»O ja, und du besuchst deine gesamte Familie regelmäßig?«
»Darauf kannst du deinen süßen Arsch wetten. Weil es nämlich meine Familie ist«, erwiderte er schlichtweg.
Genau, er war so ein Typ, der sich mit allem und jedem eng verband. Ein Mann, dem seine Familie wichtig war, ob sie nun Fehler hatte oder nicht. Ein Mann, der sich mit Jugendlichen auskannte und sich um sie kümmerte. Vermutlich würde er jedem Fremden noch sein letztes Hemd schenken. »Also, Hopes Mamma und ich … Wir hatten Probleme. Wir mögen einander nicht.«
»Viele Familien können sich nicht ausstehen. Aber sie sehen sich öfter als nur alle sechzehn Jahre.«
»Nun, in meiner Familie ist das aber so.«
»Woher kommt Hope?«, fragte Kevin. »Dem Akzent nach ist es … Alabama?«
Mia fühlte sich ohnehin völlig schutzlos, und das hatte nichts mit ihrer spärlichen Kleidung zu tun. Niemals würde sie ihm diese Information auch noch geben.
»Weißt du was?«, fragte er und hob beide Hände. »Verrat es mir einfach nicht. Sag einfach nichts.« Dann schritt er zur Tür, drehte sich aber im letzten Moment um. »Aber kehr diese Sache hier nicht auch noch unter den Teppich, Mia.«
»Wie meinst du das?«
»Dass diese Sache hier nicht so ist wie die von gestern Nacht. Du kannst dich nicht einfach bloß aus Spaß auf etwas einlassen und dann die Szene verlassen, wenn es dir in den Kram passt. Wenn hier jemand verletzt wird, dann ein junges Mädchen.«
»Und wer wurde gestern Abend verletzt?«
Kevin starrte sie an und schüttelte dann mit verkniffenen Lippen den Kopf. Sein Blick war undurchdringlich. »Vergiss es. Da draußen steht ein ziemlich verwirrtes junges Ding. Sie ist sehr verletzlich. Und sie braucht dich.«
»Machst du vielleicht Witze? Die ist so zäh wie irgendwas. Und sie braucht
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