Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
alle gespeichert und las sie ständig wieder durch. Sie brauchte ihn ja nur zurückzurufen oder zu texten, aber sie wusste, was er wollte und was er erwartete. Obwohl sie gedacht hatte, sie wäre dazu bereit, traf das doch nicht zu.
An dem Freitagabend bei Tess hatten sie mit Mike einen Film mit Untertiteln angesehen. Hope vergaß immer wieder, dass Mike taub war, denn er war so … normal. Sie hatten in Tess’ kleinem, aber sehr gemütlichen Wohnzimmer gesessen, und wenn Tess Mike ansah, hatte sie jedes Mal gelächelt. Da hatte Hope eine seltsame Eifersucht gespürt, was eigentlich überhaupt keinen Sinn ergab. Sie hätte Adam doch anrufen können.
Wenn er sie nur einmal so angesehen hätte, wie Mike Tess ansah, dann hätte sie das auch getan. So warm und sicher.
Aber sicher schien die Sache mit Adam überhaupt nicht. Ehrlich gesagt erinnerte er sie daran, wie es zu Hause immer war. Sugars Freunde waren ihr alle ein bisschen unheimlich gewesen, ein bisschen komisch. Hope fühlte sich schuldbewusst bei diesem Gedanken, aber sie konnte nicht anders.
Da Sugar nicht aufgetaucht war, musste dieses Gefühl wohl auf Gegenseitigkeit beruhen. Mia hatte Sugar in Schutz genommen, aber Hope kannte die Wahrheit. Ihre Momma wollte sie nicht wiederhaben. Seufzend ging sie in Richtung Küche, in der Hoffnung, dass noch Donuts übrig waren, aber damit war nicht zu rechnen, denn ihre Tante hatte eine gewisse Vorliebe dafür entwickelt.
Da hörte sie Mias Stimme aus der Küche: »Du setzt dich mal wieder durch, Sugar«, sagte sie am Telefon. »Dann hast du eben diesen verdammten Monat.«
Einen Monat? Hopes Herz tat einen hoffnungsvollen Sprung. Hatte sie das richtig verstanden? Sie öffnete die Küchentür gerade noch rechtzeitig, um Mia sagen zu hören: »Aber anschließend … hey!« Ihre Tante nahm das Telefon vom Ohr und starrte es an. »Sie hat wieder aufgelegt, diese Zicke!« Als sie Hope in der Tür sah, fasste sie sich und lächelte sie flüchtig, aber ein wenig nervös an.
Hope konnte ihr keinen Vorwurf machen, weil sie mitbekommen hatte, wie Mia gerade von Sugar reingelegt worden war. Hope kannte das Gefühl nur allzu gut. »Hi.«
»Hi. Möchtest du Frühstück? Ich habe es tatsächlich geschafft, für den Haferbrei das Wasser zu kochen.«
»Nein danke.« Hopes kleine Blase aus Glück war gerade geplatzt, und nun war ihr leicht übel. Wie hatte sie auch nur eine Sekunde lang vergessen können, dass Mia sie
nicht hierhaben wollte. Sie verstand das nicht. »Ich kann heute zu Fuß zum Jugendzentrum gehen.«
»Es ist kein Problem, dich hinzufahren. Kevin sagte, er hat die Ersatzteile für dein Auto bestellt.«
Das klang wie nebenbei, so dass Hope blinzelte. »Hat … er das wirklich? Aber ich habe doch kein Geld.«
»Ich kann dir doch vielleicht eine Liste mit Aufgaben geben. Du weißt schon … wie bei Aschenputtel.«
Hope wurde rot. Mia hatte wohl von den Geschichten erfahren, die sie herumerzählt hatte.
Mia blickt auf die Uhr. »Oh, wir müssen los, wenn ich dich noch bei Kevins Kurs eintragen will.«
Hope schnürte es die Brust zusammen. »Wie? Ehrlich?«
»Ehrlich.«
»Aber ich weiß doch, dass du mich nicht länger hierhaben willst.«
Mia seufzte, dann trat sie auf das Mädchen zu. »Bitte versteh, dass es deine Mutter ist, die mich verrückt macht, nicht du. Okay?«
»Ich mache dich aber auch verrückt. Dir kommt ja manchmal geradezu der Qualm aus den Ohren. Ich habe es selbst gesehen.«
Mia musste lächeln. »Das gefällt dir wohl. Tu ja nicht so, als würde dir das keinen Spaß machen.«
»Du bist nicht so, wie ich erwartet hatte.« Hope hatte nicht beabsichtigt, das zu sagen, es war ihr bloß herausgerutscht.
»Was hattest du denn erwartet?«
»Keine Ahnung. Ich meine, du bist sehr hübsch, und du hast ein tolles Haus, obwohl in meinem Badezimmer die Ameisen aus der Decke kommen.«
»Wie bitte?«
»Yeah, und übrigens … Aber du hast einen tollen Job, und dein Auto …« - jetzt seufzte Hope - »… ist einfach himmlisch. Aber es scheint mir … Ich weiß nicht. Nicht gerade kalt. Aber leerer, als ich mir vorgestellt hatte.«
Mia sah sie erschüttert an. »Du findest mein Leben leer?«
»Eher einsam. Du hast ja nicht einmal eine Topfpflanze.«
»Ich bin nicht einsam«, sagte Mia beleidigt. »Und nur, damit du Bescheid weißt, ich habe im Büro eine Zimmerpflanze. Okay, sie sieht momentan nicht besonders aus, aber ich verstehe wirklich nicht, was du meinst.«
»Ich sage ja nur, ich bin
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