Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
hierhergekommen, weil ich ein anderes Leben gesucht habe …«
Mia schloss die Augen. »Ich weiß. Ich habe auch so gelebt, weißt du.«
»Und das hier ist alles großartig. Aber wenn ich älter bin, dann will ich … mehr«, flüsterte Hope mit einem seltsamen Kloß in der Kehle. »Ich weiß nicht genau was, aber es ist anders.«
»Tut mir leid, Hope.« Mia sah aus, als meinte sie es ernst. »Aber momentan sitzt du hier fest. Deine Momma …«
»Ich weiß.«
Mia nickte. »Dann geh wenigstens in Kevins Kurs, falls das noch geht.«
»Ich mache dich aber immer noch verrückt.« Sie hielt den Atem an und wartete darauf, dass Mia das abstritt.
»Mmmm. Und ich mache dich ebenfalls verrückt. Sind wir jetzt quitt?«
Das war keine leichte Antwort, sondern einfach die Wahrheit. Hope sah sie an, und plötzlich war ihr nach einem Lächeln zumute, weil sie schließlich doch noch bekam, was sie wollte.
»Und was die Regeln betrifft …«, begann Mia.
»Ich dachte, das hätten wir hinter uns.«
»Wir gehen es nochmal durch. Nummer eins …«
»Gibt es mehr als eine Regel?«
»Hör zu, Klugscheißerchen, du kannst mir deine Regeln auch nennen. Nummer eins, keine fensterklirrende Lautstärke mehr mit deiner Musik.«
»Okay. Und du machst dich nicht mehr über mein Make-up lustig.«
»Autsch. Ich versuche es. Kein Rauchen.«
»Nur, wenn du deinen Gotteskomplex aufgibst.«
»Meinen was?«
»Dass du immer Recht hast und allein deine Meinung zählt.«
Mia schürzte die Lippen und überlegte. »Abgelehnt. Ich bin hier der Gott im Hause. Nächste Regel: keinen Sex.«
»Das hast du schon ein paarmal erwähnt.«
»Man kann es nie oft genug wiederholen. Keinen Sex.«
»Solche Regeln kannst du nicht aufstellen.«
»Doch, das kann ich, und das tue ich auch«, erwiderte Mia. »Mit Sicherheit.«
»Aber ich bin sechzehn. Alt genug also.«
»Nicht in meinem Haus.«
»Und du?«
Mia reckte das Kinn vor. »Ich bin immerhin alt genug.«
»Das stinkt mir.«
»Du kannst entweder bleiben oder gehen«, meint Mia.
Hope hatte nicht die Absicht zu gehen. Um sich noch einen Moment lang zu behaupten, schlurfte sie mit einem Stiefel über den Fliesenboden und hinterließ einen schwarzen Streifen. Mia schaffte es, kaum eine Miene darüber zu verziehen. »Okay«, knurrte Hope dann.
Auf dem Weg zur Highschool zog Mia das Handy aus der Tasche und rief Tess an. »Ich habe ein paar Anrufe getätigt. Ich kann dir fünf Klienten nennen, die dich gerne zu einem Vorstellungsgespräch einladen würden.«
»Das ist ungeheuer lieb von dir«, sagte Tess, »aber ich sagte doch, ich werde mich auf mein Plätzchengeschäft stürzen. Ganz ehrlich, kannst du dir einen besseren Job wünschen als ständig Plätzchen zu backen?«
O ja, aber Mia behielt das lieber für sich.
»Ach ja, erinnerst du dich, als du sagtest, du würdest mir helfen? Kennst du irgendwelche Leute in der Werbebranche?«
Mia grinste. »Machst du Witze? Ich werde eine Kampagne für dich entwerfen, die dich steinreich macht.«
»He, wenn ich bloß davon leben kann, bin ich schon zufrieden.«
Dafür würde Mia sorgen.
»Wie geht es mit Hope?«
Mia warf einen Blick auf ihre Nichte. Die schwarze Haarfarbe bleichte langsam aus. Sie trug immer noch schwarze Hosen und schwarze Tops, aber der Überziehpullover war heute grau. Interessanterweise trug sie auch nicht mehr so viel Metall und Stahl. »Hope geht es gut. Aber jetzt haben wir fliegende Ameisen im Haus.«
»Termiten? Oh, die musst du unbedingt loswerden, ehe sie dir die Fundamente wegfressen. Ich besorge dir jemanden.«
»Honey, da du nicht mehr meine Assisentin bist, brauchst du dich nicht mehr um diese Dinge zu kümmern. Ist das nicht schön?«
»Es ist mir aber zur Gewohnheit geworden. Lass mich Buddy anrufen.«
Buddy war einer von Tess’ Exfreunden. Er war wunderbar gewesen, abgesehen von seiner Unfähigkeit, immer nur jeweils eine Freundin zu haben. »Hast du immer noch Kontakt zu ihm?«
»Sollen wir uns nicht besser darauf konzentrieren, dass dein Haus nicht zusammenbricht?«, erwiderte Tess diplomatisch, denn natürlich hatte sie noch Kontakt zu Buddy. Sie hatte Kontakt zu allen Männern, die sie jemals kennen gelernt hatte. Sie hatte eben ein großes Herz. »Ich rufe ihn an.«
Mia seufzte bei der Vorstellung, dass die Termiten in diesem Moment nur so vor sich hin knabberten. »Danke«, seufzte sie, schnappte das Handy zu und ging mit Hope auf das Schulgebäude zu. Sie fühlte sich ungewohnt nervös
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