Der Beste für dich - ich
besprechen. Ich dachte, wir könnten alle zusammen fahren.”
“Travis auch? In Ordnung. Aber ich muss mich erst noch rasch umziehen.”
“Warum? Sie sehen doch hübsch aus.”
Suzy lachte. “Seit ich für Sie arbeite, haben Sie nie ein einziges Kompliment an mich verschwendet. Und ausgerechnet heute finden Sie mich hübsch?”
“Ach, kommen Sie. Ich habe Sie erst neulich gelobt, als Sie meine Rede umgeschrieben haben.”
“Das meine ich nicht. Ich meine …”
“Ich weiß, was Sie meinen”, versetzte er mit einem ironischen Lächeln. “Etwas Persönliches. Meine Ex hat mir das auch immer vorgeworfen.”
Wenn es etwas gab, was Suzy nicht wollte, dann, mit seiner Ex-Frau in einen Topf geschmissen zu werden. “Ist ja auch egal”, erklärte sie achselzuckend. “Ich ziehe mich jedenfalls um, sobald Travis seine Suppe aufgegessen hat.”
“Suppe?” Brady schnüffelte interessiert. “Was für eine Suppe gibt es denn?”
“Hühnersuppe mit Nudeln.”
“Meine Lieblingssuppe.”
“Aus der Dose.”
“Woher denn sonst?”
Sie lächelte. “Möchten Sie einen Teller mitessen?”
“Ich dachte schon, Sie würden nie mehr fragen.”
In der Küche erwartete sie eine kleine Katastrophe. Travis hatte sich den Suppenteller über den Kopf gestülpt, und auf dem Boden lagen überall Nudeln. Als der Junge Brady entdeckte, quietschte er begeistert auf und bearbeitete sein Tablett mit den Fäustchen.
Suzy ignorierte den zweckentfremdeten Suppenteller und das Durcheinander auf dem Fußboden und beobachtete fasziniert, wie begeistert die beiden sich begrüßten. Offenbar hatte an jenem Abend, als sie nicht zu Hause gewesen war, irgendeine männliche Verbrüderungszeremonie zwischen Travis und Brady stattgefunden. Suzy nahm einen Teller aus dem Schrank und füllte eine großzügige Portion Nudelsuppe auf. Brady hatte sich inzwischen zu Travis an den Tisch gesetzt.
“Sieht ganz so aus, als ob er sich an Sie erinnert”, bemerkte Suzy trocken, als sie Brady den Teller vorsetzte.
“Das will ich wohl meinen.” Er nahm den Teller von Travis’
Kopf und wischte ihm das Gesichtchen mit einer Serviette ab.
“Nachdem wir uns so toll miteinander amüsiert haben, nicht wahr, Bürschchen?” Er wandte sich Suzy zu. “Na los, gehen Sie sich umziehen.”
“Sind Sie sicher, dass Sie allein mit ihm klarkommen?” fragte sie besorgt.
“Natürlich.”
Als Suzy in hautengen Jeans und einem frischem Sweatshirt zurückkam, das Haar sorgfältig gebürstet und das Gesicht dezent geschminkt, war der Küchenfußboden sauber, und Travis stand juchzend auf Bradys Knien.
“Hey.” Brady warf ihr einen bewundernden Blick zu. “Lassen Sie sich das ja nicht zu Kopf steigen, aber Sie sehen fast noch besser aus als vorhin. Und Sie riechen außerdem gut.” Ein herausforderndes Lächeln umspielte seine Lippen.
“Zwei Komplimente an einem Tag”, meinte sie leichthin.
“Ich sollte Sie öfters mal auf einen Teller Suppe einladen.”
“Ja, das sollten Sie. Dann müsste ich nicht jeden Tag im Diner essen.”
“Können Sie sich denn zu Hause nicht mal eine Dose Suppe warm machen?” Sie nahm Travis hoch und wischte ihm das verklebte Haar und das rosige Gesichtchen mit einem feuchten Waschlappen ab.
“Doch, kann ich. Aber ich esse meine Suppe ungern allein.”
Sie stellte sich vor, wie Brady in seiner umgebauten Scheune saß und eine einsame Mahlzeit zu sich nahm. Ihr wurde bewusst, dass auch sie viel zu viele einsame Mahlzeiten aß, denn Travis in seinem Alter konnte man kaum als anregende Gesellschaft bezeichnen. Noch ein Grund, einen Mann zu finden. Sie brauchte nicht nur einen Vater für Travis, sondern auch einen Gefährten für sich selbst. Jemanden, mit dem sie ihre Mahlzeiten wie auch ihr Leben teilen konnte. Nichts durfte sie von diesem Ziel abbringen. Ein Grund mehr, sich sofort auf den Weg zu den Gentrys zu machen, um die Finanzierung von Bradys Wahlkampf endlich in Gang zu setzen.
Suzy installierte Travis’ Kindersitz in Bradys Wagen, lud die Wickeltasche ein, und los ging’s hinaus zu Gentrys Mustang-Ranch.
Nachdem Brady den Wagen vor dem imposanten Ranchhaus geparkt hatte, hob Suzy einen schläfrigen Travis aus dem Kindersitz. Zu ihrer Überraschung streckte Brady sofort die Arme nach dem Jungen aus. “Geben Sie ihn mir.” Travis strahlte glücklich, als Brady ihn auf den Arm nahm. Das versetzte Suzy noch mehr in Erstaunen. Während der vergangenen Monate hatte er jedes Mal geschrieen, wenn sie ihn
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