Der Beste für dich - ich
Sie.”
“Das weiß ich.” Sie legte ihm die Hand auf das Knie. Er wusste, dass diese Berührung lediglich als Aufmunterung gemeint war, völlig unschuldig in ihrer Absicht. Doch er empfand sie als herausfordernd und erregend. Sein Körper reagierte unmissverständlich, und er musste tief durchatmen.
“Lassen Sie das”, fuhr er Suzy barsch an, “nicht auf der Hauptstraße.” Sie zog ihre Hand weg, als hätte sie sich verbrannt.
Tiefes Schweigen entstand, und eine unerträgliche Spannung breitete sich aus. Suzy saß steif da, dicht an die Beifahrertür gepresst. Brady steuerte den Wagen langsam über die Hauptstraße. Er hatte Angst, ihre Gefühle verletzt zu haben.
Aber beinahe noch mehr fürchtete er sich davor, dass sie womöglich bemerkt hatte, welche Wirkung sie auf ihn ausübte.
“Hey, wie wär’s mit einem gemeinsamen Abendessen im Diner?” schlug er beiläufig vor, als sei nichts passiert.
“Montagabend gibt’s immer Schmorbraten. Ich bin Ihnen was schuldig.”
“Nein, danke.”
“Okay”, erwiderte er gespielt gleichmütig. Doch ihre Absage kränkte ihn. Er hatte keine Lust, allein zu essen. Obwohl er das ja eigentlich auch nie tat, da er im Diner immer den einen oder anderen Bekannten traf. Aber der eine oder andere Bekannte war eben nicht Suzy. Er wollte mit Suzy zusammen essen.
Aber vielleicht war es auch besser so. Es war besser, sie aus seinem Privatleben herauszuhalten, bevor seine Libido noch mit ihm durchging. Brady stoppte den Wagen vor ihrem Haus. Sie stieg sofort aus, hievte Travis aus dem Kindersitz und eilte die Treppe hoch. Brady folgte ihr mit dem Kindersitz in der Hand.
In diesem Moment klingelte im Haus das Telefon. Eilig schloss sie auf, lief hinein und nahm den Hörer ab. Brady legte den Kindersitz auf die Veranda und wollte verschwinden. Doch da hörte er sie sagen: “Hallo, Allan.” Er hielt inne. Er wollte eigentlich nicht lauschen, wirklich nicht… aber er tat es.
“Dinner? … Heute Abend?” fragte sie.
Bevor Brady noch ihre Antwort hörte, bevor er womöglich die Nerven verlor, da hineinmarschierte und ihr den Hörer aus der Hand riss, um dem Lackaffen seine Meinung zu sagen, wandte er sich abrupt ab und ging zu seinem Wagen zurück. Mit quietschenden Reifen fuhr er in Richtung Diner los.
4. KAPITEL
Suzy hatte überhaupt keine Lust auszugehen. Weder mit Allan noch mit sonst jemandem. Brady hatte zwar nie zu den umgänglichsten Zeitgenossen gehört, aber die Art und Weise, wie er auf ihre Berührung reagiert hatte, vermittelte ihr den Eindruck, mit einer ansteckenden Krankheit behaftet zu sein.
Und dann auch noch diese Einladung zum Essen, als hätte er Mitleid mit ihr! Das konnte er sich wirklich sparen.
Allan war immer noch in der Leitung und wartete auf ihre Antwort.
“Sind Sie noch dran?”
“Ja. Aber ich fürchte, ich kann nicht. So kurzfristig kriege ich keinen Babysitter mehr.”
“Dann bringen Sie den Kleinen doch einfach mit.”
Suzy zögerte, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde. So einen Vorschlag würde nur ein Mann machen, der Kinder mochte. Allan war auf den ersten Blick vielleicht nicht gerade ihr Traummann, aber sie erinnerte sich daran, dass ihr in erster Linie an einem verlässlichen Partner gelegen war, an einem Vater für Travis. Sie sollte ihm noch eine Chance geben. “Also gut. Ich bin in einer Stunde fertig.”
So lange brauchte sie, um zu duschen, Travis zu baden und etwas Hübsches für sie beide zum Anziehen herauszusuchen.
Allan trug an diesem Abend Jeans und Pullover. Er wirkte entspannter als bei ihrem ersten Treffen. Suzy wurde klar, dass sie so gut wie gar nichts über ihn wusste. War sie wirklich so gleichgültig gewesen, sich nach nichts zu erkundigen, was ihn betraf?
“Woher stammen Sie eigentlich?” fragte sie, nachdem sie Travis’ Kindersitz in seinem gemieteten Sportcoupe installiert hatten.
“Aus Los Angeles, aber jetzt lebe ich in Utah. In der Nähe von Park City. Super Skigebiet. Laufen Sie Ski?”
“Nein.”
“Leben Sie schon lange in Harmony?”
“Mein ganzes Leben lang.”
“Nettes Städtchen”, meinte er, doch in seiner Stimme schwang ein leicht herablassender Unterton mit.
“Der richtige Platz, um Kinder großzuziehen.”
Er warf einen raschen Blick in den Rückspiegel auf Travis.
“Ich hätte sie ja ins ‚Mirabeau’ ausgeführt”, erklärte er. Das
“Mirabeau” war das einzige In-Restaurant in der Gegend, etwa drei Meilen außerhalb des Ortes. “Aber mit dem Jungen
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