Der Beste für dich - ich
mal hier, um Zaunmaterial zu kaufen. Da habe ich auch hier zu Mittag gegessen. Aber daran erinnern Sie sich bestimmt nicht.”
“Oh, doch, das tue ich.”
“Das ist mächtig nett von Ihnen. Tja, heute bin ich auf eigene Faust hier. Aber ich kenne mich noch nicht aus. Hab’ eine gewaltig lange Einkaufsliste abzuarbeiten. Geburtstagsgeschenk für meine Mutter. Spielzeug für die Kinder.”
“Spielzeug für die Kinder?” Oh, nein, er ist verheiratet.
“Für meine Nichten und Neffen”, erklärte er dann aber zu ihrer Erleichterung. “Ich habe versprochen, jedem ein Geschenk zu schicken, sobald ich einen Job gefunden habe.”
“Spielzeug kauft man am besten im Kaufhaus”, erwiderte sie.
“Sonst gibt’s auch nirgendwo welches. Die Auswahl ist allerdings nicht besonders aufregend. Ich fahre zum Einkaufen meist nach Reno oder bestelle per Katalog.”
“Sie haben Kinder?” Seine Mundwinkel fielen herab. “Dann sind Sie also verheiratet.”
“Nein, bin ich nicht. Aber ich habe einen zwölf Monate alten Sohn.”
“Ach ja?” Er sah mit neu erwachtem Interesse zu ihr auf und streckte ihr seine Hand entgegen. “Kyle Henderson.”
“Suzy Fenton”, erwiderte sie, angenehm überrascht vom festen Griff seiner Hand.
“Freut mich, Sie kennen zu lernen.”
Suzy ordnete in einem Anflug von Verlegenheit die Senf-und Ketchupbehälter auf dem Tisch.
“Sie wären wohl nicht bereit, mir bei meinen Einkäufen zu helfen, wie?” fragte er mit einem schüchternen Lächeln.
“Nun, ich…”
“Wann haben Sie Feierabend?”
“Um fünf. Aber was den Schmuck betrifft, wäre ich Ihnen keine große Hilfe, glaube ich. Ich kenne mich auf dem Gebiet nicht besonders gut aus.”
“Aber Sie wissen doch sicher, was Ihnen gefällt.”
Ja, sie wusste, was sie mochte. Sie mochte Männer, die höflich, freundlich und familienorientiert waren.
Suzy erkundigte sich, welches Dressing er auf seinem Salat wollte.
Er runzelte nachdenklich die Stirn über die riesige Auswahl auf der Karte und entschied sich schließlich für das Ranch Dressing. Er war fast zu gut, um wahr zu sein. Nicht nur, dass er seine Mutter zu verehren schien, er sah auch noch gut aus, wie Dottie richtig bemerkt hatte. War das der Mann, auf den sie gewartet hatte? War er der Grund, warum sie diesen aufreibenden Job machte?
Sie stellte sich Bradys Gesichtsausdruck vor, wenn sie ihm eröffnete, dass sie ihren Kandidaten im Diner gefunden hatte, so wie geplant. Seinen schockierten Blick, der in ungläubigem Staunen geöffnete Mund. Allein dieser Anblick wäre die langen Stunden und die schmerzenden Muskeln wert, überlegte sie, während sie den Salat aus dem Kühlschrank nahm und ihn Kyle Henderson vorsetzte.
“Hoffentlich halten Sie mich nicht für einen von der schnellen Sorte, aber ich würde gern wissen, wo man sich als Single hier amüsiert.”
“Tja, viel ist hier nicht los. Einmal im Monat gibt’s einen Tanz im Speicher. Da gehen immer die Cowboys hin.”
“Cowboys. Aber wie steht’s mit Frauen?”
“Oh, ja, Frauen auch.”
“Sie auch?”
“Ich war schon ewig nicht mehr da”, bekannte sie, “aber wie ich gehört habe, ist dort immer ordentlich was los.” Das konnte man wohl sagen, denn Brady war schon mehr als einmal dort hin gerufen worden, um einen Streit zu schlichten.
Während der Mann seinen Salat verspeiste, kam ein junges Paar herein und setzte sich ans Ende des Tresens. Suzy nahm ihre Bestellung auf, verschwand in der Küche und kam mit Kyles Mit tagessen wieder.
“Das war wirklich lecker.” Er deutete auf die leere Salatschüssel.
Suzy fühlte sich von dem Lob so geschmeichelt, als hätte sie den Salat selbst zubereitet. Als sie aufblickte, schmolz ihre gute Laune jedoch sofort dahin. Brady war soeben hereingekommen, und seine grimmige Miene verhieß nichts Gutes.
Suzy sah rasch weg, bevor ihre Blicke sich trafen. Mit der Kraft ihres Willens versuchte sie ihn in die Nische in der Ecke oder an den Tisch neben der Küche zu dirigieren. Doch auch ohne hinzusehen wusste sie, dass er direkt auf sie und den Tresen zuhielt. Ausgerechnet jetzt, wo sie den Mann ihrer Träume getroffen hatte. Sein Tuning hätte nicht unglücklicher ausfallen können.
9. KAPITEL
Nicht genug, dass Brady auf den Tresen zumarschierte, er pflanzte sich auch noch auf den Hocker neben Kyle. Wenn das nicht Sabotage war! Suzy wünschte, sie könnte ihn einfach ignorieren, aber für den kompletten Tresenbereich war sie an diesem Tag zuständig. Also
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