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Der beste Karlsson der Welt

Der beste Karlsson der Welt

Titel: Der beste Karlsson der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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Mund, daher konnte er nicht antworten; er nickte nur sehr nachdrücklich. Bimbo bellte. Ihm war es nicht recht, daß Karlsson in Lillebrors Bett liegen durfte. Aber Lillebror nahm Bimbo auf seine Arme und flüsterte ihm ins Ohr:
    «Ich kann auf dem Sofa schlafen, verstehst du, und dann stellen wir deinen Korb daneben.»
    Fräulein Bock klapperte draußen in der Küche mit irgend etwas, und als Karlsson das hörte, sagte er entrüstet:
    «Sie wollte es nicht glauben, daß ich der Beste in der Klasse bin.»
    «Das ist doch nicht so sonderbar», sagte Lillebror. Er wußte nur zu genau, daß Karlsson im Lesen und Schreiben und Rechnen schlecht war, am allerschlechtesten im Rechnen, obgleich er Fräulein Bock das Gegenteil erzählt hatte.
    «Du solltest mehr üben», sagte Lillebror. «Möchtest du vielleicht, daß ich dir ein bißchen Addition beibringe?»
    Da schnaubte Karlsson, daß der Kakao weithin spritzte.
    «Und möchtest du vielleicht, daß ich dir ein bißchen Benimm beibringe? Denkst du etwa, ich kann nicht Addi... ja, das, was du eben gesagt hast?»
    Es blieb aber keine Zeit mehr zu irgendwelchen Rechenübungen, denn jetzt klingelte es kräftig an der Wohnungstür. Lillebror wußte, daß das Onkel Julius sein mußte, und er flitzte hinaus, um aufzumachen. Er wollte am liebsten allein sein, wenn er mit Onkel Julius zusammentraf, und er dachte, Karlsson werde im Bett bleiben. Das dachte Karlsson aber nicht. Er kam hinter Lillebror hergerannt, wobei ihm der Bademantel um die Beine flatterte.
    Lillebror machte die Tür sperrangelweit auf, und da stand tatsächlich Onkel Julius mit einem Koffer in jeder Hand.

    «Guten Tag, Onkel Jul...» begann Lillebror. Weiter kam er nicht, denn im selben Augenblick gab es einen fürchterlichen Knall, und im nächsten Augenblick fiel Onkel Julius ohnmächtig zu Boden.
    «Nein, Karlsson, nicht», sagte Lillebror verzweifelt. Oh, wie bereute er es, daß er Karlsson jemals diese Pistole geschenkt hatte! «Was sollen wir jetzt machen, warum hast du das getan?»
    «Man muß Salut schießen», verteidigte sich Karlsson, «doch, Salut muß sein, wenn vornehmere Persönlichkeiten und Beamte höheren Grades zu Besuch kommen.»
    Lillebror war so unglücklich, daß er hätte heulen können, Bimbo kläffte wie wahnsinnig, und Fräulein Bock, die den Knall ebenfalls gehört hatte, kam ganz außer Atem angelaufen und begann mit den Armen zu fuchteln und in Wehklagen auszubrechen über den armen Onkel Julius, der dort auf der Türmatte lag gleich einer gestürzten Kiefer im Wald. Nur Karlsson ließ sich nicht aus der Fassung bringen.
    «Ruhig, nur ruhig», sagte er.
    Er packte die Gießkanne, mit der Lillebrors Mama ihre Topfpflanzen begoß, und gab Onkel Julius eine gehörige Dusche. Es half tatsächlich. Onkel Julius schlug langsam die Augen auf.
    «Es regnet in einem fort», murmelte er. Als er aber all die aufgeregten Mienen um sich herum erblickte, kam er ganz zu sich.
    «Worum handelt es sich?» schnauzte er wütend.
    «Es handelt sich um einen Salut», sagte Karlsson. «Bloß ist es rausgeworfene Mühe bei Leuten, die davon ohnmächtig werden.»
    Aber nun kümmerte sich Fräulein Bock um den Onkel. Sie wischte ihn trocken und führte ihn ins Elternschlafzimmer, wo er untergebracht werden sollte, und man hörte, wie sie ihm auseinandersetzte, daß dieser kleine, widerliche dicke Bengel ein Klassenkamerad von Lillebror sei, der an die Luft gesetzt werden sollte, sowie er auftauchte.
    «Da kannst du’s selber hören», sagte Lillebror zu Karlsson. «Versprich mir, daß du nie wieder Salut schießt.»
    «Meinetwegen», sagte Karlsson brummig. «Da kommt man nun her und versucht, es den Gästen ein bißchen feierlich und hübsch zu machen! Aber kommt dann etwa einer angerannt, der einen auf beide Backen küßt und ruft, man wäre der größte Bruder Lustig der Welt? I bewahre! Schlafmützen und Faulenzer, das seid ihr alle miteinander, die ganze Bande!»
    Lillebror hörte nicht hin. Er horchte auf Onkel Julius’ Klagelieder, die aus dem Schlafzimmer drangen. Die Matratze sei zu hart, sagte Onkel Julius, und das Bett sei zu kurz und die Decken zu dünn. Ach ja, es war jetzt zu merken, daß Onkel Julius gekommen war.
    «Er ist mit nichts zufrieden», sagte Lillebror zu Karlsson. «Nur mit sich selbst ist er ganz und gar zufrieden, glaube ich.»
    «Das werd’ ich ihm schnell austreiben, wenn du mich ganz lieb bittest», sagte Karlsson.
    Lillebror aber bat Karlsson ganz lieb, dies unter allen

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