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Der beste Karlsson der Welt

Der beste Karlsson der Welt

Titel: Der beste Karlsson der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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einen Krams, einen ausgezeichneten. Es war eine Gummiblase, so eine, die man zu einem großen Ballon aufblasen konnte.
    «Hoho», sagte Karlsson, und seine kurzen dicken Hände zitterten vor Eifer, als er die Gummiblase über der Mündung der Glasröhre festband. Dann setzte er den Mund an das andere Ende der Röhre und blies den Ballon auf, und er juchzte begeistert, als er das garstige Gesicht sah, das in Schwarz auf dem gelben Ballon aufgedruckt war und das immer mehr anschwoll, je mehr Karlsson pustete.
    «Das soll sicher der Mann im Mond sein», meinte Lillebror.

    «Das mag sein, was es will», sagte Karlsson und ließ die Luft wieder aus dem Ballon heraus. «Die Hauptsache ist, daß man damit tirritieren kann.»
    Und das konnte man prächtig, obwohl Lillebror dermaßen kicherte, daß nicht viel fehlte und er hätte alles verdorben.
    «Hoho», sagte Karlsson und führte die Glasröhre mit der kleinen, schlaffen Gummiblase vorsichtig durch das Guckloch. Dann pustete er mit aller Kraft in die Röhre, und Lillebror stand daneben und feixte. Oh, wie sehr wünschte er sich, daß er gerade jetzt dort drinnen auf dem Sofa säße mit Fräulein Bock und Onkel Julius zusammen und zusehen könnte, wie plötzlich ein großes Mondgesicht in all seiner Pracht sich aufblähte, nicht am Himmel, wo ein Mondgesicht zu sitzen hatte, sondern irgendwo im Dunkeln drüben an der Tür. Es wurde zwar um diese Jahreszeit nie ganz dunkel, aber im Wohnzimmer war es doch immerhin dämmerig genug, daß so ein verirrter Mond rätselhaft und unheimlich aussehen mußte, da war Lillebror ganz sicher.
    «Ich muß Gespenstermurren machen», sagte Karlsson. «Puste du mal eine Weile, damit die Luft nicht rausgeht.»
    Lillebror setzte den Mund an die Glasröhre und pustete gehorsam, während Karlsson sein schauerlichstes Gespenstermurren hören ließ. Das war wohl der Grund, weshalb die beiden dort drinnen hochfuhren und endlich das Mondgesicht entdeckten, denn jetzt ertönte der Schrei, auf den Karlsson gewartet hatte.
    «Schreit ihr nur», sagte Karlsson selig, dann aber setzte er flüsternd hinzu: «Jetzt müssen wir aber abhauen!»
    Er ließ die Luft aus dem Ballon. Ein leiser Schnarchton war zu hören, als der dort drinnen zusammensackte und wieder zu einer schlaffen Gummiblase wurde, die Karlsson eiligst durch das Loch herauszog. Ebenso eilig verklebte er das Guckloch mit einem neuen Klümpchen Kaugummi. Er selbst verschwand wie ein Igel unter den Dielentisch, in seinem gewöhnlichen Versteck, und Lillebror folgte ihm, so schnell er nur konnte.
    In der nächsten Sekunde hörten sie, wie der Riegel zurückgeschoben wurde und die Schiebetür aufging. Fräulein Bock steckte den Kopf heraus.
    «Das müssen die Kinder gewesen sein», sagte sie.
    Aber hinter ihr stand Onkel Julius, und der widersprach heftig.
    «Wie viele Male muß ich dir erklären, daß die ganze Märchenwelt voll von Mystikussen ist, und nur Mystikusse kriegen es fertig, durch verschlossene Türen zu schweben. Verstehst du das noch immer nicht?»
    Fräulein Bock antwortete kleinlaut, sicher verstehe sie das, wenn sie länger nachdenke. Aber offenbar wollte sie nicht, daß irgendwelche Mystikusse aus der Märchenwelt ihre Kaffeestunde mit Onkel Julius stören sollten, denn es gelang ihr schnell, ihn wieder mit sich aufs Sofa zu ziehen.
    Und in der Diele saßen Karlsson und Lillebror und hatten nur eine verschlossene Schiebetür vor sich, die sie angucken konnten. Lustiger könnte es schon sein, dachte Lillebror. Und Karlsson dachte offenbar das gleiche. Ja, das dachte Karlsson ebenfalls!
    Mitten in die ganze Geschichte hinein klingelte das Telefon. Lillebror nahm den Hörer ab. Es war eine Frauenstimme, die mit Fräulein Bock sprechen wollte. Lillebror merkte, es war Frieda aus der Tulegata, und er freute sich schändlicherweise. Nun hatte er das Recht, Fräulein Bock ordentlich zu stören.
    «Fräulein Bock, Telefon für Sie!» rief er und ballerte an die Schiebetür.
    Aber er hatte nicht viel davon.
    «Sag, ich bin beschäftigt», rief Fräulein Bock zurück. Weder Mystikusse noch Friedas konnten sie von ihrer Kaffeetrinkerei mit Onkel Julius abhalten. Lillebror ging wieder ans Telefon und bestellte es Frieda, aber nun wollte Frieda unbedingt wissen, womit ihre Schwester so stark beschäftigt sei und wann sie wieder anläuten könne und wer weiß was alles. Zuletzt sagte Lillebror:
    «Es ist das beste, Sie fragen sie morgen selbst!»
    Dann legte er den Hörer auf und sah sich

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