Der beste Tag meines Lebens

Titel: Der beste Tag meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Miller , Zack Stentz

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und unterstrich die harte Haltung der Direktorin. Colin wünschte, die Zustimmungsbekundung wäre ein wenig leiser ausgefallen.
    ***
    Am nächsten Tag war Dr. Dorans große Versammlung
das
Thema an der West Valley Highschool. Wohin Colin auch kam, es wurde von fast nichts anderem gesprochen.
    Auf dem Flur hörte er Abby BESORGT zu Melissa sagen: »Hast du schon gehört? Er wird nach Erwachsenenstrafrecht belangt …«
    »Null Toleranz …«, wiederholte Eddie Stan gegenüber ERNST .
    »… denn die Polizei hat drei Schachteln Munition in seinem Spind gefunden«, gab Cooper einer Schar von Schülern in der Freistunde, gleich nachdem es geläutet hatte, bekannt. Colin wusste nicht, ob das stimmte, aber er bezweifelte, dass Cooper diese Information haben konnte. Er sagte nichts.
    Stattdessen schrieb er nur in sein Notizbuch:

    Wayne Connelly ist heute nicht in der Schule. Er ist der ungenannte Verdächtige.

    Melissa kam auf ihn zu und setzte sich auf einen Stuhl neben Colin. »Hallo, Melissa«, sagte er. »Wie geht es dir heute?«
    »Ganz okay, würde ich sagen«, erwiderte sie. »Ich meine, wow. Was für ein Tag, oder?«
    Colin starrte sie verständnislos an und fürchtete, etwas nicht mitbekommen zu haben.
    »Ich meine gestern. Die Waffe?«
    »Ach, die Waffe«, sagte Colin. »Sehr interessant.«
    Sie warf das Haar zurück. Es roch nach Erdbeeren. Colin mochte Erdbeeren. »Es war interessant, das stimmt.« Melissa lächelte ihn an. Das war kein Lächeln, das Colin kannte, aber er verspürte trotzdem nicht das Bedürfnis, wegzusehen und einen Blick auf seinen Spickzettel zu werfen. »Das war echt mutig von dir, dass du als Einziger nicht weggerannt bist. Hattest du denn gar keine Angst?«
    »Nein«, antwortete Colin. »Nachdem alle wegliefen, musste, wer auch immer geschossen hatte, ja auch weg sein.«
    Sie spähte in sein Notizbuch. Ansonsten gab Colin sich immer große Mühe, dessen Inhalt geheim zu halten, aber auch jetzt widersprach seine Reaktion dem sonst bei ihm üblichen instinktiven Verhalten. Er konzentrierte sich nämlich stattdessen auf die Schar heller Sommersprossen auf Melissas Nase. Plötzlich verspürte Colin ein unerklärliches Verlangen nach Erdbeerkuchen. Was nicht zuletzt wegen dessen weicher Konsistenz eigenartig war.
    Melissa sah ihn an, nachdem sie die Seite gelesen hatte. Eine Vielzahl von Gefühlen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, für Colin allerdings zu schnell und zu vermischt, als dass er auch nur eines von ihnen hätte mit Sicherheit identifizieren können.
    »Wayne Connelly?«, fragte sie.
    »Er ist heute nicht in der Schule.«
    »Er ist schon seit unserer Vorschulzeit ein Widerling und Schlägertyp gewesen, aber ich hätte trotzdem nie gedacht, dass er auf jemand schießen würde.«
    Melissa schwieg einen Moment lang. Sie sah von Colin weg, verzog ein wenig das Gesicht und drehte sich dann stirnrunzelnd wieder zu ihm. »Ich schätze mal, er wird keine Partys mehr aufmischen, um ein Stück von meinem Kuchen zu klauen, was?«
    Colin blinzelte.
»Kuchen«,
sagte er. Dann dachte er sehr lange über dieses Wort nach. Als er wieder aufsah, war Melissa verschwunden.
    Colin kritzelte hektisch in sein Notizbuch, dann sammelte er seine Bücher ein und ging zur Tür. Die Freistundenaufsicht hielt ihn auf. Der Name des Lehrers war Mr. Bell, und er war für die Schulband zuständig. Die Schulband wiederum war etwas, das Colin unter allen Umständen zu vermeiden trachtete.
    »Colin«, sagte Mr. Bell, »wo willst du hin?«
    »Dr. Doran hat mir gesagt, falls ich jemals mit ihr sprechen müsste, dürfte ich mich selbst vom Unterricht entschuldigen. Sie sagte, das würde mir niemand verbieten.«
    Und damit verschwand er.
    ***
    Als Colin unangemeldet in ihr Büro kam und sich wortlos ihr gegenüber auf einen Stuhl setzte, sah Dr. Doran von einem Stapel Papiere auf.
    »Ich bin gerade ein wenig beschäftigt«, sagte sie. »Und solltest du außerdem nicht im Unterricht sein?«
    Colin nickte. Alles, was sie sagte, schien zu stimmen. »Ja«, antwortete er, »aber es ist sehr wichtig, dass ich als Erstes Ihnen sage, dass Wayne Connelly unschuldig ist.«
    Dr. Doran zog die Nase kraus, was Colin nicht entging.
    »Wie kommst du darauf, dass Wayne Connelly auch nur verdächtigt wird?«
    Colin zeigte auf einen Stuhl in einer Ecke des Büros. »Der Stapel von Schulbüchern und Hausaufgaben in der Ecke dort, auf dem Waynes Name und Adresse steht. Das lässt vermuten, dass er vom Unterricht