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Der beste Tag meines Lebens

Der beste Tag meines Lebens

Titel: Der beste Tag meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Miller , Zack Stentz
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haben soll …«
    »Es reicht«, fuhr Mrs. Fischer ihm über den Mund, und Danny verstummte. Colin konnte sehen, dass sie BESORGT war. Normalerweise versuchte ihre Mutter, Gefühle zu verbergen, von denen sie meinte, sie könnten ihre Söhne beunruhigen. Die Tatsache, dass sie das in diesem Fall nicht einmal versuchte, war sehr interessant.
    Colin kaute noch am letzten Bissen Huhn und trug schon seinen Teller zur Spüle, als die Hintertür aufging und sein Vater hereinkam. Mr. Fischer sah nicht GLÜCKLICH oder BESORGT aus. Er schien WÜTEND zu sein. Dann erblickte er Colin und lächelte. Colin brauchte einen Moment, um es als ERLEICHTERT zu identifizieren.
    »Hey, Kumpel«, sagte Mr. Fischer.
    »Hallo«, sagte Colin, spülte brav seinen Teller vor und stellte ihn in den Korb der Spülmaschine.
    Mrs. Fischer sah auf ihre Armbanduhr. »Wir sind spät dran.«
    »Ich hab mein Bestes getan«, antwortete er.
    »Ich weiß, du und dein Team, ihr steht momentan ganz schön unter Beschuss.« Als ihr klarwurde, was sie da gerade gesagt hatte, zuckte sie zusammen. »Schlechte Wortwahl, tut mir leid.«
    »Machst du Witze?« Mr. Fischer häufte sich eine Portion von dem Huhn auf einen Teller. »Ich habe den halben Tag damit zugebracht zu erklären, dass Colin nichts damit zu tun hat.«
    »Kann ich jetzt wieder nach draußen gehen?«, fragte Colin. Er wollte unbedingt noch ein bisschen Zeit auf dem Trampolin verbringen. Es gab einiges zu überdenken.
    Mrs. Fischer sah erneut auf die Uhr. Sie war Projektmanagerin bei der NASA , und er wusste, dass sie ein anderes Verständnis von Zeit hatte als die meisten Menschen. »Fünfzehn Minuten. Dann müssen wir los.«
    Die Tür knallte hinter ihm zu, als Colin auch schon im Garten hinter dem Haus verschwunden war.
    »Er
hatte
doch nichts damit zu tun, oder?«, fragte Mr. Fischer.
    »Gott bewahre, nein.«
    Durch das Küchenfenster tauchte Colin immer wieder im Blickfeld auf. Er schien einen Moment lang in der Luft zu schweben, dann war er wieder verschwunden.
    »Muss ich mitkommen?«, fragte Danny und ließ demonstrativ die Schultern hängen.
    »Vor fünf Minuten war es noch das Aufregendste, was du je gehört hast«, erinnerte Mrs. Fischer ihn.
    Colin erschien wieder im Fenster, diesmal mit nach vorn gespreizten Beinen – eine ziemlich instabile Haltung. Im Verschwinden taumelte er leicht.
    »Pistolen sind aufregend«, erklärte Danny. »Das Gelaber darüber bestimmt nicht.«
    Im Garten hüpfte Colin rhythmisch auf seinem Trampolin. Auf und ab … auf und ab … Seine Eltern und Danny kamen in Sicht und verschwanden wieder. Für Colin war das Küchenfenster wie ein Fernsehbildschirm, auf dem er seiner Familie zusah. Er schloss die Augen. Einen Moment lang herrschte einfach nur Dunkelheit, untermalt vom leisen, gleichmäßigen Quietschen der Sprungfedern.
    Auf und ab, auf und ab …
    Die Eindrücke des Tages gingen Colin wie eine Diaschau durch den Kopf und wechselten mit jeder Landung auf der Sprungfläche: ein Basketball, der durch die Luft flog … Mr. Gates, der Gleichungen an die Tafel schrieb … die sanfte Kurve von Melissas Körper, als sie in sein Notizbuch schrieb … kauende Münder …
    Und eine Handfeuerwaffe, die verlassen auf dem Fußboden der Cafeteria lag.
    Aus der Küche sah Mr. Fischer abwesend seinem Sohn zu, der höher und höher sprang. »Vielleicht könnten wir diese alten NASA -Pläne hinsichtlich einer Mondkolonie wieder ausgraben und Colin und Danny da hinschicken, bis sie ihren Abschluss haben«, sinnierte er.
    »Schickt Colin als Ersten«, murmelte Danny, der endlich auch mit dem Essen fertig war.
    »Ich habe fünf Freiwürfe gemacht …«, rief Colin seinem Vater zu, als er wieder oben auftauchte, »… und drei Weitwürfe!«, als er wieder runterkam, »… beim Sportunterricht heute!« Er kam stehend auf der Sprungfläche auf. »Mr. Turrentine sagt, ich hätte einen Killer-Sprungwurf!« Colin legte eine Pause ein, um Luft zu holen.
    Einen Moment lang sah Mr. Fischer Colin an, als verstünde er nicht, was er gerade gehört hatte. Dann brach er in Gelächter aus und ging nach draußen.
    »Du hast
Basketball
gespielt?«
    ***
    Der Parkplatz der West Valley Highschool war voller Autos, von teuren Geländewagen bis hin zu alten Japanern, die nur noch von einer Menge Draht zusammengehalten wurden. Kaum war Colin hinten aus dem Audi seines Vaters gestiegen (den dieser auf seinen Wunsch hin auf dem ersten freien Platz geparkt hatte), da holte er

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