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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
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mich mal anfassen darfst?«
    »Ich dachte nur an das Gerichtsverfahren. Ich möchte dir und deinen Anwälten nicht noch weitere Munition liefern.«
    Lane hob ihre rechte Hand.
    »Ich erteile Ihnen hiermit die Erlaubnis, mich zu berühren, Mr. Hardie.«

    »Nenn mich Charlie.«
    Behutsam nahm Hardie ihr Handgelenk und drehte ihren Arm nach innen. Es war seltsam, sie zu berühren. Ja, seltsam, ein weibliches Wesen zu berühren. Wann hatte er das zum letzten Mal getan? Er begutachtete ihren Arm. Keine Blutergüsse in Form einer Hand. Keine weiteren Abdrücke, außer hier und da ein paar Kratzer und Schnittverletzungen.
    »Hm.«
    »Was?«
    »Ich frag mich nur, warum ein Speedball?«
    »Vielleicht wollten sie meinen Tod wie einen Unfall aussehen lassen. Als wäre ich irgend so ’ne blöde, zweitklassige zugekokste Schauspielerin, die spätnachts eine Spazierfahrt gemacht hat und einem armen Familienvater hinten drauf gefahren ist.«
    »Warum sollten sie sich diese Mühe machen?«
    Lane sah ihn an. »Ich hab dir doch gesagt, ich habe keine Ahnung. Warum hat dieser geistesgestörte Idiot John Lennon umgebracht?«
    Hardie versuchte, unvoreingenommen zu bleiben, o ja, das versuchte er. Doch selbst der träge Reptilienbereich seines Gehirns schrie die ganze Zeit: Schwachsinn!
    Die Killer, mit denen Hardie in Philly zu tun gehabt hatte, waren dumme Scheißkerle von Ehemännern, die ihre Frauen mit Baseballschlägern verprügelten und versuchten, ihre Leichen in Schließfächern zu entsorgen, die auf sie selbst registriert waren. Bandenmitglieder, die sich einen Namen machen wollten und mit den Preisen für einen Auftragsmord einander immer weiter unterboten. Bis man
schließlich einen Zeugen in einer wichtigen Drogenermittlung für den Preis eines scheiß iPods beseitigen lassen konnte. Profikiller von Drogenringen, Auftragskiller der Russenmafia. Die Mörder, die er kannte, arbeiteten nicht in koordinierten Teams und versuchten bestimmt nicht, ihre Taten wie Unfälle aussehen zu lassen. Denn genau darum ging es ja. Der Tod eines Menschen sollte nicht wie das Werk einer höheren Gewalt aussehen  – er sollte wie das Werk von Vladimir aussehen. Damit du aufhörst, ihn zu beklauen.
    »Lass mich einen Blick vor die Tür werfen. Vielleicht kann ich deine Befürchtungen ja zerstreuen, hm? Und dann suchen wir ein Krankenhaus auf.«
    »Nein. Auf keinen Fall. Genau das wollen die. Weiß der Geier, was die mit dir machen, wenn du einen Fuß vor die Tür setzt. Kapierst du das nicht? Die da draußen, die operieren auf einem ganz anderen Niveau.«
    Hardie murmelte:
    »Die.«
     
    Factboy trug weitere Informationen über Charles D. Hardie zusammen. Langsam entstand ein interessantes, wenn auch ziemlich trauriges Bild.
    Hardie wurde die letzten dreiundzwanzig Monate auf seiner Steuererklärung als »Haussitter« geführt.
    Er verdiente nicht viel.
    Die Adresse auf dem Formular der Autovermietung gehörte zu einem Haus, das seit siebenundzwanzig Monaten zum Verkauf stand.
    Das Haus war totaler Schrott.

    Aus den Kontoauszügen seiner Bankkarte ging hervor, dass er im Hotel wohnte oder in den Häusern, die er bewachte.
    Er gab nicht viel Geld aus. Und wenn, dann für Leih-DVDs.
    (Wer zum Henker suchte noch einen Laden auf, um sich Filme auszuleihen?)
    Alle Rechnungen gingen an ein Postfach in Philadelphia.
    Die Person, die das Fach bezahlte, lebte in 255 Dana Street, Abington, Pennsylvania.
    Bislang gab es keinerlei Verbindung zwischen Madden und Hardie, außer ein paar Leih-DVDs, die Hardie mit seiner Bankkarte bezahlt hatte. Alles in den vergangenen drei Jahren. Vor Kurzem hatte er ein paar romantische Komödien mit Madden in der Nebenrolle ausgeliehen: Rendezvous mit einem Zombie, Abgeschleppt, Finger weg von der Braut .
    (In Letzteren war Factboy von seiner Frau geschleppt worden. Am liebsten hätte er sich die Augen ausgestochen, nur um aus dem Kino zu kommen.)
    Wie auch immer, man konnte mit Sicherheit davon ausgehen, dass Hardie sie kannte. Und dass Madden ihm von den Ereignissen der letzten paar Stunden erzählt hatte.
    Das alles gab Factboy an Mann weiter, die ohne ein Dankeschön, Gut gemacht oder sonst was auflegte. Glücklicherweise war er nicht in dem Geschäft, um Selbstbestätigung zu finden. Um den Schein zu wahren, drückte Factboy die Spülung, dann kehrte er zu seiner Familie zurück. Seine Frau und die Kinder waren verschwitzt, müde und sauer, sie hatten es satt, ständig auf ihn zu warten.

     
    Mann wollte diese

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