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Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games

Titel: Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Swierczynski
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betätigte den linken Blinker und wechselte die Spur.
    »Was würdest du denn tun? Irgendwo in die Pampa fahren, damit sie uns dort zur Strecke bringen und völlig ungestört töten können? Wenn man in Schwierigkeiten steckt, sucht man die Gegenwart anderer Menschen und meidet sie nicht. Die werden uns nicht auf offener Straße angreifen.«

    »Woher weißt du das? Hey, die haben mich heute Morgen auf einem Highway attackiert. Es war zwar noch früh, doch es waren jede Menge Autos unterwegs. Offensichtlich war ihnen das scheißegal. Vielleicht verfolgen sie uns gerade, Charlie, mit ’nem Peilsender oder so ’nem Scheiß. Jedes dieser Autos könnte uns rammen …«
    »Sie werden nicht zweimal dasselbe tun.«
    »Woher weißt du das? Ehrlich, woher zum Henker weißt du, was sie vorhaben? Herrgott nochmal, eigentlich dachte ich, wir hätten es aus dem Haus geschafft, aber wir sind immer noch dort gefangen, egal, wohin wir auch fahren. Außerdem kann ich nicht einfach so abtauchen. In der Regel werde ich von den Leuten erkannt. Selbst wenn ich beschissen aussehe.«
    Hardie schaute zu ihr rüber. Sie war immer noch eine hübsche Frau, trotz des Drecks und des Blutes und des geschwollenen Auges. Er nahm an, das machte den Unterschied zwischen einem Prominenten und dem Rest der Menschheit aus. Die Leute würden sie erkennen.
    Und dann wusste er es plötzlich. Wusste, wie ihr nächster Schritt aussah, bis zu seinem Anruf bei Deke.
    »Wo liegt Musso and Frank?«
    »Das Restaurant?«
    »Ja.«
    Lane schüttelte den Kopf, kniff die Augen zusammen und hob die Arme. »Warum zum Henker willst du zu Musso and Frank?«
    Hardie sagte es ihr:
    »Mittagessen.«

     
    Sie bretterten am Eingang der Hollywood Bowl vorbei. Auf einem imposanten weißen Felsblock prangte eine Leuchttafel; heute Abend um acht gab ein Jazzmusiker, den Hardie nicht kannte, hier ein Konzert. Autos drängten auf den Parkplatz. Autos voller Leute, die wahrscheinlich keine Sorgen hatten. Schließlich waren sie an einem kühlen kalifornischen Samstagabend unterwegs, um sich ein Jazzkonzert anzuhören. Das Leben konnte grausam sein.
    Aber so hatte Hardie sich stets gefühlt — ausgeschlossen von dem Spaß, den alle anderen offensichtlich hatten. Als bewegte sich seine kleine Welt parallel zur wirklichen Welt, und nicht in ihr .
    »Fahr links rüber«, sagte Lane. »Nein, das heißt, rechts .«
    »Ich versuch’s.«
    Doch andere Fahrzeuge schlossen zügig die Lücke, so dass Hardie sich genötigt sah, vom Gas zu gehen. Schließlich schaffte er es auf die rechte Spur, eingezwängt von anderen Autos. Überall an der Highland Avenue kündigten riesige Werbetafeln Filme an, die ihm nichts sagten, mit Schauspielern und Schauspielerinnen, die ihm genauso wenig sagten. Bei genauerem Hinsehen kamen ihm einige der Autos hier grotesk vor. Wenn sein Leben eine DVD wäre, dachte Hardie, schien er ein paar Kapitel verpasst zu haben.
    »Okay, die Franklin Avenue haben wir verpasst, dann bieg jetzt nach rechts auf den Hollywood Boulevard.«
    »Wo …?«
    »Auf den Hollywood Boulevard. An der nächsten Ampel. Rechts. Du musst nach rechts abbiegen … jetzt .«

    Und plötzlich fand Hardie sich auf L. A.s Touristen-Ground-Zero wieder. Andere Hausbesitzer hatten ihm geraten, diese Gegend um jeden Preis zu meiden. Die Gehwege hier waren mit dämlichen Touristen überfüllt, die von kostümierten Leuten und Fotografen, von Drogendealern, Nutten und irgendwelchen Dreckskerlen ausgenommen wurden. Ein paar Wagenlängen vor Grauman’s Chinese Theater kam der Verkehr schließlich zum Stehen. Hardie sah auf der Leuchttafel dort den Schriftzug PRO-XIMITY. Offensichtlich hatte der Film heute Abend Premiere. Ein weiterer Film, von dem er nichts gehört hatte. Davor, neben dunklen Samtseilen, standen Leute mit ausdruckslosen Gesichtern Schlange. Und warteten darauf, dass man sie unterhielt, während sie versuchten, die Nutten und die Straßenhändler zu ignorieren.
    »Also … Musso and Frank?«
    »Da runter, ein oder zwei Blocks«, sagte Lane. »Das mit dem Mittagessen war ein Scherz, oder?«
    Direkt vor Grauman’s hielt Hardie an, schaltete auf Parken, zog die Handbremse und betätigte den Warnblinker. Das Auto vor ihm schob sich ein paar Meter vorwärts. Als der Fahrer hinter ihnen das mitkriegte, drückte er auf die Hupe.
    »Okay, gut. Das müsste klappen«, sagte Hardie.
    »Charlie?«
    »Komm mit.«
    Und dann, mitten auf dem Hollywood Boulevard, schaltete Hardie den Motor ab, zog den

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