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Der Blumenkrieg

Der Blumenkrieg

Titel: Der Blumenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Gedächtnis zurück, und das beherrschende Bild war eine Säule aufschießenden blauvioletten Lichts und der schreckliche Schrei von … von … »Nieswurz, Fürst Nieswurz. Er ist tot. Und dieses Monsterkind auch.« Er blickte auf, stutzig gemacht von ihrem Gesichtsausdruck. »Sie sind doch tot, oder? Sie müssen tot sein. Aber heißt das nicht, daß wir … gewonnen haben?« Doch da fiel ihm Apfelgriebs’ letzte tapfere Tat wieder ein, und auf einmal war ihm die Frage nicht mehr so wichtig. »Haben wir gewonnen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich denke schon. Es geht alles drunter und drüber, aber es ist viel besser als im anderen Falle.« Ein Geräusch lenkte sie ab, und sie wandte den Kopf zur Tür. »Es sind Leute hier, die dich gern sehen würden. Sie haben genauso lange gewartet wie ich und gehofft, daß es Primel gelingt, einen Handel zu schließen.«
    »Primel? Was für einen Handel?«
    »Warte ab. Du wirst alles erfahren. Und ich werde hier bei dir sein.«
    »Was ist mit deinen Augenbrauen passiert?«
    »Was soll mit ihnen passiert sein?« Doch sie wußte, was er meinte. »Ach, die Farbe? Nichts – sie waren immer so weiß. Ich habe lediglich beschlossen, sie nicht mehr zu färben. Nicht mehr so zu tun, als ob ich keine Stechapfel wäre.«
    »Aha.« Er hob die Hand, um die hellen Streifen zu berühren, doch der Abstand kam ihm sehr weit vor. Sie nahm seine Hand, bevor er ihr Gesicht berührte, und hielt sie, als ob es ihr weh tun könnte, dort angefaßt zu werden.
    »Du machst dir doch noch was aus mir, nicht wahr, Theo? Nein, das ist nicht fair, dich das in dieser Situation zu fragen.«
    »Versuch nur wegzugehen, dann merkst du schon, was ich mir aus dir mache.« Er drückte ihre Hand so kräftig und innig, wie er nur konnte – was in seinem Zustand, vermutete er, ungefähr so war, wie wenn man von einem ganz alten Seestern gestupst wurde. Doch trotz seiner wachsenden Freude darüber, daß er auf irgendeinem rätselhaften Weg in die Welt zurückgekehrt war und daß Poppi in dieser Welt auf ihn gewartet hatte, klaffte doch ein Loch in ihm, das sich nicht so leicht füllen ließ. »Ach, Apfelgriebs«, sagte er leise, überwältigt von der Erinnerung an sie. »Es tut mir so leid, so furchtbar leid.«
    »Was tut dir leid?« fragte jemand. »Daß du so ein riesiges Riesenroß bist? Das ist nicht allein deine Schuld, würde ich mal meinen.«
    Wuschel Segge saß am Fuß des Bettes, und falls er nicht ein erstklassiger Bauchredner geworden war, war die kleine Gestalt, die auf seiner Schulter saß … »Apfelgriebs!« Theo versuchte sich aufzusetzen, doch es ging nicht. »Du bist nicht tot!«
    »Du auch nicht, du Blödian, obwohl du dir wirklich alle Mühe gegeben hast.« Sie stand auf, und Wuschel nahm sie in die Hand und setzte sie vorsichtig auf Theos Brust. Sie war blasser als gewöhnlich und hatte ausgeprägte dunkle Ringe unter den Augen und ein paar heilende Verbrennungen im Gesicht und auf der Schädeldecke, wie ihre sehr kurz geschnittenen Haare erkennen ließen, doch ansonsten schien sie an Leib und Leben und an ihrer gewohnten Art keinen Schaden genommen zu haben. »Was gaffst du so? Hast du noch nie im Leben eine schöne Frau gesehen?«
    »Jedenfalls keine, deren Anblick mich so überrascht hätte. Und Wuschel, Gott sei Dank! ’tschuldigung, ich wollte sagen, den Bäumen sei Dank oder so. Wollte dich nicht ärgern. Wir haben es alle geschafft! Wir leben!«
    Wuschel nickte bedächtig. Auch mit dem Lächeln ließ er sich Zeit. »Ja, wir leben. Das Glück hat nicht jeder gehabt. Es gab vor dem Ende viele Tote in der Stadt, darunter Zirus Jonquille und viele hundert andere. Zirus ist übrigens bei dem Versuch, dich zu retten, ums Leben gekommen.«
    »Wie schrecklich! Er war freundlich zu mir, freundlicher als fast alle anderen seines Standes. Aber wieso bei dem Versuch, mich zu retten?«
    »Er und ein Trupp von Leuten aus den Blumengeschlechtern, die gegen Nieswurz und seine Bande kämpften, verfolgten uns«, berichtete Apfelgriebs. »Die Goblins halfen ihnen, die Spur zu finden, aber im Zentrum von Mitternacht wird das ein sehr schwieriges Geschäft. Ich stieß im Wald auf sie, wo sie auf dem Weg zum See waren, doch ich wußte, daß sie es nicht rechtzeitig schaffen würden. Deshalb bin ich allein zurückgekehrt. Als sie dann schließlich eintrafen, haben die restlichen Schutzleute und Fingerhut und … und Poppis Vater … tut mir leid, Poppi …«
    »Das braucht dir nicht leid zu tun«, sagte Poppi,

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