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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in den Wald locken lassen. Zu ändern war es nicht mehr.
    Zwar sahen sie noch, daß dieses riesige Geschöpf die Nähe des Wohnwagens erreicht hatte, doch sie konnten nichts tun. Etwas löste sich aus dem flirrenden Schatten und fand seinen Weg in die Tiefe. Es war nicht einmal ein Aufprall zu hören, dafür aber entstanden Flammen, die so schnell waren, daß sie den Wohnwagen innerhalb weniger Sekunden in ein Flammenmeer verwandelten.
    Shao stoppte mitten im Lauf. Sie schlug ihre Hände vor das Gesicht und stöhnte nur. »Da kommt keiner mehr raus, da nicht!«
    ***
    »Es ist zu spät!« hatte Chronos gesagt, und Marita war davon überzeugt gewesen, daß es stimmte. Innerhalb einer winzigen Zeitspanne hatte sich der Ausdruck in ihrem Gesicht verändert. Sie wirkte plötzlich um Jahre gealtert. Zudem stand die plötzliche Angst in ihrem Gesicht wie festgeschrieben. Ich wußte zunächst nicht, wie ich mich verhalten sollte. Mein Blick wechselte zu Chronos, der noch unbewegt in seinem Sessel saß und die Uhr festhielt wie ein Kind sein Spielzeug. Dieser lebende Mythos wußte sicherlich Bescheid, aber er reagierte einfach nicht. Er blieb sitzen.
    Ich zog den Kopf ein, um auf dem Weg zur Tür nicht gegen die Decke zu stoßen.
    »Nein!« schrie Marita hinter mir. »Es hat keinen Sinn!« Sie war aufgesprungen. »Du kannst nichts tun, John Sinclair. Nur Chronos kann uns helfen, nur er!«
    Marita konnte sagen, was sie wollte. Ich glaubte ihr einfach nicht, aber auch mich erwischte das Schicksal. Zwar erreichte ich die Nähe der Tür, aufreißen konnte ich sie nicht, denn plötzlich hörte ich über mir so etwas wie eine Explosion, und einen Moment später brach das Dach des Wagens auseinander. Gefährlicher für uns war jedoch die heiße Feuerlohe, die blitzartig durch das Loch nach unten raste und im Nu den gesamten Wohnwagen erfaßte.
    Ich hatte mich gedreht und war dabei noch mit dem rechten Bein einen Schritt zur Seite gegangen. Mir kam es vor, als wäre ich in eine zeitlupenhafte Filmszene eingepackt worden, denn die Umgebung um mich herum bewegte sich in diesem langsamen Tempo.
    Ich wollte noch auf Marita zuspringen und sie aus dem unmittelbaren Bereich der Flammen wegziehen. Um Chronos konnte ich mich nicht mehr kümmern, er hielt sich zu weit entfernt von mir auf.
    Allerdings hatte er sich in die Höhe gestemmt. Er stand, er hielt seine seltsame Uhr fest. Als wäre mein Blick von einem Band gezogen worden, so konnte ich nur Chronos und die Uhr anschauen, wobei sich seine Hände bewegten und die beiden Zeiger auseinander drückten.
    Die Hitzewelle traf mich. Das Feuer war da. Marita schrie gellend auf, was im Fauchen der Flammen unterging.
    Etwas zerrte mich mit ungeheurer Gewalt in die Höhe, so daß ich selbst überhaupt nichts mehr tun konnte. Ich raste selbst wie ein Komet durch das Feuer, ohne es zu spüren. Es war da, aber es war auch weiter entfernt, denn es tat mir nichts.
    Chronos! dachte ich. Die Zeiger…
    Dann peitschte die Dunkelheit über mir zusammen und verschluckte mich…
    ***
    Shao und Suko waren auf den Wohnwagen zugerannt. Immer mit den verzweifelten Gedanken beschäftigt, die Personen, die sich in seinem Inneren aufhielten, letztendlich doch retten zu können, obwohl die Chancen äußerst gering waren.
    Der alte, hölzerne Wohnwagen war gar nicht mehr zu sehen. Die Flammen hüllten ihn ein wie ein Etui. Nur hinter dem Feuer zeichneten sich schwach die Umrisse ab, doch sie glühten ebenfalls und würden während der nächsten Sekunden zusammenbrechen.
    Die Hitze war unerträglich. Sie prallte den beiden wie eine heiße Wand entgegen und hinderte sie daran, in die Nähe des Wagens zu gelangen. Der brannte aus, und das Feuer konzentrierte sich zunächst nur auf ihn. Es war noch nicht auf die anderen Wagen übergesprungen. Als hätte jemand alles genau getimt.
    »John«, flüsterte Shao nur, und das Entsetzen, das sie empfand, war ihr anzusehen.
    Suko konnte nicht sprechen. Er dachte das gleiche wie Shao. In seinem Innern war alles erstarrt, und auch äußerlich bewegte er sich nicht. Er kam sich wie eine Säule vor, als er gegen den brennenden Wagen starrte. Weiter konnten sie nicht vor. Schon jetzt hatten sie den Eindruck, geröstet zu werden.
    Das Jaulen der Sirenen registrierten sie zwar, doch sie ließen sich nicht davon abhalten. Das Schicksal ihres Freundes war ihnen wichtiger. Aus dieser Hölle hatte keiner mehr entkommen können, weil alles so schnell gegangen war.
    Plötzlich wurden sie zur

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