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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seite gestoßen. Auf einmal waren die Menschen da. Nicht nur die Männer der Feuerwehr, die immer mit Löschwagen in der Nähe des Rummels standen, auch Besucher strömten herbei und die Menschen, die hier in den Wagen wohnten.
    Der Rummel bewegte sich weiter. Er führte ein Eigenleben, aber das Chaos war hier.
    Beide bewegten sich wie Roboter, als Mitglieder der Feuerwehr sie zur Seite stießen. Dann dauerte es nicht lange, bis die ersten Wasserstrahlen in die Flammenglut hineinspritzten. Mit ihrer gewaltigen Wucht schlugen sie auch noch die letzten Reste des Wohnwagens entzwei. Zwei weitere Wagen hatten ebenfalls Feuer gefangen. Sie wurden gelöscht, andere Wagen vorsichtshalber unter einen kühlenden Wasserschleier gelegt.
    An einer geschützten Stelle fanden sich Shao und Suko wieder. Fast schon im Wald, gegen den der dunkle Rauch wie gewaltige Fahnen getrieben wurde.
    Shao hatte sich auf den Boden gehockt und mit dem Rücken gegen einen Baumstamm gelehnt. Ihr Gesicht war in den Händen vergraben. Immer wieder schüttelte sie den Kopf. Wie jemand, der einfach nicht glauben konnte, was hier passiert war.
    Sie stellte sich vor, wie John und die Frau überrascht worden waren. Wie sie versucht hatten, der feurigen Hölle zu entkommen und wie das Feuer letztendlich schneller gewesen war.
    Tod durch Verbrennen!
    Shao schüttelte sich, als sie daran dachte. Es wollte nicht in ihren Kopf. John Sinclair verbrannt, nur mehr ein geschwärztes Skelett oder ein Häufchen Asche? Wie bei einem Vampir…
    Was hatte er nicht alles durchgemacht und überstanden? Gegen Feinde gekämpft, die wahnsinnig mächtig waren. Und jetzt reichte eine Brandbombe oder etwas in der Richtung, um sein Leben auszulöschen. Von einer Sekunde zur anderen.
    Sie weinte. Die Tränen zurückhalten, das war ihr nicht mehr möglich. Suko stand mit versteinertem Gesicht neben ihr. Er hatte sich besser in der Gewalt. Seine Gefühle aber durchtosten auch ihn. Er schaute dem Löschtrupp zu, der exakt und sicher arbeitete. Da ging alles Hand in Hand. Schon nach sehr kurzer Zeit hatten die Fachleute den Brand unter Kontrolle, und die Flammen wurden weiter eingedämmt.
    Als Suko seinen Blick senkte und auf Shao schaute, da hatte sie ihre Hände auf die Knie gelegt und starrte ins Leere. Es stand fest, daß die Feuerwehr keine Zuschauer zur Brandstelle durchlassen würde. Noch immer stiegen Rauchwolken hoch, die sich mit dem Wasserdampf vermischten. Ascheteile tanzen durch die Luft. Sie legten sich auf die verschwitzte Haut der Menschen.
    »Willst du hin?« fragte Shao plötzlich. Ihre Stimme hatte so fremd und tonlos geklungen. »Ich versuche es.«
    »Man wird uns nicht lassen.«
    Er streckte ihr die Hand entgegen, die Shao ergriff und sich hochziehen ließ. »Das weiß ich, Shao, aber zumindest möchte ich mit dem Einsatzleiter reden.«
    »Okay.« Beide bewegten sich vom Waldrand weg. Shao hatte sich gegen Suko gelehnt, und er hielt sie mit einem Arm umschlungen.
    Schon nach wenigen Schritten trat ihnen ein Feuerwehrmann in den Weg. »Bleiben Sie zurück, bitte. Hier können Sie nicht…«
    Suko zeigte ihm nur seinen Ausweis. Der noch junge Mann schob den Helm etwas zurück und hob die Arme leicht an. »Das ist natürlich etwas anderes. Trotzdem, Mister, muß ich Sie warnen. Der Wagen glüht noch nach, es können immer wieder kleine Brandherde aufflackern.«
    »Ich möchte mit Ihrem Einsatzleiter sprechen. Wo finde ich ihn?«
    Der junge Mann schaute sich um und stellte sich dabei noch auf die Zehenspitzen. »Da ist er am Einsatzwagen und telefoniert. Er heißt James Cody.«
    »Danke.«
    James Cody zeigte sich ungehalten, als er die Frau und den Mann auf sich zukommen sah. Er wollte sie schon wegscheuchen, als Suko sich mit Dienstrang und Namen vorstellte und zudem noch seinen Ausweis hinhielt.
    »Gut. Was kann ich für Sie tun?«
    »Es sind nur einige Fragen, Mr. Cody, die wir haben. Es geht darum, ob Sie oder Ihre Männer in dem verbrannten Wagen menschliche Überreste gefunden haben.«
    Cody antwortete sofort. »Was soll ich dazu sagen? Ich war dicht am Brandherd, aber bisher haben wir noch keine Spuren irgendwelcher Opfer entdecken können. Was nicht heißen soll, daß es keine gab. Sie können durchaus unter der Asche oder den heißen Trümmern liegen. Das wird sich später herausstellen.«
    »Wann später?«
    »Wir müssen den Brandherd erst abkühlen lassen. Dann werden Spezialisten nach der Ursache forschen. Ich glaube nicht, daß sich der Wagen von

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