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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst entzündet hat.«
    »Nein, es ist Brandstiftung gewesen.«
    »Ach.« James Cody war erstaunt. »Das haben Sie gesehen?«
    »Ja, wir waren Zeugen.«
    »Gut, sehr gut. Wer war es.«
    Suko hob die Schultern, bevor er zu einer Antwort ansetzte. »Es war eine Brandstiftung aus der Luft. Mehr kann ich Ihnen zu diesem Thema auch nicht sagen.«
    »Wie…?«
    »Ja, nehmen Sie es so hin. Alles andere werde ich den Experten erklären. Auch wenn Sie dagegen sind, Mr. Cody, ich möchte trotzdem so nah wie möglich an den Brandherd heran. Vielleicht kann man Spuren eines verbrannten Menschen sehen.«
    Cody nickte. »Ich komme aber mit.«
    »Gern.«
    Der Feuerwehrmann nahm noch zwei lange Eisenstangen mit. »Sie tragen keine Schutzkleidung und werden sich dem Objekt nur vorsichtig nähern können.«
    »Sie können sich auf uns verlassen.«
    Shao hielt Suko etwas zurück, so daß Cody schließlich vor ihnen herging. »Glaubst du, daß für John noch eine Chance bestanden hat?« frage sie leise.
    »Ich kann nichts sagen, aber ungewöhnlich ist es schon, daß keiner der Leute eine Leiche entdeckt hat. Sie kann auch nicht so einfach verschwinden.«
    »Das ist wahr und läßt mich irgendwo hoffen.«
    »Ja, mich auch.«
    »Aber wie sollte John aus dieser Hölle verschwunden sein? Dracula II wird alles genau geplant haben. Der kann sich eine Niederlage nicht erlauben.«
    »Es lohnt sich nicht, darüber zu spekulieren«, sagte Suko. »Wir werden es vielleicht bald wissen.«
    James Cody gab ihnen das Zeichen, zurückzubleiben. Suko und Shao spürten die Hitze. Aus den Resten strömte sie ihnen entgegen. Sie war wie ein heißer Hauch, der ihnen den Atem raubte.
    Während sich Cody noch zusätzlich durch ein Sichtvisier schützte, spritzten zwei andere Feuerwehrmänner die Umgebung ab. So gerüstet betrat er den Brandherd. Alles war ein Raub der Flammen geworden. Die Wände waren ebenso verbrannt wie die Inneneinrichtung des Wohnwagens. Nur einige Gegenstände aus Metall hatten überlebt. Aber auch sie waren in ihrer Form verändert worden. Die Hitze hatte sie verbogen oder schmelzen lassen.
    Cody ging systematisch vor. Man sah, daß er diese Arbeit nicht zum erstenmal tat. Er stocherte mit beiden Stangen in den verkohlten Resten. Ascheteilchen umtanzten ihn wie graue Schneeflocken, während die beiden Helfer Wasser sprühten.
    Mit jeder Sekunde, die verging, stiegen Shaos und Sukos Hoffnungen. Die dunkelhaarige Chinesin hatte ihre Arme halb vorgestreckt und die Hände zu Fäusten geballt. Ihr Gesicht war durch die klebrige Asche und auch durch Tränenspuren gezeichnet worden, nur die Augen blitzten. In ihnen schimmerte die Hoffnung.
    James Cody suchte weiter. Er enthielt sich dabei eines Kommentars. Sehr ruhig und gewissenhaft ging er seiner Arbeit nach. Mit beiden Stangen wühlte er die Reste auf und schuf dabei auf dem Boden ein neues Durcheinander, aber fündig wurde er nicht.
    So kehrte er wieder zu den beiden zurück. Nachdem er das Sicht- und Schutzvisier hochgeklappt hatte, sahen sie das Lächeln auf seinem Gesicht.
    »Kann man aufatmen?« fragte Suko.
    »Ich denke schon.«
    Shao schloß für einen Moment die Augen. »Und Sie sind sich wirklich sicher, Mr. Cody?«
    »Ja, das bin ich. Ich bin lange genug dabei. Ich hätte auf Reste stoßen müssen. Das Feuer war sehr heiß, trotzdem bleibt von einem Menschen immer etwas übrig. An dieser Brandstelle jedoch habe ich nichts finden können. Mal eine Frage. Wissen Sie denn, wie viele Personen sich dort aufgehalten haben?«
    »Möglicherweise zwei«, antwortete Suko.
    Cody wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Nein, keine Spuren. Es war niemand im Wagen.« Er hatte mit einer Zustimmung gerechnet und wunderte sich jetzt, daß er diese nicht erhielt. »Sie glauben mir noch immer nicht, daß der Wagen menschenleer gewesen ist?«
    »Es fällt uns schwer«, gab Suko zu.
    »Dann tut es mir leid. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen. Sie sind ja selbst dabeigewesen.«
    »Ja, das waren wir.«
    »Und Sie haben den Brandstifter gesehen? - Aus der Luft soll er gekommen sein?«
    »Er ist aus der Luft gekommen«, erklärte Suko. »Da können Sie noch so skeptisch sein. Aber das sind Dinge, die ich nicht regeln möchte. Ich werde meinen Chef anrufen, damit er sich mit Ihnen oder Ihrem Chef in Verbindung setzt. Dieser Vorgang hier muß gewissermaßen überregional betrachtet werden.«
    »Hört sich ja spannend an.«
    »Das stimmt.« Suko trat zur Seite. Das Handy hatte er schon hervorgeholt.

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