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Der Blut-Pirat

Der Blut-Pirat

Titel: Der Blut-Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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öffnen. Mit weichen Knien bewegte er sich auf das Ziel zu. Es dauerte auch hier seine Zeit, bis er es geschafft hatte. Dann beugte er sich in den Wagen hinein, denn die schwarze Kühltasche stand ziemlich weit hinten auf der Ladefläche. Er streckte den Arm und die Hand, damit er den schmalen Griff an der Boxseite erreichen konnte, um das Gefäß näher zu ziehen.
    Dabei hatte er auch seinen Kopf nach rechts gedreht, so dass er gegen die Autoscheiben schaute.
    Dort sah er die Bewegung.
    Huschend, schnell und ebenso rasch wieder verschwunden, wie sie erschienen war.
    Und doch hatte Guy Sullivan etwas erkennen können. Als er darüber nachdachte, trommelte sein Herz plötzlich, und in der Brust spürte er das Ziehen.
    Das… das durfte nicht wahr sein. Das war unmöglich. Er konnte die Gestalt nicht gesehen haben. Die Sonne und die Hitze hatten seinen Kopf und sein Gehirn aufgeweicht.
    Einbildung…
    Er schaute für einen Moment weg, dann wieder hin – und war zufrieden, weil er die Gestalt nicht mehr sah. Also hatte er sie sich doch eingebildet.
    Sullivan gratulierte sich selbst dazu, nicht die Übersicht verloren zu haben. Endlich hatte er den schmalen Griff der Tasche gepackt und zerrte das Gefäß zu sich heran. Seine Hände sahen trocken und spröde aus, der Staub lag auf ihnen ebenso wie auf dem übrigen Körper. Die Flasche war noch kalt. Zitronenwasser ließ den Inhalt hellgelb aussehen.
    Sullivan drehte den Verschluss auf. Plötzlich leuchteten seine Augen. Es war für ihn ein irres Feeling, als er die Kälte zuerst an seiner Hand und dann an den Lippen spürte.
    Danach trank er.
    Dabei kam er sich vor wie einer der Sportler aus der TV-Werbung, die für irgendein Aufbaugetränk aus der Büchse Reklame machten. Er schüttete das Zitronenwasser in sich hinein und war froh darüber, dass es nicht mit Kohlensäure angereichert war.
    Herrlich…
    Bis zur Hälfte leerte er die Flasche und genoss es, wie sich die Kälte in seinem Innern verteilte. Das Wasser hatte auch seine Kehle wieder freigespült, verschwunden war der Staub, aber auch den Druck spürte er nicht mehr.
    Die Flasche hielt er in der Hand, als er von der Ladefläche rutschte, um nach seinem Fund zu schauen. Er wollte ihn nicht so lange liegenlassen, sondern einladen.
    Guy Sullivan drehte sich um den Kotflügel am Heck – und bekam riesengroße Augen. Der Urmensch war verschwunden!
    ***
    Eine leere Stelle, mehr nicht!
    Sonnenstrahlen brannten auf das Gestein nieder. Sie hatten es so heiß gemacht, dass man darauf hätte Spiegeleier braten können. Wieder glaubte Sullivan an eine Halluzination oder, besser gesagt, an eine Fata Morgana, die bei diesen Temperaturen nicht einmal so unmöglich war.
    »Das ist doch nicht wahr!« keuchte er. »Ich… ich habe mir das alles nicht eingebildet, verdammt…«
    Die Leiche blieb verschwunden.
    Sullivan erinnerte sich daran, dass er sie von der Ladefläche aus vor dem Seitenfenster gesehen hatte, wo sie tatsächlich auf beiden Beinen gestanden hatte.
    Sollte das doch gestimmt haben?
    Ihm wurde kalt trotz der brennenden Hitze. Eine schmale Eisbahn kroch über seinen Rücken, die sich irgendwann verlief. Automatisch bildete sich die Gänsehaut, die ebenfalls wanderte, was er sehr genau nachvollziehen konnte.
    Der Nacken spannte sich, und gleichzeitig drang ein Gefühl in ihm hoch, das ihn warnte.
    Gefahr!
    Nichts war mehr wie sonst. Er kam sich vor wie jemand, der in eine Falle getappt war. Hier wurde ein böses Spiel getrieben, und er dachte wieder an den Esoteriker.
    Waren seine Warnungen zu Recht erfolgt?
    »Scheiße!« flüsterte er, fühlte sich wieder trocken und trank noch einen Schluck Wasser. Er hatte die Flasche kaum abgesetzt, als es passierte.
    Das Kratzen oder Schaben, das ihm gegenüber aufklang. Er hörte, doch er sah nichts.
    Aber er wollte es wissen!
    Deshalb ging Guy Sullivan auch dorthin, wo er das Geräusch gehört hatte.
    Wieder umrundete er den Kotflügel, um diesmal an die andere Seite zu gelangen.
    Da sah er seinen Fund!
    Das vertrocknete Wesen war dabei, sich aufzurichten. Dabei glitt es an dem Fahrzeug entlang, doch das war nicht das Entscheidende für ihn.
    Er sah durchaus den Stein, den sein Schützling in der rechten Hand hielt. Mit einigen Kanten schaute er noch zwischen den Lücken hervor, und Sullivan ahnte, dass er nicht mehr weg kam.
    Der Stein flog auf ihn zu. Vielleicht hatte die Gestalt auch nur zugeschlagen, doch was spielte das schon für eine Rolle?
    Die Explosion fand in

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