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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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gelehrig erwiesen hatten. Soterius gab einen guten Teil seines Lohnes aus, um Waffen und Lederharnische für die ganze Gruppe zu kaufen. Er hatte schwarze Wollkleidung und -mäntel herstellen lassen, die es ihnen erlaubten, sich ungesehen in der Dunkelheit zu bewegen.
    Sahila führte sie durch das Unterholz an die Grenze. Es lag für Soterius auf der Hand, dass Sahila das Land hervorragend kannte und dass er die Instinkte eines Spurensuchers für Deckungen und Richtungen hatte.
    »Hier passieren sie die Grenze – seht.« Sahila bewegte sich bis an die undeutlichen Spuren im Schnee. Die Fußstapfen einer Gruppe von Männern, die zu sehen waren, hatte ein kürzlicher Schneefall noch nicht ganz verdecken können. Sahila, Soterius und Mikhail hatten vor dem Aufbruch lange diskutiert, wo der beste Platz für einen Hinterhalt sei. Jetzt, wo sie den von Sahila empfohlenen Platz erreicht hatten, sah Soterius sich im dämmrigen Licht um. Hinter der Lichtung, auf der die Margolaner lagerten, wurde das Land hügeliger, je näher man den Flüchtlingslagern auf der Fahnlehen-Seite der Grenze kam. Der Pfad lief am Waldrand entlang, zwischen den Bäumen und einem Felsgrat. Die Bäume und die Felsformationen boten gute Deckung für Soterius’ Kämpfer. Mit Mikhail an seiner Seite war Soterius auch nicht mehr sehr besorgt, was Wölfe oder andere Raubtiere im Wald anging, falls sie sich verstecken mussten.
    »Das ist gut«, meinte Mikhail zu dem Platz für den Hinterhalt. »Lasst uns unsere Positionen einnehmen, so wie wir es geübt haben.« Die kleine Gruppe von Flüchtlingskämpfern versammelte sich um Soterius. Innerhalb von wenigen Minuten hatten die Männer sich aufgestellt, vorsichtig, sodass sie im Schnee keine Spuren hinterließen. Soterius lächelte. Die meisten dieser Männer hatten Zeit ihres Lebens gejagt – oder gewildert – und die Fähigkeiten, die sie gebraucht hatten, um ihre Familien zu ernähren, ermöglichten es ihnen jetzt, die Soldaten anzugreifen, die ihnen dieses Land weggenommen hatten.
    »Bist du sicher, dass die Soldaten heute Abend kommen?«, fragte er Mikhail leise.
    »Sie befanden sich gerade im Aufbruch, als ich das Lager beobachtet habe. Es sah so aus, als wollten sie Gefangene machen. Sie haben eine große Kiste auf Kufen, die von Pferden gezogen werden kann.«
    Soterius runzelte die Stirn. »Dann ist es umso besser, dass wir heute Nacht zuschlagen.«
    Sie mussten nicht lange warten.
    Als der Mond hoch am Himmel stand, brachen die margolanischen Soldaten auf. Mikhail war der Erste, der sie hörte und gab das stumme Signal an die wartenden Kämpfer weiter. Die Soldaten kamen über den Felsrücken und dann am Waldrand entlang. Soterius schürzte die Lippen. Hinter den Soldaten war ein Mann, der zwei Lastpferde hinter sich her durch den Schnee führte und er zog etwas hinter sich her, das aussah wie eine große Kiste auf Kufen.
    »Wofür brauchen die nur diesen Verschlag?«, mumelte Soterius Mikhail zu.
    Sie warteten, bis die Gruppe an den verwundbarsten Punkt am Felsrücken angekommen war, und wo sie den beiden Kämpfern, die über ihnen im Unterholz versteckt waren, und den Bogenschützen, die im Schatten des Waldes lauerten, vollkommen schutzlos ausgeliefert waren.
    Die margolanischen Soldaten waren bewaffnet und wachsam. Sie konnten keine andere Absicht haben, als die Flüchtlingslager anzugreifen, die einzige bewohnte Ansiedlung hier so nah an der Grenze. Die Soldaten befanden sich bereits auf dem Boden von Fahnlehen, an sich schon ein Akt des Krieges. Dennoch schlug Soterius’ Herz schneller, als er die Insignien auf diesen Uniformen sah. Er war gerade drauf und dran, einen Krieg gegen sein Heimatland zu beginnen. Er wartete mit dem Signal zum Angriff so lange, bis die margolanischen Männer sich in der Mitte des Passes befanden.
    »Jetzt.« Er hob einen Zweig über den Busch, in dem er sich versteckte, sodass die Bogenschützen im Wald ihn sehen konnten.
    Ein Schwarm von Pfeilen brach aus dem Schutz der dunklen Bäume, wo er sich versteckte, und streckte gleich drei der führenden margolanischen Soldaten nieder, noch bevor diese wussten, dass sie angegriffen wurden. Soterius’ Kämpfer schwärmten den Hügel hinunter, die Schwerter im Mondlicht glänzend und mit einem Schlachtruf, der in der Nacht widerhallte. Soterius bemerkte auch, dass Mikhail nicht mehr neben ihm stand. Er entdeckte den Vayash Moru hinter den verlorenen Soldaten, wo er bereits einen Toten beiseite warf.
    Die

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