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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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und den Unglücklichen unter sich erstickten.
    Eine Methode schien Arontala besonders zuzusagen, berichtete der Mann, der von seiner eigenen Geschichte so erschüttert war, dass selbst ein Glas Brandy seine Stimme nicht festigen konnte. Für Arontalas besondere Opfer, die er verdächtigte, im Besitz besonderer Informationen zu sein, gebrauchte er nicht einmal seine Magie. Alles, was er benötigte, waren ein paar hungrige Ratten, ein solider Eimer und eine Schaufel heißer Kohlen. Das Opfer wurde gebunden und dann setzte Arontala die Ratten in den Eimer und diesen wiederum umgestülpt über den Bauch des Opfers. Die Kohlen legte er obenauf. Wenn die Temperatur im Eimer unerträglich wurde, suchten sich die Ratten den einzig möglichen Weg – indem sie sich durch den Körper des Opfers nagten. Der Mann weinte, als er beschrieb, wie er den Körper seiner Tochter, einer unteren Magierin der Schwesternschaft, gefunden hatte, ausgeweidet und mit eingeschlagenem Schädel. Tris spürte heiße Tränen auf seinen Wangen, als er den Geist der jungen Frau rief. Die junge Magierin bestätigte die Geschichte ihres Vater und teilte noch weitere Details über Arontalas Foltermethoden mit, von denen Tris sicher war, dass sie ihn bis in seine Träume verfolgen würden.
    Süße Chenne , dachte er, als das enorme Ausmaß von Jareds Verbrechen immer deutlicher wurde. Ich wusste, dass Jared ein Monster ist, aber ich dachte, selbst er hätte Grenzen. Was wird er erst tun, wenn Arontala die Macht des Obsidiankönigs hat?
    Aber tief im Inneren kannte Tris die Antwort auf diese Frage. Jared würde versuchen, seine Macht über alle Winterkönigreiche auszudehnen und damit einen Krieg beginnen, der alle sieben Reiche in einen katastrophalen Konflikt ziehen würde. Der Obsidiankönig in Arontalas Körper würde sich die Seelen und das Blut, die der Krieg kosten würde, einverleiben, die übrigen Magier zwingen, sich gegen ihn zu verbünden und damit den Weg zu einem verheerenden magisch geführten Krieg ebnen. Ich wollte wirklich nie König werden, geschweige denn mit meinen Taten für das Schicksal aller Winterkönigreiche verantwortlich sein. Aber es gibt niemanden sonst, der das tun kann – und vielleicht wird es nie wieder einen geben .
    Als die Glocke zur Mitternachtsstunde schlug, bedeutete Tris den Wachen, die Türen zu schließen, obwohl der Vorraum noch immer mit Bittstellern gefüllt war. Carroway und Royster, die treu die Geschichten der Toten aufgeschrieben hatte, rieben sich die Augen, als sie ihre Pergamente und Federn zusammensuchten und aus dem Raum schlüpften. Tris und Gabriel blieben allein zurück.
    Tris wurde sich plötzlich der Präsenz eines Geistes bewusst und wandte sich zum Kamin. »Zeig dich«, befahl Tris. In den Schatten, die das Feuer im Kamin warf, erschien der Geist eines dunkelhaarigen Mannes. Er trug die Uniform eines freien Soldaten – eines Söldners – und ein dunkler Fleck bezeichnete die tödliche Wunde in seiner Seite. Es waren die Augen des jungen Mannes, die vertraut wirkten und Tris durchsuchte seine Erinnerungen. Ein wenig älter, härter – ja, das ist er . Der Geist ähnelte General Gregor, dem Soldaten, der sie bei der Überquerung der Gibbet-Brücke nach Fahnlehen festgenommen hatte. Er erinnerte sich auch an Carinas Geschichte über ihre verlorene Liebe, Gregors Bruder, und wusste jetzt, wer der Geist war.
    »Ric?«, fragte Tris und gebot dem Geist, näher zu kommen. Er war ein hübscher junger Mann, mit der Selbstsicherheit eines fähigen Schwertkämpfers und der Haltung eines professionellen Kriegers.
    »Herr der Toten, auf ein Wort, wenn es Euch beliebt«, sagte Ric und verbeugte sich tief.
    »Warum bist du gekommen?« Tris betrachtete den jungen Mann aufmerksam. Er erinnerte sich an Carinas tränenreiche Begegnung mit Gregor, als sie sich verteidigt und um Vergebung gebeten hatte. Zwei vom selben Schlag? , hatte Gregor Carina in ihrer Zelle höhnisch gefragt, als Vahanian ihr beigesprungen war. Auch wenn Ric und Vahanian sich nur wenig glichen, eine gewisse Ähnlichkeit in ihrem Gebaren konnte Tris durchaus erkennen. Carina hat einen Geliebten an das Schwert verloren. Kein Wunder, dass sie so empfindlich ist, was Jonmarc angeht .
    »Mein Lord«, sagte Ric. »In dieser Nacht vor sieben Jahren starb ich in den Armen meiner Verlobten. Ich konnte das Band zwischen uns nicht trennen und es hat Carina fast umgebracht. Seit Eurer Ankunft in Fahnlehen habe ich über sie gewacht, aber ich kann

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