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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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so sehr wie ein warmes Feuer und ein trockenes Bett.
    Er zuckte die Achseln. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir schon viel weiter gekommen sein müssten.«
    Mikhail lachte leise. »Die Ungeduld nimmt mit der Unsterblichkeit ab«, sagte er. »Lass mal sehen. Wir haben sechzig Kämpfer im Flüchtlingslager ausgebildet und sechs Gruppen ausgeschickt, um die Straßen rund um die Grenzen nach Fahnlehen und den Dhasson-Pass abzuriegeln. Andras’ Dorf hat uns zwanzig Kämpfer gegeben und versprochen, die Straßen und die Tributzahlungen nach Süden in Richtung Ghorbal zu halten. Pell hat uns dreißig Kämpfer geliefert und drei neue Führer. Mit Tabbs Hilfe und den dreißig Kämpfern, die sein Dorf beigesteuert hat, haben wir alle nördlichen Hauptstraßen von den Grenzlanden zur Nördlichen See hin abgeschnitten.« Er rieb sich die Hände, als wische er Staub von ihnen herunter. »Kein schlechtes Ergebnis für zwei Monate Arbeit – wenn man bedenkt, dass wir mindestens dreißig Vayash Moru hinzuzählen können«, meinte er grinsend.
    »Ich weiß. Jeder andere würde vielleicht denken, wir haben einen großartigen Anfang gemacht. Aber für meinen Geschmack haben wir immer noch zu viele Soldaten auf den Straßen gesehen. Es gibt nur wenige Gründe, warum man in Friedenszeiten so weit draußen patrouilliert – außer, man will die Bauern und Stadtleute ausplündern.«
    »Es wäre schön, wenn sie etwas gegen die Räuber und Taschendiebe tun würden, wenn sie schon einmal hier draußen sind«, fügte Mikhail hinzu. Sie hatten mindestens ein Dutzend margolanische Soldaten in den letzten Tagen passiert, die zu zweien oder zu mehreren ritten und die wahrscheinlich zu einem Kontingent von rund fünfzig Mann zählten, die in der letzten Nacht etwas abseits der Straße ihr Lager aufgeschlagen hatten. Außer der Anwesenheit von Soldaten schien nichts die Wegelagerer abzuschrecken, die sogar an den gut bereisten Straßen lauerten.
    »Ich bin früher oft hier entlang gereist«, sagte Soterius. »Auch allein hatte ich nichts vor Dieben zu fürchten, während Bricen regierte.«
    »Mit den beiden, die unsere Pferde wollten, haben wir kurzen Prozess gemacht«, lachte Mikhail.
    »Und mit den dreien davor, die unser Geld wollten«, sagte Soterius. »Wenn der Rest von Margolan genauso ist, dann hoffe ich, dass Tris noch ein Königreich hat, wenn er hierherkommt.«
    »Wir werden die Zitadelle nicht zu früh erreichen, wenn du mich fragst«, sagte Mikhail und schüttelte seine Schultern, um wenigstens etwas von dem Regen von seinem Mantel tropfen zu lassen.
    »Ich glaube nicht, dass dir die Kälte und der Regen etwas ausmachen. Ist das nicht einer der Vorteile davon, tot zu sein?«
    Mikhail schnaubte. »Das zeigt mal wieder, was du weißt. Kälte ist eine Sache – derart bis auf die Haut durchnässt sein, ist eine andere. Nur weil ich nicht lebe, heißt das noch nicht, dass mir nicht unbehaglich werden kann.«
    »Wenigstens sind wir noch nicht hungrig. Ich denke, ich habe genug Wildbret bekommen, seit ich mit dir reise. Erinnere mich, dass ich dich zur nächsten königlichen Jagd einlade!«
    »Ich habe die Jagd geliebt, bevor ich hinübergebracht wurde. Jetzt fürchte ich, sind meine Sinne zu geschärft dafür. Ich kann das Wild allein durch den Geruch finden. Es ist keine Herausforderung mehr. Aber es hält uns beide satt – dich mit Fleisch und mich mit Blut.«
    Sie schwiegen für eine Weile. Die Körpersprache eines Vayash Moru zu lesen war nicht einfach, aber Soterius hatte das sichere Gefühl, dass Mikhail über etwas besorgt war, das er nicht in Worte gefasst hatte. »Da gibt es etwas, das du mir nicht sagst.«
    »Nur so ein Gefühl. Wir haben zu viele Soldaten in die gleiche Richtung marschieren sehen. Das könnte heißen, dass Jared erfahren hat, dass einige unserer ersten Gruppen die Hauptstraßen abgeriegelt haben. Oder sie könnten irgendetwas anderes planen. Das gefällt mir nicht.«
    »Bist du sicher, dass die Zitadelle, die wir aufsuchen wollen, uns aufnehmen wird? Ich würde es hassen, herauszufinden, dass wir nicht willkommen sind.«
    »Ich kenne Schwester Fallon schon seit vielen Jahren. Wir werden willkommen sein – und sicher.«
    Sie erreichten ihr Ziel gerade rechtzeitig vor Sonnenaufgang. Die Zitadelle der Schwesternschaft war eine ummauerte Enklave auf einem Hügel, mit einem Dorf, das sich zu Füßen der hohen, alten Steinmauern drängte. Schwester Fallon begrüßte sie am Tor.
    »Willkommen«, sagte Fallon

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