Der Blutkönig: Roman (German Edition)
ungeübten Knicks zu machen und verlor dabei beinahe das Gleichgewicht. Lara und Toby standen mit großen Augen daneben.
»Dann sind die Gerüchte wahr!«, rief Lars aus und fand seine Stimme wieder. »Bei der Göttin! Prinz Martris lebt! Oh je, und was ich sagte, mein Prinz, bitte seid nicht beleidigt –«
Tris lächelte über die nervöse Entschuldigung des Wirts. »Ich bin nicht beleidigt. Wir sind dankbar für Euer Obdach, auch damals schon, als wir um unser Leben geflohen sind, und jetzt auch, wo wir immer noch in Gefahr sind. Ich möchte Eure Familie nicht in Gefahr bringen. Wenn Ihr das Geheimnis, dass wir hier waren, bewahren wollt, dann werden wir jetzt gehen.«
»In so einer Nacht?«, rief der Wirt aus. »Mein Prinz, wir sind geehrt, Euch unter unserem Dach zu haben. Ach du liebe Zeit, was denke ich mir bloß? Da habe ich königliche Hoheiten in meinem Gasthaus und ich setze sie in die Küche!«
Tris brach in helles Gelächter aus. »Guter Herr«, sagte er, »glaubt mir, wenn ich sage, dass dies hier die beste Unterkunft ist, die wir in den letzten beiden Wochen hatten.«
Lars strahlte und wurde rot vor Stolz. »Wirklich? Wir sind geehrt, Eure Hoheit. Ihr seid willkommen, in unseren eigenen Räumen zu schlafen, so bescheiden sie auch sein mögen, aber sie sind besser als hier in der Küche.«
»Wir haben es hier am Feuer sehr bequem, mit etwas Bettzeug, wenn es übrig ist«, sagte Tris. Er war dankbar für das Angebot von Lars, aber er bevorzugte die Kürze des Weges zur Hintertür hinaus. »Aber ich bitte Euch sehr, um Euretwillen, sagt niemandem, dass Ihr uns gesehen habt.«
Lars sah listig zu Tris und den anderen. Zum ersten Mal schien der Wirt ihre Schwerter zu bemerken und auch das Verhalten von Kiara und Vahanian, dass ganz klar von Schlachterfahrung sprach. »Ich verstehe, was Ihr meint. Es kann nur einen Grund geben, aus dem Ihr wieder zurückgekommen seid, mein Prinz. Und wenn es irgendetwas gibt, das wir für Euch tun können, dann sagt es uns nur. Alles, was wir haben, steht zu Euren Diensten.«
Mit diesem Versprechen, kniete Lars sich hin und seine Familie tat es ihm nach.
»Bitte, steht auf«, bat Tris. »Heute Nacht sind wir mit einer warmen Mahlzeit und einem flackernden Feuer glücklicher, als Ihr glauben würdet. Aber jetzt wisst Ihr, warum ich Eure Neuigkeiten und Gerüchte aus der Stadt so willkommen heiße und warum ich so begierig darauf bin, zu hören, was diese Barden zu sagen haben.«
»Wir überlassen Euch Euren Geschäften«, sagte Lars und scheuchte seine Familie hinaus. »Solltet Ihr irgendetwas benötigen, ruft uns nur. Keiner wird Euch hier drin stören. Ich bleibe im Gastraum, nur um sicherzugehen.«
»Ich danke Euch«, sagte Tris. »Wir stehen in Eurer Schuld.«
»Der Prinz selbst, in meinem Wirtshaus!«, murmelte Lars, als er sich zur Tür wandte. Er sprach immer noch überrascht mit sich selbst, als er aus der Küche ging. Tris setzte sich, und wies die anderen an, es ebenfalls zu tun. Vahanian nahm einen Posten an der Tür zum Gastraum ein, und Gabriel trat näher zur Hintertür.
»Können wir ihm vertrauen?«, fragte Kiara. Sie saß neben Tris, als er den Barden zuwinkte, sich zu ihm zu setzen.
Tris sah zur Tür, durch die Lars verschwunden war. »Wir haben keinen Grund, das nicht zu tun und jeden, ihm zu glauben. Er hat recht – wo sollten wir hingehen, bei diesem Wetter, was sicherer wäre?«
»Ihr könnt Lars vertrauen«, meinte Helki. »Wenn Ihr die Wahrheit wissen wollt, er hat in dieser Taverne so etwas wie eine Widerstandszelle aufgebaut. Es war nicht sicher für uns, in der Nähe des Palastes zu bleiben. Lars hat uns aufgenommen – er war sicher auch froh über die Unterhaltung, kein Zweifel, aber er hat auch darauf geachtet, dass wir uns, wenn Wachen kamen, aus dem Staub machen konnten. Viele Male haben Lars und seine Familie Leute versteckt, die vor König Jared geflohen sind. Ein paar vom Palastpersonal, und nicht wenige Fahnenflüchtige aus der Armee sind hier vorbeigekommen. Sie erzählen sich weiter, wo es sichere Häuser für sie gibt, und sie sind schnell verschwunden, wie mit einer Geisterkutsche.«
Helki sah seine Gefährten an, deren Gesichtsausdruck immer noch die Überraschung beim Anblick von Tris und den Seinen widerspiegelte. »Bei der Mutter und dem Kind! Es tut wirklich gut, Euch wohlauf zu sehen, mein Prinz.«
»Was könnt Ihr uns über Shekerishet sagen, seit wir es verlassen haben?«, drängte Tris.
»Nichts Gutes, Eure
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